Newsletter 19, 12.07.2024

Liebe Schulgemeinschaft,

nachdem ich nun im letzten Newsletter schon Bilanz gezogen habe und mich bedankt habe, halte ich dieses Mal meinen Einführungstext etwas kürzer, gebe Ihnen aber wieder eine paar Links, Tipps und Empfehlungen mit in die unterrichtsfreie Zeit.
Wir haben uns jetzt alle etwas Ruhe und Erholung verdient, ich habe das Gefühl, das Leben und die Schule werden jedes Jahr schneller und damit herausfordernder. Bei mir dauert es immer ein paar Tage, bis ich realisiere, dass es Zeit für Erholung ist und ich wirklich abschalten kann. Dabei ist das so wichtig. Wir brauchen mindestens drei Wochen, damit ein wirksamer Erholungseffekt eintritt. Ich habe am Montag in der Schulleitungsrunde gesagt, dass es sich für mich so anfühlt, dass ich in einem Jahr Weibelfeldschule mehr erlebt hätte als in 15 Jahren in Dietzenbach. Das ist natürlich etwas zugespitzt und ich bin jetzt auch in ganz anderer Verantwortung, aber ein wahrer Kern steckt wohl doch in dieser Aussage.
Die Weibelfeldschule ist eine große Schule, die größte des Kreises und vermutlich eine der größten in Hessen. Da ist es eigentlich logisch, dass viel passiert. Viel Positives, aber natürlich auch Negatives. In der Summe überwiegt für mich aber das Positive, wir haben viel bewegt und entscheidende Weichen gestellt. Die Abstimmung über die Selbstständige Schule in der Ferienkonferenz ist der nächste bedeutende Meilenstein.
Ich bin zwar erschöpft, freue mich aber gleichzeitig auf das neue Schuljahr. Im nächsten Schuljahr können wir anfangen Ideen in Prototypen umzusetzen, im nächsten Schuljahr erreicht der extern begleitete Schulentwicklungsprozess einen ersten Höhepunkt, indem wir ein Mandat für die Schulentwicklung abstimmen und die „DNA-Gruppe“ bilden, die ein Zentrum für die großen Linien in der Schulentwicklung bilden soll, im nächsten Schuljahr beginnen wir mit der Implementierung des Präventionskonzeptes und entwickeln das Medienkonzept weiter und wir werden bewegen(d). Das sind alles Dinge, die ich wahnsinnig spannend und wichtig finde und die uns resilient machen für die kommenden Herausforderungen. Ich freue mich aber auch auf das Kollegium, die Schulleitung und natürlich die Schülerinnen und Schüler, die neuen 5er, die neue E-Phase. Unsere Schule ist auf vielen Ebenen lebendig und beweglich, das finde ich richtig gut.

Erholen Sie sich gut, das nächste Schuljahr wird toll!

Ihr

Erik Grundmann

Und hier wieder als Angebot, ein paar Links, Tipps und Empfehlungen:

Die Taskcard mit einer Projektdokumentation mit allen Werken zur fantastischen Awareness Ausstellung „Art’n‘Vielfalt“ der Weibelfeldschule am 01. Juli in der Stadtbücherei gibt es hier: https://wfs.taskcards.app/#/board/6c7f996b-5c99-44af-b257-02725b5068e7/view?token=57f358ea-aa15-4e6e-8b53-2ac97b56baf7.

Interessantes
Vor gut zwei Wochen ist der nationale Bildungsbericht mit ernüchternden Erkenntnissen erschienen: https://www.bildungsbericht.de/de.
Dazu ein Kommentar aus der FAZ: https://www.faz.net/aktuell/karriere-hochschule/schulen-in-singapur-in-asien-ist-bildung-etwas-heiliges-19802246.html.
Eine großartige Übersicht zu wichtigen Metastudien zu Unterricht in einem Genially von Sebastian Eisele: https://view.genially.com/66740ce8c86fc30014676718/interactive-content-clearing-house-unterricht-metaanalysen.
Vorstellung des spanischen Schulsystems: https://www.lehrer-news.de/blog-posts/wenn-dreijaehrige-schreiben-lernen—was-ist-anders-in-spaniens-schulen.
Informationen von Jörg Droste zum zukunftsfähigen Abitur: https://schule21.blog/2024/06/19/zukunftsfaehiges-abitur/.
Der Blog von teachino bietet interessante Themen: https://www.teachino.io/blog.
Mal wieder etwas zu Mythen in der Bildung vom Deutschen Schulportal: https://deutsches-schulportal.de/expertenstimmen/von-lerntypen-lernpyramiden-und-anderen-paedagogischen-mythen/.
Über 90 Organisationen fordern eine Bildungsreform: https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/themen/aktuelle-meldungen/2024/mai/ein-neustart-fuer-deutschlands-bildung-buendnis-aus-94-organisationen-legt-konzept-fuer-einen-bildungsdialog-fuer-deutschland-vor.
Kritik am Bildungssystem in der Zeit: https://www.zeit.de/gesellschaft/schule/2024-06/bildung-beruf-nationaler-bildungsbericht-arbeitsmarkt.
Joscha Falck bloggt zu seinen Erfahrungen mit dem Freiday: https://joschafalck.de/erfahrungen-freiday/.

Smartphone und Social Media
Tolle Taskcardsammlung zu Cybermopping:  https://www.taskcards.de/#/board/c97d3d40-511d-4e5e-be4c-a19b1e09955a/view.
Aufklärung zu Cybergrooming bei Klicksafe: https://www.klicksafe.de/news/livestream-aus-dem-kinderzimmer-klicksafe-begleitet-strg-f-reportage-ueber-cybergrooming-auf-likee.
The Decoder zu Deepfake-Nudes: https://the-decoder.de/deepfake-nudes-eltern-ahnungslos-lehrer-misstrauisch-schueler-gespalten/?amp=1.
Die Washington Post über eine Schule, die Smartphones verbannt hat: https://www.washingtonpost.com/nation/2024/05/01/school-cellphones-confiscate/.
Die BBC zu den Bemühungen zur gesetzlichen Einschränkung von Social Media für Jugendliche durch den Staat New York.: https://www.bbc.com/future/article/20240626-can-a-law-make-social-media-less-addictive.
Bericht des SWR über eine Schule mit Handyverbot: https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/ulm/handyverbot-an-schule-in-blaustein-100.html.

KI
Ein positiver Blick aus dem Standard:  https://www.derstandard.at/story/3000000224535/ki-macht-uns-zu-besseren-lehrerinnen-und-lehrern.
Ergebnisse einer größeren Studie zum Prompten, vorgestellt von The Decoder: https://the-decoder.de/der-prompt-report-ist-ein-umfassender-prompting-ueberblick-mit-kuriosen-erkenntnissen/?amp=1.
Und ein kritischer Blick auf KI bei The Decoder: https://the-decoder.de/zahlreiche-ki-experten-fuehrender-unternehmen-warnen-vor-den-risiken-fortgeschrittener-ki/?amp=1.
Ein Überblick zu Studien zum Thema KI und Schule von Joscha Falck auf einer Taskcard: https://www.taskcards.de/#/board/7d96a7c1-2c0d-4438-bbbf-3cfd942d1adb/view.
Tom Mittelbach hat bei der BpB einen lesenswerten Artikel zur Rolle von KI in der Schuile geschrieben: https://www.bpb.de/lernen/digitale-bildung/werkstatt/256629/ideen-zur-rolle-von-kuenstlicher-intelligenz-im-klassenzimmer-der-zukunft/.
Bill Gates in seinem Blog zur KI-Revolution durch Sal Khan: https://www.gatesnotes.com/Brave-New-Words?utm_source=fb.
Niels Winkelmann zum Thema Facharbeit und KI: https://digilog.blog/2024/01/13/facharbeit-als-prozess-mit-ki-2024/.
Broschüre der Telekom-Stiftung zur Nutzung von KI in der Schule: https://www.telekom-stiftung.de/sites/default/files/files/Leitfaden-kompakt-KI-Schule.pdf.
Ein kritischer Blick auf KI und ein Plädoyer für mehr Medienbildung: https://www.heise.de/blog/Kuenstliche-Intelligenz-ist-unser-Untergang-9744682.html.

Hörempfehlung
Bob Blume interviewt in seinem Podcast den Bildungsjournalsiten Christian Füller: https://www.ardaudiothek.de/episode/die-schule-brennt-der-bildungspodcast-mit-bob-blume/christian-fueller-chancengleichheit-und-exzellenz-welche-schulform-braucht-es-dafuer/swr/13468493/.  

Tipps für den Unterricht
Die Seite Living-Democracy der PH Zürich bietet zahlreiche Informationen, Tipps und Spiele zum Thema Demokratie: https://www.living-democracy.com/de/ und das auch noch in zahlreichen Sprachen. Besonderer Tipp: Das Bleistiftspiel, einfach und lehrreich: https://www.living-democracy.com/de/textbooks/teaching-democracy/chapter-8-dealing-with-conflict/8-9-das-bleistiftspiel/.
Tolles Projekt (nicht nur) für den Geschichtsunterricht mit über 350 Stunden Zeitzeugeninterviews zu 100 Jahren Geschichte: https://www.ardaudiothek.de/sendung/100-jahre-erlebte-geschichte-unter-dem-gras-darueber/13487353/.
Hilfreiche Grafik mit zahlreichen weiterführenden QR-Codes zum Einsatz von iPads im Unterricht von Hanno Kenst: https://www.dropbox.com/scl/fi/ly97jlow9wxyl1k2vlzen/ipAd-Grundlagen.pptx?rlkey=hbczmgfhl1hfrjqyuvfbectip&e=3&st=zeh41zpx&dl=0.
Tolles Tool zum Spracherwerb zur Erstellung von zweisprachigen Bildern zu Alltagsthemen: https://babadada.com/topic/school/eng/ger.
Padlet mit Tipps zur Arbeit mit dem Greenscreen: https://imediasiwbph.padlet.org/imedias_iwb_ph/greenscreen-videos-mit-greenscreen-erstellen-tdb5xossc64amsoj.

Sehempfehlung
Herr K rappt für seine Abschlussklasse „auf lock“ (passt auch nach „Spaß im Netz“): https://www.tiktok.com/@herrn.k/video/7383346398592322849?_r=1&_t=8nUyMbQ2Px3.
Forderung nach einem radikalen Paradigmenwechsel in der Bildungsarbeit von Christoph Schmidt: https://www.youtube.com/watch?v=aE56lUdRvaw.

Spaß im Netz
Die Nothing University:  https://www.youtube.com/watch?v=0lhmKOR8Www.
https://asiersanz.com/2020/11/17/inteligencia-artificial/
Satire ist oft bitter, darf aber alles: https://www.ardmediathek.de/video/extra-3/klassismus-das-spiel-zur-sozialen-ungleichheit/das-erste/Y3JpZDovL25kci5kZS8yMGZmYTI0Yi02NWQxLTQwODAtYWQ3ZS1iNTkzYmRkZjYxZGQ.



Newsletter 18, 28.06.2024

Liebe Schulgemeinschaft,

in unserer Schule tut sich was.

im letzten Newsletter wurde schon betont, dass wir uns in der anstrengendsten Phase des Schuljahres befinden, die in diesem Jahr auch noch besonders verdichtet ist (im nächsten Jahr wird es vermutlich noch schlimmer). Ich weiß um unser aller Belastungen in dieser, jetzt auch noch im wahrsten Sinne des Wortes, heißesten Phase des Jahres. Aus diesem Grund verzichte ich in diesem Newsletter auf die sonst üblichen Links. Davon gibt es dann im nächsten Newsletter wieder etwas für die unterrichtsfreie Zeit 😉 Dieser Newsletter dient, nach knapp einem Jahr Weibelfeldschule, einer persönlichen Bilanz und dem Blick nach innen, in die Schulgemeinschaft.
Ich wusste nicht genau, was auf mich zukommt, als ich mich vor gut einem Jahr auf die Schulleiterstelle beworben habe. Vor Abgabe meiner Bewerbung hatte ich allerdings schon eine außergewöhnlich nette Begegnung mit dem damaligen kommissarischen Schulleiter, Herrn Möller, und dem Personalrat, die mich alle nett begrüßt haben und mit denen ich interessante und mutmachende Gespräche geführt habe, sodass für mich klar war, dass ich mich bewerbe. Vielleicht sind an dieser Stelle ein paar erklärende Worte angebracht, warum ich überhaupt Schulleiter werden wollte. In wenigen Worten: Weil ich glaube, dass wir Bildung und Schule verändern müssen und ich in den letzten Jahren eine Vision davon entwickelt habe, in welche Richtung diese Veränderung gehen sollte.
Ich danke allen Kolleginnen und Kollegen, der gesamten Schulleitung, den Eltern und dem SEB und natürlich vor allem den Schülerinnen und Schülern und allen weiteren an der Schule Beschäftigten, für die nette Aufnahme, das konstruktive Miteinander und die viele Inspiration. Wir sind eine tolle Schulgemeinschaft! Nach einem Jahr wage ich zu behaupten, dass der Zusammenhalt und die pädagogische Innovationskraft des Kollegiums, gepaart mit einer wahnsinnig engagierten und kompetenten Schulleitung das Herz der Schulgemeinschaft bilden. Zusammen mit der engagierten Elternschaft und dem Förderverein, den Hausmeistern und dem Sekretariat haben wir hier ideale Bedingungen, eine Schule zu entwickeln. Ich spüre einen Aufbruch, der aber auch in der Tradition der Weibelfeldschule verankert ist.

Ich erinnere noch, dass ich bei meiner Vorstellung in der letzten Woche vor den Sommerferien im letzten Jahr gesagt habe, dass ich als Lernender komme und erst einmal beobachten wolle, um mich langsam in das Gefüge der Schule einzufügen. Da war mir noch nicht klar, wie viel Mut, Kraft und Wille in der Schule stecken, im Sinne der Schülerinnen und Schüler für optimale Lernbedingungen zu sorgen. Seither hat sich eine bemerkenswerte Dynamik entwickelt, die quasi ein Selbstläufer geworden ist. Es kamen so viele Impulse aus der Schulgemeinschaft, dass ich mehrfach dachte, und das ist ungewöhnlich, ich müsste etwas bremsen, um nicht die Kontrolle zu verlieren. Im laufenden Betrieb fällt das gar nicht so auf, daher möchte ich hier ein paar Punkte aufzählen, die im letzten Jahr passiert sind:

  • Externe Schulentwicklungsberatung zur Implementierung eines kontinuierlichen Schulentwicklungsprozesses unter Einbeziehung der gesamten Schulgemeinschaft
  • Start der Erstellung eines umfassenden Präventionskonzeptes, auch mit externer Expertise und Arbeit am Medienkonzept
  • Vorbereitung der Umwandlung in eine Selbstständige allgemeinbildende Schule zum nächsten Jahr
  • Teilnahme am Projekt „Einfach bewegen(d)“ zur Bewegungs- und Gesundheitsförderung der gesamten Schulgemeinschaft
  • Barcamp als neues Format für einen Pädagogischen Tag
  • Weiterentwicklung der Konferenzkultur durch Open Spaces zur pädagogischen Entwicklung
  • Einführung eines neuen Logos
  • Wiederaufleben der Stammtische von Eltern und Lehrkräften
  • Beginn der Befassung mit KI-Tools durch Schullizenzen für Fobizz und Fiete
  • Letztlich hoffe ich auch, dass der regelmäßige Newsletter immer wieder einmal kleine Impulse setzen und Denkanstöße geben kann
  • Und natürlich noch vieles mehr, wie der Gewinn von Preisen, Rezertifizierungen, das Radio an der Schule, das Schulfest und all die kleinen und größeren Initiativen, die unsere Schule voranbringen

Das ist eine bemerkenswerte Bilanz für ein Jahr, neben dem alltäglichen Workload! Und dafür gebührt Ihnen und Euch allen ein großes Dankeschön.
Natürlich gibt es auch überall gelegentliche Reibereien und Dissonanzen. Unsere Schule zeichnet aber aus, dass wir leidenschaftlich in der Sache streiten können, und das ist gut so, dass wir dabei aber nie unsere Gemeinschaft und unseren pädagogischen Auftrag aus den Augen verlieren. Letztlich tun wir das alles ja auch nicht primär für uns Erwachsene, sondern für unsere Kinder und Jugendlichen, also unsere Zukunft. Und weil es um unser aller Zukunft geht, haben unsere Kinder und Jugendlichen die beste Ausbildung verdient, die wir bieten können. Daran arbeiten wir; jeden Tag. Und darin werden wir immer besser; jeden Tag. Und darein investiere ich, investieren wir alle Kraft, jeden Tag.

Mir ist schon mehrmals in kleinen Runden, aber auch bei der Begrüßung am Tag der offenen Tür, rausgerutscht, dass ich meinen Job liebe. Jetzt schreibe ich es noch einmal wohl bedacht und in vollem Bewusstsein: Ich liebe meinen Job an der Weibelfeldschule und mit dieser Schulgemeinschaft und ich freue mich auf all die Dinge, die wir noch gemeinsam auf den Weg bringen werden, von denen wir noch nicht einmal ahnen, dass sie möglich sind!

Ihr

Erik Grundmann

Newsletter 17, 14.06.2024

Liebe Schulgemeinschaft,

in unserer Schule tut sich was.

Bevor allerdings die in der letzten Gesamtkonferenz versprochene Zusammenfassung der Rahmenbedingungen zur Selbstständigen Schule kommt, möchte ich noch etwas anderes los werden. Ich weiß, dass diese letzten Wochen vor den Ferien immer eine große Herausforderung darstellen. Es finden Abschlussprüfungen und das Abitur statt, Noten müssen gemacht werden und Konferenzen abgehalten werden und vieles mehr. Zusätzlich wird unser Job ohnehin immer herausfordernder.
Deswegen bin ich umso mehr beeindruckt und freue mich, dass viele von Ihnen trotzdem die Energie für Schulentwicklungsprozesse aufbringen, sei es durch die Mitarbeit in entsprechenden Gremien oder in den Open Spaces der Gesamtkonferenz. Hier entstehen beeindruckende Ideen, die unsere Schule zukunftsfähig machen können, dafür möchte ich mich an dieser Stelle gerne einmal ausdrücklich bedanken! Ich freue mich auf die kommenden Jahre an der Weibelfeldschule!

Jetzt aber zur Selbstständigen Schule:
Wir wollen versuchen zum 01.01.2025 Selbstständige allgemeinbildende Schule (SES) nach §127d HSchG zu werden.
Formal heißt das, dass wir auf einer Gesamtkonferenz am letzten Ferientag über einen Entwicklungsschwerpunkt abstimmen müssen, danach müssen SV und SEB diesem zustimmen und auf einer Schulkonferenz direkt nach den Sommerferien muss dann endgültig darüber abgestimmt werden, ob wir den Antrag stellen. Der Antrag geht dann zum 1. September ans Staatliche Schulamt.
Die Schulentwicklungsgruppe hatte die Idee zur Umwandlung in eine SES bereits im letzten Jahr aufgegriffen, in ihren Treffen diskutiert und sich dafür ausgesprochen den Plan zur Umwandlung zu verfolgen. Auf den letzten Gesamtkonferenzen wurde darüber informiert und es wurden Informations- und Gesprächsangebote gemacht. Die Mitglieder der Schulentwicklungsgruppe und ich standen und stehen auch weiter gerne für Fragen und Anregungen zur Verfügung.
Ich möchte diesen Newsletter nutzen, um noch einmal zusammenfassend zusammenzustellen, was wir neben dem oben beschriebenen Gremienverfahren für die Umwandlung in eine SES leisten müssen und was wir davon haben. Was wir leisten müssen: Der Grundgedanke der SES ist es ein modernes Schulentwicklungskonzept zu etablieren. Dieses beinhaltet ein zu etablierendes Qualitäts- und Projektmanagement, welches auf dem Hessischen Referenzrahmen Schulqualität basiert. Beides

halte ich für eine moderne Schule ohnehin für wichtig und bietet bereits jetzt Rahmenbedingungen für unsere Arbeit. Qualitätsmanagement (QM) meint, dass Schulentwicklungsprojekte und die Arbeit der Schule regelmäßig evaluiert, angepasst und möglichst verbessert wird. Dabei unterstützt dann auch die externe Evaluation durch die Lehrkräfteakademie, die alle zwei Jahre stattfindet. Ziel ist es zeitgemäße Bildung von hoher Qualität zu erreichen.
Projektmanagement (PM) bedeutet, dass eine Entwicklungs- oder Steuergruppe, vermutlich in Kooperation mit der aus dem laufenden Schulentwicklungsprozess entstehenden DNA-Gruppe, Schulentwicklungsprojekte organisatorisch begleitet. Das heißt, dass für Projekte Zeitpläne erstellt werden, die benötigten Ressourcen definiert werden und Verantwortlichkeiten festgelegt werden.
Sowohl PM und QM sorgen für Transparenz, da die Prozesse visualisiert und der Schulgemeinschaft zugänglich gemacht werden müssen. Sowohl PM als auch QM werden von allen Teilen der Schulgemeinschaft begleitet und Entscheidungen werden partizipativ getroffen.
Die Planung und Verausgabung der Budgets wird ebenfalls demokratisch beschlossen und kontrolliert.

Was wir davon haben: Im Wesentlichen sind es zwei Bereiche, in denen wir als SES profitieren, zum einen durch mehr Flexibilität im finanziellen Bereich und zum anderen durch mehr Flexibilität im pädagogischen Bereich.
Finanziell kann eine SES nicht besetzte Lehrerstunden zu quartalsmäßigen Stichtagen kapitalisieren, das heißt, dass wir Geld bekommen, wenn wir nicht alle Stellen besetzt haben, was eigentlich der Normalfall ist und sich eher noch verschärfen wird. Dieses Geld können wir dann im Rahmen des bisherigen Schulbudgets für Landesmittel (Lehrmittel, IT-Support, Vertretungsmittel und Fortbildung) und für „freie Personalmittel“ aufwenden (= „Großes Schulbudget“). Damit können wir dann zum Beispiel Dienstleistungsverträge für Projekte mit externen Partnern abschließen oder befristete Einstellungen vornehmen. Nicht möglich ist die Beschaffung von Dingen, für die der Schulträger zuständig ist, wie zum Beispiel digitale Endgeräte oder Möbel.
Der zentrale Vorteil einer SES ist aber, meiner Meinung nach, der pädagogische Spielraum. Eine SES kann, bei sinnvoller pädagogischer Begründung und nach Genehmigung durch die übergeordneten Behörden, von Vorschriften bis auf Verordnungsebene abweichen. Abweichungen von bestehenden Rechtsvorschriften bei der Unterrichtsorganisation und -gestaltung sind insbesondere bei der Bildung von Lerngruppen, bei Formen der äußeren Differenzierung, der Ausgestaltung der Leistungsnachweise sowie bei den Lehrplänen und Stundentafeln zulässig, sofern die Standards der Bildungsgänge eingehalten werden. Möglich sind aber auch Abweichungen bei der Leistungsfeststellung oder den Versetzungsbestimmungen uvm.

Wenn unser Antrag auf SES genehmigt werden sollte, bekommen wir außerdem durch die Lehrkräfteakademie noch einmal zusätzliche Fortbildungen zu den relevanten Bereichen, unter anderem zu PM und QM.

Wichtig ist zu betonen, dass die Festlegung eines Entwicklungsschwerpunktes weder eine Festlegung auf diesen für alle Ewigkeit bedeutet noch, dass es keine anderen Entwicklungsschwerpunkte geben darf. Wir müssen uns lediglich auf einen für den Antrag verständigen. Zusammenfassend bedeutet das, dass durch die SES Prozesse transparenter und partizipativer werden. Neben dem für den Antrag abgestimmten Entwicklungsschwerpunkt sind damit keinerlei konkrete Veränderungen in der Schulstruktur oder Schulentwicklung verbunden. Die SES ist vielmehr ein Werkzeug zur professionellen Weiterentwicklung von Schule im von uns gewählten Tempo und mit von uns gesetzten Schwerpunkten mit mehr pädagogischem und mehr finanziellem Spielraum im Vergleich zu nicht-selbstständigen Schulen. Das heißt aber auch, dass

die Umwandlung in eine SES zunächst von selbst keine „Wunder“ bewirkt, das bleibt dann unserer Kreativität und unserem Wollen überlassen.

Rahmenbedingungen / zum Weiterlesen:
§127d HSchG: https://www.rv.hessenrecht.hessen.de/perma?j=SchulG_HE_!_127d.
Erlass zur Umwandlung in eine SES: https://kultus.hessen.de/sites/kultusministerium.hessen.de/files/2021-10/erlass_ses_2021_endversion.pdf.
Weitere Informationen auf der Website des HMKB: https://kultus.hessen.de/schulsystem/selbststaendige-schulen/selbststaendige-allgemeinbildende-schulen-ses.

Ihr

Erik Grundmann

Und hier wieder als Angebot, ein paar Links, Tipps und Empfehlungen:

  • Tipps für den Unterricht
    Probieren Sie unser KI-Tools aus 😉
    (Prompt mit DALL-E: Lehrkräfte, die begeistert mit KI-Tools arbeiten. Die Bilder zeigen eine moderne Klassenzimmerumgebung, in der die Lehrer und Schüler aktiv und engagiert sind. Die Lehrer nutzen verschiedene KI-Tools und Technologien, um den Unterricht zu verbessern und die individuellen Lernbedürfnisse der Schüler zu unterstützen.)

Newsletter 16, 29.05.2024

Liebe Schulgemeinschaft,

eigentlich hatte ich geplant über ein anderes Thema zu schreiben, das musste ich allerdings vertagen Daher hat aus zeitökonomischen Gründen heute die KI die Aufgabe übernommen, einen Textbeitrag zu leisten. Ich habe ChatGPT 4o mit folgendem Prompt gefüttert: „Schreibe einen Artikel als Fließtext zu Chancen und Gefahren von KI-Tutorsystemen in der Schule mit Beispielen für sinnvolle Anwendungen und mit Links ins Internet“. Das ist das Ergebnis:

Die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in den Bildungsbereich bietet aufregende Möglichkeiten, den Lernprozess zu revolutionieren. KI-Tutorsysteme, die maßgeschneiderte Unterstützung und individuelle Lernpfade bieten, gewinnen an Bedeutung und versprechen, das Lernen effizienter und zugänglicher zu machen. Doch neben den vielen Chancen, die diese Technologie mit sich bringt, gibt es auch Risiken, die sorgfältig abgewogen werden müssen.

Eine der größten Chancen von KI-Tutorsystemen liegt in der Personalisierung des Lernens. KI-Tutoren analysieren die Stärken und Schwächen der Schüler und passen den Lehrplan entsprechend an. Beispielsweise kann ein Schüler, der Schwierigkeiten mit Algebra hat, zusätzliche Übungen und Erklärungen erhalten, während ein fortgeschrittener Schüler schneller zu komplexeren Themen übergeht. Durch Echtzeitanalysen können Schüler sofortiges Feedback zu ihren Aufgaben erhalten, was das Lernen effizienter und effektiver gestaltet.

Ein weiterer Vorteil ist der Zugang zu einer Vielzahl von Ressourcen. KI-Systeme können auf eine immense Menge an Lehrmaterialien zugreifen und diese den Schülern bereitstellen. Dies umfasst interaktive Videos, Übungen und Quizze, die das Lernen abwechslungsreich und spannend machen. Schüler können KI-Tutoren auch nutzen, um Hilfe bei ihren Hausaufgaben zu erhalten, was besonders für Schüler mit begrenztem Zugang zu zusätzlichen Bildungsressourcen wertvoll ist.

Darüber hinaus können KI-Tutorsysteme Lehrer entlasten, indem sie administrative Aufgaben übernehmen, wie die automatische Bewertung von Tests und die Erstellung individueller Lernpläne. Dies gibt Lehrern mehr Zeit, sich auf den Unterricht und die individuelle Betreuung der Schüler zu konzentrieren. Außerdem können KI-Systeme frühzeitig Lernschwierigkeiten oder -störungen erkennen und entsprechende Maßnahmen vorschlagen.

Trotz dieser Vorteile gibt es auch Gefahren, die mit der Nutzung von KI-Tutorsystemen verbunden sind. Eine der größten Herausforderungen ist der Datenschutz und die Privatsphäre. Die Nutzung von KI-Tutoren erfordert die Erhebung und Verarbeitung großer Mengen an Daten über die Schüler. Dies stellt ein erhebliches Risiko für den Datenschutz dar, wenn die Daten nicht sicher verwaltet und geschützt werden. Zudem besteht die Gefahr, dass gesammelte Daten missbraucht oder ohne Zustimmung der Betroffenen weitergegeben werden. Ein weiteres Risiko ist die mögliche Reduzierung der sozialen Interaktion. Der verstärkte Einsatz von KI-Tutoren könnte zu einer Verringerung der sozialen Interaktionen zwischen Schülern und

Lehrern führen, die für die Entwicklung sozialer Kompetenzen und emotionaler Intelligenz unerlässlich sind. Außerdem könnten Schüler eine zu starke Abhängigkeit von Technologie entwickeln und Schwierigkeiten haben, selbstständig zu lernen und Probleme zu lösen.

Zudem besteht die Gefahr, dass nicht alle Schüler gleichermaßen Zugang zu den notwendigen Technologien und Internetverbindungen haben, was zu einer Verschärfung der Bildungsungleichheit führen kann.

Trotz dieser Gefahren gibt es zahlreiche sinnvolle Anwendungen von KI-Tutorsystemen. Adaptive Lernplattformen wie Khan Academy nutzen KI, um den Fortschritt der Schüler zu verfolgen und personalisierte Übungen anzubieten, die auf den individuellen Lernbedarf zugeschnitten sind. Sprachlernprogramme wie Duolingo verwenden KI, um personalisierte Sprachlernpläne zu erstellen, die auf dem Fortschritt und den Lerngewohnheiten der Nutzer basieren. Mathematik-Übungsprogramme wie DreamBox bieten adaptives Mathematiktraining, das auf die Fähigkeiten und den Fortschritt der Schüler abgestimmt ist und helfen dabei, Verständnislücken zu schließen.

Insgesamt bieten KI-Tutorsysteme erhebliche Vorteile für das moderne Lernen, indem sie personalisierte Unterstützung und Zugang zu einer Vielzahl von Ressourcen bieten. Allerdings müssen Datenschutzbedenken und die potenziellen negativen Auswirkungen auf die soziale Interaktion und Gleichheit sorgfältig berücksichtigt werden. Eine ausgewogene und verantwortungsvolle Integration von KI in den Bildungsbereich kann dazu beitragen, die Bildungserfahrungen zu verbessern und gleichzeitig die Risiken zu minimieren.

Für weitere Informationen und vertiefende Artikel zu diesem Thema besuchen Sie bitte EdTech Magazine, die International Society for Technology in Education (ISTE) oder Educational Technology and Mobile Learning.

Ihr

Erik Grundmann (in Kooperation mit Chat-GPT 4o)

Und hier wieder als Angebot, ein paar Links, Tipps und Empfehlungen (von Hand gesammelt, zusammengestellt und geschrieben):

Interessantes
Lesenswerte Kolumne von Florian Nuxoll zu Reformen in der Schule bei „Campus Schulmanagement“ und der bevorstehenden größten Veränderung durch KI: https://www.campus-schulmanagement.de/magazin/kolumne/zu-viele-reformen-und-veraenderungen-in-den-schulen-die-groesste-veraenderung-kommt-erst-noch.
kits ist ein Projekt des niedersächsischen Landesinstituts für schulische Qualitätsentwicklung und versteht sich als Netzwerkplattform für gute Ideen zu Medien- und Sprachbildung, hier werden Ideen und Tools vor- und bereitgestellt: https://kits.blog/.
Eine Broschüre für Lehrende mit Tipps zum Umgang mit AD(H)S in der Schule gibt es hier file:///C:/Users/Admin/Downloads/Ein%20Kind%20mit%20ADHS%20-%20Tipps%20f%C3%BCr%20P%C3%A4dagogen_PI_112022_Ansicht.pdf. Die Broschüre wurde von der Pharmaindustrie gesponsert, gibt aber brauchbare Tipps außerhalb von Medikation.
Es ist noch schwer umstritten, ob AR, MR und VR (zusammen XR) die nächsten heißen Innovationen in der Bildung sind. Einen guten Einblick in Potenziale, neben zahlreichen grundsätzlichen Anmerkungen zur Bildung der Zukunft, gibt Stephanie Wössner hier https://mixed.de/next-level-learning-die-potenziale-von-xr-als-wegbereiter-fuer-eine-zukunft-des-lernens/.
Wer es gerne etwas wissenschaftlicher hat, dem sei die Beschäftigung mit multimodalem Enrichment empfohlen: https://tu-dresden.de/mn/psychologie/ifap/kknw/die-professur/news/mit-allen-sinnen-lernen-multimodales-enrichment-als-optimale-lernstrategie-der-zukunft.
Der immer wieder erfrischend provokante Philippe Wampfler hat sich wieder einmal Gedanken zur Notengebung gemacht: https://beurteilung.ghost.io/beurteilungen-nachvollziehbar-machen-oder-widerstand-verunmoglichen/.

Open Access-Buch von BELTZ zu dem großen Komplex Digitalisierung in der Schule: https://www.beltz.de/fachmedien/paedagogik/produkte/details/52157-digitalisierung-in-der-schule.html.

Smartphone- und Social Media
Die Debatte um die Nutzung von Handys an Schulen beschäftigt ja nicht nur unsere Schule, sondern die Edu-Community weltweit. Da in allen letzten Newslettern Beiträge dazu verlinkt wurden, gibt es ab diesem eine eigene Kategorie.
Eine Studie der OECD plädiert für einen sinnvollen Einsatz von Handys im Unterricht: https://www.lehrer-news.de/blog-posts/oecd-studie-plaedoyer-fur-den-bedachten-einsatz-von-handys-im-unterricht.
Eine traurige TikTok-Geschichte will ich im Zuge der Aufklärung über Medien nicht vorenthalten: https://www.hessenschau.de/panorama/13-jaehrige-aus-landkreis-kassel-stirbt-bei-blackout-challenge-auf-tiktok-v1,tod-nach-tiktok-blackout-challenge-100.html?s=09. Im aktuellem Newsletter „Schule aktuell“ des Kultusministeriums wird nun auch offizielle vor der Challenge gewarnt: https://kultus.hessen.de/warnhinweis-gefaehrlicher-internet-trend-wuergespiele.

KI
Michael Steiner von der PH Wien hat eine Padlet-Sammlung für KI im Fachunterricht erstellt: https://padlet.com/eis/k-nstliche-intelligenz-im-fach-unterricht-nljhe9esamxq3zrv.  
Joscha Falck zur Arbeit mit KI-Bildern im Unterricht: https://joschafalck.de/ki-bilder/.
Tolles Plakat mit fünf Prompting-Tipps von Manuel Flick: https://static1.squarespace.com/static/610d33500ff0387e0fd6a99b/t/664ab03b5789162d72d5217e/1716170811359/5+Prompting-Tipps+%28Manuel+Flick%29.pdf.
Studie der Vodafone Stiftung zum Einsatz Intelligenter Tutorieller Systeme (ITS) an Schulen: https://www.vodafone-stiftung.de/its-studie/.
Drei kostenlose Webinare von teachino zu KI-Tool zur Erleichterung des Lebens von Lehrkräften: https://www.teachino.io/webinar-ki-tools.

Alicia Bankhofer hat eine umfassende Canva-Präsentation zu KI in der S-I zusammengestellt: https://www.canva.com/design/DAGFOU-HisA/unqXc2HuPOw4LX_TVgdHBQ/edit.
Wer immer noch glaubt, dass es KI-Detektoren zur Plagiatserkennung geben wird, der sollte sich das anschauen: https://aihumanizer.ai/.

Und so langsam erhält KI immer mehr Einzug in den sichtbaren Alltag: https://sumikai.com/nachrichten-aus-japan/stadt-in-kanagawa-nutzt-ki-basierten-avatar-um-den-buergermeister-zu-vertreten-342275/.

Hörempfehlung
Nele Hirsch betreibt eine wunderbare Podcastreihe, in der sie pädagogische Grundbegriffe in dreiminütigen Folgen erklärt: https://ebildungslabor.de/podcast/.
Der Bildungsjournalist und „Pisaversteher“ Christian Füller hat für diese Podcastfolge, meiner Meinung nach zurecht, einen „Hörbefehl“ ausgesprochen. Viola Patricia Herrmann und Gert Mengel sprechen mit dem großartigen Prof. Dr. Olaf-Axel Burow über Schulentwicklung, KI und die Schule der Zukunft: https://www.podcast.de/episode/632240459/folge-2-einfach-selbstaendig-lernen-mit-prof-dr-olaf-axel-burow.

Tipps für den Unterricht
Bei kits (s.o. „Interessantes“) gibt es frei zugängliche und DSGVO-Konforme Tools für den Einsatz im Unterricht (Mindmaps, Etherpads, QRStorage und mehr): https://kits.blog/tools/
Auf https://mathekrake.de/ werden täglich neue KI-generierte Übungsaufgaben mit Lösungen für den Mathematikunterricht für die Sek-I erstellt.
Interessant für den Geschichtsunterricht ist das https://shoah-lerntool.de/. Nach der kostenlosen Beantragung eines Passwortes kann man zahlreiche Fragen an Zeitzeugen der Shoah abrufen und im Unterricht verwenden.
Ein Brettspiel zum Vokabellernen in Englisch und Französisch gibt es hier: https://www.taptapklick.de/material/2024/05/20/zahlenschatz-vokabelspiel.
Frank Ehspanner hat eine große und bemerkenswerte kommentierte Sammlung mit konkreten Einsatzmöglichkeiten von digitalen Medien in der Schule zusammengestellt: https://praktisch-digital.de/.
Wer für die Unterrichtsgestaltung Social Media simulieren will, wird bei diesem Wakelet von Steffen Siegert fündig: https://wakelet.com/wake/jtQQ3Hz4_sADxKr-mhYip.
Das Spiel „Augen auf“ (Registrierung erforderlich) der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit ist für den Einsatz im Unterricht und zur Aufklärung über Strategien von rechtsextremistischen Gruppierungen in den sozialen Medien in den Klassen 8 bis 10 gemacht: https://www.game-augen-auf.de/.

Sehempfehlung
Ich empfehle immer gerne TED-Talks von Sugata Mitra (auf Englisch), zum Beispiel diesen, in dem er einen Vorschlag für die Verwendung eines TED-Preisgeldes macht und seine Arbeit zusammenfasst, u.a. wie 12jährige Kinder, die kein Englisch sprechen in wenigen Monaten Aspekte der DNA-Replikation auf Englisch lernen oder was die „Methode der Großmutter“ oder eine SOLE ist (faszinierend): https://www.ted.com/talks/sugata_mitra_build_a_school_in_the_cloud?language=de. Er gewinnt den Preis am Ende. Überhaupt finde ich, dass Sugata Mitra in Deutschland zu wenig rezipiert wird: https://www.schulmun.de/2023/10/25/mehr-sugata-mitra/.

Leseempfehlung
Eine gute und kompakte Einführung für die Nutzung von KI im Unterricht bietet Joscha Falck: Effektiv unterrichten mit Künstlicher Intelligenz; Wie Lehrkräfte und Lernende ChatGPT und andere KI-Tools in der Schule erfolgreich einsetzen können, Hamburg 2024.       

Spaß im Netz
Wers mag: https://www.youtube.com/watch?v=3qD5ExClRmg.

Newsletter 15, 17.15.2024

Liebe Schulgemeinschaft,

in unserer Schule tut sich was.
Im Sinne von Transparenz, möchte ich in diesem Newsletter einen Einblick geben, mit was wir uns in der Schule, neben dem Unterricht, noch beschäftigen. Ich will verdeutlichen, dass wir uns Entscheidungen nicht leicht machen, dass wir versuchen diese möglichst partizipativ zu treffen und ausführlich diskutieren. Ich möchte dies anhand der Debatte und Organisation des Schulfestes exemplarisch darstellen.
Eine Gruppe engagierter Kolleginnen und Kollegen plant gerade gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern, Eltern und dem Förderverein unser Schulfest. Das ist toll. Das tun diese Menschen zusätzlich zu all ihren anderen Aufgaben, weil sie der Meinung sind, dass ein Schulfest wichtig ist. Ein Schulfest ist wichtig für die Gemeinschaft, gemeinsam feiern stärkt den Zusammenhalt und macht Schule zu einem schöneren Ort. Das sehe ich ganz genauso. Dass das nicht ganz selbstverständlich ist, zeigte ein kurze Diskussion auf der letzten Gesamtkonferenz, ob wir es schaffen unter den aktuellen Belastungszuständen überhaupt ein Schulfest zu organisieren. Es war wirkliche eine kurze Diskussion und es hat sich sehr schnell eine Gruppe Lehrkräfte gefunden, die die Organisation übernehmen wollte.
So weit, so klar. Lassen sie uns aber etwas tiefer in das Thema eintauchen. So klar und einfach ist das nämlich bei näherer Betrachtung und genauerer Planung gar nicht. Es geht darum Kinder und Jugendliche von 11 bis 20 Jahren, verschiedene Erwachsene, verschiedene Identitäten und Interessen, verschieden Bedürfnisse und verschiedene Erwartungen unter einen Hut zu bringen. Es soll Spaß machen und darf nicht zu viel Aufwand sein, es muss bei jedem Wetter durchführbar sein, es soll in der Klasse etwas vorbereitet werden, aber so, dass der sonstige Schulbetrieb weiterlaufen kann. Es muss etwas zu essen und zu trinken geben, darf aber nicht zu kostspielig sein. Die Schülerinnen und Schüler sollen Gestaltende, Akteure aber auch Konsumierende sein. Die Eltern sollen etwas davon haben und für die Lehrkräfte muss alles auch noch leistbar sein, neben der Aufsicht usw.
Es wird also klar, ein Fest von und für 1.700 Schülerinnen und Schülern, 150 Lehrkräften und weitere Akteuren, – ich will keinesfalls die Leistung der Sekretariate, der Hausmeister, des SEB, einiger Eltern und des Fördervereins vergessen – ist ein größeres Unterfangen.
Zu all diesen eher logistischen Herausforderungen, mit denen Schule reichlich Erfahrung hat, kommt aber noch eine nicht zu unterschätzende Herausforderung, die zunehmend zurecht an Relevanz gewinnt. Zu einem ordentlichen Schulfest gehört eigentlich ein Motto, ein Thema, etwas, was als Klammer und Orientierung bei der Gestaltung dient. Was liegt, gerade für eine Gesamtschule im Rhein-Main-Gebiet, näher, als Vielfalt und Buntheit zu feiern. Schule (und auch eine Gesellschaft) lebt von gegenseitiger Anerkennung. Ganz im Sinne von Artikel 1 unseres Grundgesetzes sind alle Mitglieder der Schulgemeinschaft mit einer unverletzlichen Würde ausgestattet und gleichberechtigt. Also können wir doch einfach die Vielfalt feiern, indem wir jeder Klasse ein Land zuweisen, welches sie auf dem Fest repräsentiert und an dessen Kultur sich der Klassenbeitrag zum Fest im Sinne des olympischen Gedankens orientieren kann. Und jetzt wird es kompliziert. (und da spare ich mir die akademische Auseinandersetzung um den speziellen deutschen Kulturbegriff).
Kann man aber einfach jedes Land nehmen? Wie soll die Kultur eines Landes repräsentiert werden? Reduziert sich das auf Essen? Kann ich mich in einer vermeintlich tradierten Bekleidung verkleiden (kulturelle Aneignung)? Wie trenne ich eine Kultur und die Bevölkerung von einem despotischen Regime? Wie gehe ich mit anderen kulturellen Vorstellungen um? Gar mit solchen, die nicht zu unserer eurozentrischen Kultur passen wollen?
Bietet sich hier jetzt eine Chance für interkulturelles Lernen oder Raum für sozialen und interkulturellen Sprengstoff?
Wir haben uns intensiv und kontrovers mit diesen Fragen auseinandergesetzt und sind zu dem Entschluss gekommen, das Fest wie geplant, also jede Klasse „vertritt“ ein Land und wir betrachten das als Chance für interkulturelle Lernprozesse, indem, ganz im Sinne des Beutelspacher Konsenses, Kontroversen als solche benannt und thematisiert werden. Der Leitgedanke bleibt die Unverletzlichkeit der Würde der Menschen und der daraus folgende gegenseitige Respekt voreinander. Wir sind der Meinung, dass Schule ein Spiegelbild der Gesellschaft ist, natürlich in einem geschützten Raum, was aber nicht bedeutet, dass gesellschaftliche Kontroversen aus der Schule herausgehalten werden sollten. Probleme und Kontroversen nicht zu thematisieren, verschärft diese und das kann nicht unser Bildungsauftrag sein. Ich fordere Sie alle auf den Diskurs zu führen, auf Augenhöhe, mit Respekt und mit pädagogischem Geschick. Dann gelingen interkulturelle Lernprozesse.

Ihr

Erik Grundmann

Und hier wieder als Angebot, ein paar Links, Tipps und Empfehlungen:

• Interessantes
Anscheinend gibt es mal wieder einen neuen und nicht ungefährlichen Social-Media-Trend. Dieses Mal betrifft es WhatsApp und die Auffassung riesigen Gruppen beizutreten: https://web.de/magazine/digital/achtung-gefahr-warnung-whatsapp-trend-39601316.
Ein interessanter Beitrag zur Handy-Debatte aus der Washington Post: https://www.washingtonpost.com/nation/2024/05/01/school-cellphones-confiscate/. Übersetzen lässt sich der Artikel direkt in manchen Browsern oder gut mit der in Deutschland entwickelten KI DeepL: https://www.deepl.com/de/translator.
Bei t3n gibt es einen informativen Artikel zu Sucht und sozialen Medien: https://t3n.de/news/tiktok-instagram-reels-youtube-shorts-sucht-1622377/.
Lesenswertes Interview mit John Hattie und Klaus Zierer in der Augsburger Allgemeinen: https://www.augsburger-allgemeine.de/panorama/interview-john-hattie-eltern-muessen-die-liebe-zum-lernen-wecken-id70622496.html. Zitat Hattie daraus: „Ich bin übrigens auch erstaunt darüber, dass das deutsche System zu wissen glaubt, was ein elf- oder zwölfjähriger Schüler im Alter von 30 Jahren können wird, und ihn entsprechend einer Schulart zuteilt. Und ich bin bestürzt darüber, wie unglaublich viel Erfolg verloren geht, indem man Kindern einen Stempel verpasst.“
Ich tausche mich gelegentlich anregend mit Michael Drabe über Schulentwicklung und neuerdings zunehmend über (social) Media aus, hier ein interessanter Beitrag von ihm zu Leitbildern in der Schule: https://schule-in-der-digitalen-welt.de/leitbilder-update/.
Wichtige Gedanken zum immer wichtiger werdenden Komplex der Alltagsbildung als Grundlage für formale Bildungsprozesse bei der BpB: https://www.bpb.de/themen/bildung/dossier-bildung/149483/bildung-ist-mehr-als-schule-alltagsbildung/.
Die „Blackout-Challenge“ auf TikTok ist nach wie vor gefährlich und präsent: https://www.spiegel.de/panorama/bildung/gefaehrliche-mutprobe-in-berlin-maedchen-ohnmaechtig-auf-schulhof-a-aeaeefc0-e330-4a3d-b5e8-4d261643fc74?sara_ref=re-so-app-sh.
Andreas Gold von der Uni-Frankfurt zu digitalem Lesen: https://aktuelles.uni-frankfurt.de/unireport/nicht-das-lesemedium-macht-den-unterschied/.
Das neue Magazin Bildung+ des Freidrich-Verlages: https://viewer.ipaper.io/friedrich-verlag/bildung/bildung-schule-digital-12024/?page=1.
Neue Studie des ifo-Institutes, die in der letzten Woche in den Medien war, zu ungleichen Bildungschancen in den Bundesländern: https://www.ifo.de/sites/default/files/events/Wgcjdnxkabshf80d0dsd00.pdf.
Im aktuellen Heft des EdTech-Verbandes gibt es zahlreiche Angebote für Fortbildung, Tools und mehr: https://www.avr-emags.de/emags/EdTech-Verband/Bildungsangebote-24/#0.

• KI
Open AI hat am 13. Mai GPT-4o (o für „omni“) vorgestellt. Neu ist die neue Dimension in der Multimodalität. Bilder, Text und Spracheingabe und -ausgabe funktionieren jetzt nahezu in Echtzeit. Was das für das Lernen mit tutoriellen Systemen bedeutet, demonstrieren Sal und Imran Khan in diesem Youtube-Video: https://www.youtube.com/watch?v=_nSmkyDNulk. (Übrigens ziemlich genau ein Jahr, nachdem Sal Khan in seinem berühmten TED-Talk Khanmigo vorgestellt hat).
Ein kurze Zusammenfassung der Neuigkeiten von GPT-4o gibt es hier: https://the–decoder-de.cdn.ampproject.org/c/s/the-decoder.de/openai-kuendigt-gpt-4o-als-neues-spitzenmodell-mit-audio-und-bildfunktionen-an/?amp=1. Die Originalinformationen von OpenAI gibt es hier: https://openai.com/index/spring-update/.
Oben wurde schon der Übersetzer von DeepL vorgestellt. DeepL hat aber auch ein Tool zur orthografischen und stilistischen Optimierung von Texten: https://www.deepl.com/write.
Der Bayerische Realschulkollege Kai Wörner beschäftigt sich in diesem Aufsatz mit der Veränderung des Bildverständnisses durch Deepfakes: https://www.brlv.de/media/media/Wie%20Deepfakes%20unser%20Bildverst%C3%A4ndnis%20herausfordern.pdf.
Ein Artikel aus der NZZ, der viel Aufsehen erregt hat, über einen Schüler, der Faust nicht gelesen hat, aber durch Lernen mit KI eine erfolgreiche Arbeit geschrieben hat: https://epaper.nzz.ch/article/6/6/2024-05-06/11/328144863.

• Hörempfehlung
Der schon mehrfach in diesem Newsletter aufgetauchte Kollege Florian Nuxoll ist Host des von der Westermann-Akademie betriebenen Podcasts „Doppelstunde“ mit zahlreichen interessanten Episoden zum digitalen Lernen: https://www.westermann.de/landing/westermann-akademie/doppelstunde.

• Tipps für den Unterricht
Hier finden sich 20 Teambildungsaktivitäten für Schülerinnen und Schüler (auf Englisch): https://www.educatorstechnology.com/2023/07/team-building-activities-for-kids.html.
Hier gibt es alle wichtigen Informationen zum so genannten „Churer Modell“, eine andere Form des Classroom-Managements und -Settings: https://churermodell.ch/index.php/konzept.
https://historycityapps.org/ bietet immersive Zugänge zu historischen Stadtlandschaften, evtl. interessant für den Geschichtsunterricht oder für Klassenfahrten in diese Städt.
Wer es noch nicht weiß, unsere Stadt hat einen Kräutergarten mit einem grünen Klassenzimmer für Lehrveranstaltungen: https://www.op-online.de/region/dreieich/dreieicher-kraeutergarten-praesentiert-gruenes-klassenzimmer-93046221.html.
Frau Försch hat sechs Anwendungsbeispiele für Taskcards (wir haben ein Schullizenz!) gesammelt: https://fraufoersch.com/2023/05/08/taskcards-6-anwendungsbeispiele/.

• Sehempfehlung
Im Rahmen des interessanten Youtube-Kanals „Lernräume entwickeln“ geht es im weitesten Sinne um Schularchitektur: https://www.youtube.com/@lernraumeentwickelnonline2551. Die neueste Ausgabe mit der großartigen Rahel Tschopp aus der Schweiz beschäftigt sich mit Schultoiletten: https://www.youtube.com/watch?v=zO8vrhu3TlE.

• Leseempfehlung
Wer einen schnelle Überblick über Entstehung, Chancen und Gefahren von KI möchte, dem oder der empfehle ich: Larissa Holzki, Stephan Scheuer: Inside KI: Wie Künstliche Intelligenz und ihre Pioniere unser Leben und Arbeiten revolutionieren, Freiburg im Breisgau 2024.

• Spaß im Netz
https://winweb.w-hs.de/.
Eine Alternative zum Jugendwort des Jahres kann man hier wählen: https://www.tiktok.com/@levihallo/video/7368057013198212384.

Newsletter 14, 03.05.2024

Liebe Schulgemeinschaft,

in unserer Schule tut sich was.
ich halte es für wichtig an dieser Stelle und zu diesem Zeitpunkt eine Zwischenbilanz zur Entwicklung unserer Schule zu ziehen.
Aus meiner Perspektive gibt es im Moment drei zentrale Felder, die zusammengehören und Entwicklungsschwerpunkte bilden: Die extern begleitete Schulentwicklungsgruppe und die daraus entstehende DNA-Gruppe, der Bereich des Medienkonzeptes und das Präventionskonzept.
Unsere Schule ist ein großes (und wachsendes) System. Wir haben einige Schwerpunkte und sehr viele Angebote und Tätigkeitsfelder. Das ist grundsätzlich gut, führt aber auch zu Unübersichtlichkeit und erschwert die Steuerung.

Deshalb ist es sinnvoll sich von außen Expertise zu holen und in Kooperation mit Experten eine Struktur zu entwickeln, die das System steuerbar und vor allem entwicklungsfähig macht. Mit Miklas Flamm und Sacha Teufel von enenpro (https://enenpro.de/visionen-bildungseinrichtung-zukunft-entwicklung-transformation/) haben wir kompetente Unterstützung dafür gefunden. Nach Vorgesprächen und einem offenen Treffen im März mit vielen begeisterten und begeisternden Kolleginnen und Kollegen aus unserer Schulgemeinschaft, findet jetzt im Mai das erste Treffen der Initialgruppe statt. Aufgabe der Initialgruppe ist es in einem begleiteten Entwicklungsprozess eine DNA-Gruppe zu bilden, die die „DNA“ der Schule abbildet, d.h. in dieser Gruppe sollen dann Vertreterinnen und Vertreter sitzen, die die verschiedenen Interessengruppen innerhalb der Lehrkräfte und in der gesamten Schulgemeinschaft spiegeln und so Schulentwicklungsvorhaben diskutieren und vorentlasten können, indem in der DNA-Gruppe deutlich wird, ob bei Veränderungen Diskussionsbedarf besteht oder ob mit Konsens zu rechnen ist. Neben dieser eher strukturellen Arbeit geht es bei diesem Prozess auch um die Etablierung von Kommunikationsstrukturen innerhalb des Kollegiums und mit der Schulleitung, die einen wertschätzenden, partizipativen und kollaborativen Transformationsprozess ermöglichen sollen.

Mit dem in der letzten Gesamtkonferenz abgestimmten Medienkonzept haben wir eine tragfähige Basis geschaffen. Am Medienkonzept wird aber auch besonders deutlich, dass zukunftsfähige Konzepte agiler sein müssen. Die Diskussion um die Handynutzung und die Auswirkungen von KI zeigen, dass wir hier einen permanenten Anpassungsprozess starten müssen, bei dem die ganze Schulgemeinschaft einbezogen werden muss. Außerdem ist das Medienkonzept eng verbunden mit dem Präventionskonzept.

Bei der Erstellung des Präventionskonzepts haben wir uns bewusst für einen breiten und aufwändigen Ansatz entschieden. Ziel ist es auch hier unter Mitwirkung der gesamten Schulgemeinschaft und mit Hilfe von externer Expertise in einem ergebnisoffenen und agilen Prozess ein Konzept zu entwickeln, das von allen Teilen der Schulgemeinschaft getragen werden kann. Eigentlich liegt es auf der Hand, dass alle Bereiche der Prävention (Sucht, Gewalt, Medien, sexualisierte Gewalt usw.) zusammen gedacht werden müssen. Genau wie Digitalität, Literacy oder Demokratielernen ist Prävention eine Querschnittsaufgabe aller an Schule Beteiligten. Eine sinnvolle Umsetzung ist nur möglich, wenn eine pädagogische Grundhaltung dahinter steht, die von allen gelebt und eingefordert wird.

Strukturelle Grundlage für diese Entwicklungen soll die Umwandlung in eine Selbstständige Schule (SES) sein, die wir angestoßen haben. Wenn wir eine Umwandlung zum 01.01.2025 anstreben, müssen wir auf der nächsten Gesamtkonferenz darüber abstimmen. Als SES hätten wir wichtige finanzielle und pädagogische Spielräume, um Schulentwicklung effektiv voranzutreiben.

Die Klammer bei all diesen Entwicklungen besteht aus der Schulentwicklungsgruppe und dem Schulleiter, der ja laut Schulgesetz für Schulentwicklung verantwortlich ist. In diesem Rahmen stoßen wir auch schon einzelne Prozesse im Sinne eines „Prototyping“ an, um Erfahrungen zu sammeln. „Prototyping“ stammt aus dem „Design Thinking“ und ist Teil eines agilen Mindsets. Die Idee dahinter ist, dass man schnellere Erfolge und brauchbare Erfahrungen macht, wenn man auf einen allzu ausgedehnten Konzeptionierungsprozess verzichtet, der viel Mühe macht und doch selten perfekt funktioniert. Stattdessen beginnt man einen Prozess und steuert nach, wenn es zu Schwierigkeiten kommt: „fail fast, fail forward, learn fast“. Ich wünsche mir, dass unsere Schule ein Ort wird, an dem wir innovative Ideen entwickeln und ausprobieren können. Wir brauchen eine positive Fehlerkultur und ein Growth Mindset.
Eine erste Idee aus der letzten Sitzung der Schulentwicklungsgruppe ist es, ein Team zu bilden, das sich in ein oder zwei Klassen eines Jahrgangs zusammentut, um in der Praxis eng zusammenzuarbeiten und Ideen zu entwickeln. Wer daran Interesse hat und/oder mehr wissen will, kann gerne die Kolleginnen und Kollegen der Schulentwicklungsgruppe ansprechen.

Ziel des (nie endenden) Schulentwicklungsprozesses muss es am Ende sein, unsere Schule so zu gestalten, dass sie zukunftsfähig wird, dass sie ein Ort wird, an dem Lernende und Lehrende gerne sind, an dem Bildung gelebt wird, die auf eine Welt vorbereitet, die immer herausfordernder wird, die sich permanent verändert und wahnsinnige Möglichkeiten bietet. Wir Lehrkräfte und die Schülerinnen und Schüler müssen uns und das System resilient machen und dafür den Weg für unsere Schule finden. Dafür müssen wir eine gemeinsame und wertschätzende Haltung entwickeln. Und das tun wir nicht, weil es leicht ist, sondern weil es schwer ist!
Es geht um die Zukunft unserer Schülerinnen und Schüler und den Ort, an dem wir arbeiten, das sollte es uns Wert sein.

Abschließend möchte ich noch etwas zum Umgang mit den KI-Tools von Fobizz und Fiete sagen. Wie bereits im letzten Newsletter beschrieben, fordere ich Sie auf die neuen Tools gemeinsam mit den Lernenden auszuprobieren, Hinweise und Anleitungen für den Unterricht waren dort auch zu finden. Wir lassen diese „Probierphase“ bis zu den Sommerferien laufen. Vorher wird es noch ein digitales Angebot von Fobizz geben, in dem die Funktionen dieser Plattform noch einmal für uns vorgestellt werden; ein Termin folgt. Für die Zugänge zu den Tools hängen die Listen im Lehrerzimmer aus, zuständig dafür ist Herr Döring. Nach den Ferien werden wir dann beginnen uns systematischer auszutauschen und fortzubilden.

In der Summe habe ich das Gefühl, dass wir in vielerlei Hinsicht auf einem guten und richtigen Weg in die Zukunft sind, ich für meinen Teil arbeite sehr gerne an unserer Schule!

Ihr

Erik Grundmann

Und hier wieder als Angebot, ein paar Links, Tipps und Empfehlungen:


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Verschickt werden darüber der zweiwöchige Newsletter, neue Blogbeiträge und in selten Fällen auch darüber hinaus gehende Neuigkeiten.
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Wichtig! Sie erhalten eine Bestätigungsmail, in der über einen Link bestätigt werden muss, dass der Newsletter verschickt werden soll!

Newsletter 13, 19.04.2023

Liebe Schulgemeinschaft,

in diesem Newsletter geht es mal wieder um Künstliche Intelligenz.
Der Anlass ist, dass wir mit Schullizenzen für Fobizz und Fiete zwei KI-basierte Tools bekommen, die unsere Arbeit verändern können, deswegen möchte ich in diesem Newsletter einige Anmerkungen und Ideen teilen, die den Einstieg in die Arbeit mit KI erleichtern sollen. Ich beginne mit didaktischen und pädagogischen Gedanken. In Anlehnung an das aus der Informatik-Didaktik bekannte Dagstuhl-Dreieck (https://zsl-bw.de/,Lde/Startseite/lernen-ueberall/ki-dagstuhl) hat KI, wie alle technischen Anwendungen, drei Dimensionen, eine technische Dimension (wie funktioniert KI eigentlich?), eine Nutzungs-Dimension (wie nutze ich KI?) und eine ethische Dimension (wie wirkt KI auf das Individuum und die Gesellschaft?). Alle drei Dimensionen müssen für einen verantwortungsvollen Umgang mit KI in der Schule, sowohl bei der Planung von Unterricht als auch bei den Unterrichtsinhalten, berücksichtigt werden und zwar in allen Fächern! Das heißt natürlich auch, dass wir jetzt viele Dinge dazu lernen müssen. Ich bin aber der festen Überzeugung, dass sich das lohnt. KI ist für Lehrkräfte keine Bedrohung und kann uns nicht ersetzen, KI ist aber ein Copilot, ein Sparringspartner, ein Co-Tutor und vieles mehr, was unsere Arbeit erleichtern, entlasten und reformieren kann und diese drei Aspekte werden immer nötiger.

Ich möchte Sie ermutigen, sich auszuprobieren und über ihre Arbeit, ihre Erfolge und vor allem ihre Misserfolge auszutauschen, wir sind nicht nur eine lehrende, sondern auch eine lernende Gemeinschaft. Trauen Sie sich Fehler zu machen und lassen Sie uns gemeinsam aus diesen Fehlern lernen. Ich freue mich auf den Diskurs mit Ihnen; die Schülerinnen und Schüler und auch die Eltern sind natürlich herzlich eingeladen, sich an diesem Diskurs zu beteiligen.

Zum Einstieg möchte ich Ihnen zwei Homepages besonders ans Herz legen. Zum einen die von Joscha Falck (https://joschafalck.de/). Joscha ist Mittelschullehrer, Autor und Lehrbeauftragter an der Universität in Bayern und einer der zentralen Akteure in der deutschen KI-Didaktik. Ganz zentral sind seine für den Umgang mit KI entwickelten fünf Dimensionen: Lernen mit, über, durch, trotz und ohne KI:


Empfehlenswert ist auch sein Buch „Effektiv unterrichten mit Künstlicher Intelligenz“, das kürzlich im Persen-Verlag erschienen ist.
Zum anderen empfehle ich noch die Homepage von Manuel Flick (https://www.manuelflick.de/). Manuel ist Lehrer an einem Oberstufenzentrum in Berlin, Fortbildner und Blogger. Auf seiner Homepage findet sich unter anderem ein immer wieder aktualisierter „Chat-GPT-Guide“.

Wem das alles noch nicht genug ist, der kann noch viele weitere spannende Anregungen, Tools und Diskursbeiträge zu KI in der Bildung in der entsprechenden Linksammlung auf meiner Homepage finden (https://www.schulmun.de/2023/10/25/kuenstliche-intelligenz/). Es ist also wichtig, KI nicht einfach irgendwie zu nutzen, sondern immer auch die Kompetenzebene, gemeinsam mit den Lernenden, zu reflektieren. Was bringt mir der Einsatz, war KI wirklich hilfreich und warum? Wie habe ich das gemacht, was habe ich verbessert, was gelernt? Kann ich mir sicher sein, dass mein Ergebnis stimmt und warum?

Welche Fallstricke muss ich beachten, wo sind die Gefahren (zum Beispiel: Cultural Bias, Halluzinationen, Datenschutz, Urheberrecht usw.)?

Nun noch ein paar einführende Worte zu den beiden Tools. Fobizz (fobizz.com) ist eine Plattform, die mittlerweile aus drei Bereichen besteht. Es gibt einen Bereich für Fortbildungen, viele davon stehen als digitale Selbstlernkurse zur Verfügung, können also jederzeit gemacht, unterbrochen und wiederholt werden. Es gibt aber auch Fortbildungen und Webinare, die zu bestimmten Zeiten live stattfinden. Darunter finden sich Fortbildungen für alle Fächer, für viele Tools und Anwendungen, aber auch zu pädagogischen oder didaktischen Themen. Ein anderer Bereich bietet fertiges aber umgestaltbares Unterrichtsmaterial mit Unterrichtsinhalten, Methoden und Tools für den Unterricht. Der dritte Bereich schließlich bietet DSGVO-konforme KI-Assistenzen und Tools. Zum Beispiel gibt es eine KI zum Chatten, eine für Bilder, Korrekturhilfen, KI-Zugänge für die Lernenden und vieles mehr. Bei den Tools finden Sie hier Werkzeuge für den Unterricht. Außerdem hat sich Fobizz kürzlich mit „to teach“ zusammen getan, einer Plattform zur Erstellung von Unterrichtsmaterial, Unterrichtsentwürfen und Übungsaufgaben. Bei den Fortbildungen gibt es auch ein Einführungsvideo, wir bekommen aber auch eine exklusive digitale Einführung für uns.

Das zweite Tool, für das wir eine Schullizenz erworben haben, ist Fiete (www.fiete.ai). Fiete ist ein Feedbacktool, mit dem Lehrkräfte Feedbackkriterien für eine Aufgabe der Lernenden festlegen können, die Lernenden laden ihr Ergebnis hoch und erhalten ein Feedback anhand der vorgegebenen Kriterien und überarbeiten damit ihr Ergebnis. Die Lehrkraft bekommt das Endprodukt und eine Auswertung zum Lernprozess der Lernenden. Fiete hat außerdem noch einen tollen Blog mit spannenden Beiträgen zu KI und Feedback von renommierten Gastautorinnen und -autoren. Auch zu Fiete wird es eine Einführung geben.

Wer Zugang zu den Tools haben möchte, kann sich ab Montag im Lehrerzimmer analog in eine Liste eintragen. Die Zugangsdaten gibt es dann per Mail. Probieren Sie rum und aus, binden Sie die Schülerinnen und Schüler ein und tauschen Sie sich mit den Kolleginnen und Kollegen aus. Bei nächster Gelegenheit wird es sicher auch Mikrofortbildungen, ein zweites Barcamp oder Austausch in anderen Formaten zu KI und den Tools geben. Ich freue mich darauf!

Ihr

Erik Grundmann

Und hier wieder als Angebot, ein paar Links, Tipps und Empfehlungen:

Newsletter 12, 22.03.2024

Liebe Schulgemeinschaft,

auch wenn es eher (zu?) kurz war, ich fand unser Experiment mit der offenen pädagogischen Diskussion am Ende der letzten Gesamtkonferenz gelungen. Auch wenn es keine konkreten Ergebnisse gab, so konnten dennoch viele Positionen ausgetauscht und verdeutlicht werden. Die Gruppe, die über den Umgang mit mobilen Endgeräten diskutiert hat, hat noch einmal gezeigt, dass wir in einer VUCA-Welt leben. Die Diskussion war nämlich von einer gewissen Unsicherheit geprägt, sie war komplex und hat Mehrdeutigkeiten aufgezeigt.

Bis vor einem Jahr war für mich klar, dass das Smartphone zur Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler gehört und deswegen nicht aus der Schule verbannt werden darf. Idealerweise wird eine Kultur der Digitalität gelebt, in der die Lernenden UND Lehrenden verantwortungsvoll mit ihren mobilen Endgeräten umgehen, diese nur in erlaubten Phasen im Unterricht einsetzen, Pausen für Bewegung nutzen und es nicht zu damit verbundenen Mobbingaktionen usw. kommt. Mittlerweile komme ich ins Zweifeln. Solange eine solche verantwortungsvolle Kultur der Digitalität noch nicht hergestellt ist, überwiegt vielleicht doch der Schaden, den Handy und Co anrichten. Immer wieder wird im Unterricht gefilmt oder fotografiert, wird in Chats gemobbt und sobald sich irgendwo eine Handgreiflichkeit anbahnt, werden die Smartphones gezückt. Ein Teil der Förderstufenschülerinnen und -schüler nutzt die Pausen nicht für Bewegung, sondern zum Spielen von irgendwelchen Browsergames, deren einziges Ziel es ist über Dopaminausschüttungen im Gehirn Suchtzustände herzustellen und am Ende vielleicht zu In-App-Käufen zu verleiten oder Werbung zu verbreiten. Jugendliche und Kinder werden über soziale Medien, TikTok, Gruppenchats, teils in ihren Spielen, über Airdrop und alle möglichen anderen Kanälen, mit Aufnahmen von (extremer) Gewalt, Tierquälerei oder Pornografie konfrontiert, von denen viele Erwachsene keine Vorstellung haben (ich empfehle in diesem Zusammenhang immer wieder Silke Müllers Buch „Wir verlieren unsere Kinder“, s.u.). Es gibt mittlerweile ja durchaus ernstzunehmende Studien, dass übermäßiger Medienkonsum, gerade bei Kindern, zu Konzentrationsschwierigkeiten oder Schlafstörungen führt. Es gibt andererseits aber keine Studien, die belegen, dass die sinnvolle Nutzung digitaler Endgeräte für schulische Zwecke schädlich ist.
Natürlich spielt sich von alledem nur ein Bruchteil in der Schule ab. In der Regel findet der Ge- und Missbrauch von digitalen Endgeräten ja zuhause und im Freundeskreis statt.
Dennoch muss sich Schule der Verantwortung zur Medienbildung bewusst sein. Die Medien sind da, ob wir sie in der Schule nutzen (kontrolliert oder unkontrolliert) oder verbieten, verschwinden tun sie nicht mehr und mit KI erreichen wir eine neue Dimension. Wenn jede und jeder über Prompts Programme erstellen, Bilder, sogar Videos, von erstaunlicher Qualität erzeugen kann, verschwimmt die Grenze zwischen Realität und Fiktion. Dann muss Schule erst recht Medienbildungsarbeit leisten und zum kritischen und reflektierten Umgang mit all den Geräten und Tools bilden, vielleicht sogar auf Kosten des tradierten Inhaltskanons schulischen Wissens.
Ich bleibe dabei, das Ziel muss es sein die Schülerinnen und Schüler zu einem verantwortlichen Umgang mit digitalen Endgeräten und den damit verbundenen Risiken und Möglichkeiten zu erziehen. Bis wir diese Kultur der Digitalität allerdings erreicht haben und in der Schule und zuhause dieser verantwortungsvolle Umgang stattfindet, könnte es aber sein, dass wir eine Art Moratorium brauchen, bis wir, und damit meine ich die gesamte Schulgemeinschaft, uns schlau genug gemacht haben, wie wir zu dem verantwortungsvollen Umgang kommen. Vielleicht brauchen wir dafür externe Expertise, auf jeden Fall brauchen wir Zeit, um einen nachhaltigen Prozess zu starten. Wir waren uns in der Diskussion nach der Gesamtkonferenz im Grunde einig, dass ein Schnellschuss mit Regeln, die nicht von allen getragen werden, keine Lösung sein kann. Wir werden diese Diskussion führen und ich lade Sie und Euch alle herzlich dazu ein.

Unten finden Sie noch ein paar Links zur Vertiefung des hier angesprochenen Themen-komplexes.

Ihr

Erik Grundmann

Und wieder als Angebot, ein paar Links, Tipps und Empfehlungen:

Leseempfehlungen
– Silke Müller: Wir verlieren unsere Kinder. Gewalt, Missbrauch, Rassismus. Der verstörende Alltag im Klassenchat, München 2023.
– Leonie Lutz, Anika Osthoff: Begleiten statt verbieten. Als Familie kompetent uns sicher in die digitale Welt, München 2022.
– Jessica Wawrzyniak: Screen-Teens. Wie wir Jugendliche in die digitale Verantwortung begleiten, München 2022.

Studie der TU München zum Wohlbefinden von Schülerinnen und Schülern in Deutschland: https://www.tum.de/aktuelles/alle-meldungen/pressemitteilungen/details/so-geht-es-den-schuelerinnen-in-deutschland.
Und ein Interview der Robert-Bosch-Stiftung mit Julian Schmitz zum Zusammenhang von Schule und Wohlbefinden von Kindern: https://www.bosch-stiftung.de/de/storys/warum-schule-bildung-und-wohlbefinden-zusammen-denken-muss-0?s=09.
Hier noch eine Studie der Körber-Stiftung zum Themenkomplex: https://koerber-stiftung.de/site/assets/files/37114/240305_koerber-stiftung_umfrage_nach_dem_potsdamer_geheimtreffen.pdf.

Empfehlenswert ist zum Thema KI auf jeden Fall auch die aktuelle Ausgabe der Pädagogik.

Wir wünschen eine erholsame Ferien- und Osterzeit!
Egal, was Sie vorhaben oder tun (müssen):

Newsletter 11, 08.03.2024

Liebe Schulgemeinschaft,

ich habe bisher sehr unterschiedliches Feedback zu meinem Teil des Newsletters bekommen. Manche finden ihn zu lang, andere freuen sich über die Anregungen, manche nehmen ihn zur Kenntnis, andere eher nicht.

Das ist alles in Ordnung und ich betone ja auch immer wieder, dass ich nur ein Angebot mache. Ich greife relevante Diskussionen auf, schildere Beobachtungen oder mache auf für Bildung relevante Themen aufmerksam. Ich möchte das auch genau so beibehalten und werde mal länger, mal kürzer Themen aufgreifen, die ich für wichtig halte. Die einigende Klammer der Newsletter ist, dass es meist um Schulentwicklungsthemen geht, die in die Zukunft gerichtet sind. Heute soll es um das „Zauberwort“ Agilität gehen.

Als Antwort auf die Herausforderungen der Zukunft müssen wir agiler werden. Aber was bedeutet das eigentlich? Laut Wikipedia ist Agilität: „(…) ein Merkmal des Managements einer Organisation (Wirtschaftsunternehmen, Non-Profit-Organisation oder Behörde), flexibel und darüber hinaus proaktiv, antizipativ und initiativ zu agieren, um notwendige Veränderungen einzuführen.“

Agilität ist also eine Antwort auf die Herausforderungen der VUCA-Welt, die ich letztes Jahr im Newsletter 02 (https://www.schulmun.de/2023/10/24/newsletter-02-29-09-2023/) beschrieben habe. Da unsere Welt und damit auch Schule sich rasant verändern, müssen wir flexibler werden. Es ist nicht mehr sinnvoll Konzepte für die Ewigkeit zu schreiben. Konzepte müssen einen Rahmen abstecken innerhalb dem wir flexibel nachsteuern und reagieren können. Wir müssen uns ständig den Veränderungen proaktiv anpassen, wir müssen, soweit möglich, die Veränderungen antizipieren und immer wieder die Initiative ergreifen unsere Gewohnheiten und Prozesse zu hinterfragen und anzupassen.

Der Begriff der Agilität wird zunehmend inflationär gebraucht. Es gibt agiles Management, agiles Marketing, agile Softwareentwicklung und sogar agiles Lernen.

Diesen Begriffen von Agilität ist gemeinsam, dass es um flexiblen Umgang mit Problemen und Entwicklungen geht. Das heißt für uns in der Schule, dass wir uns schneller auf Veränderungen einstellen müssen, die zum Beispiel Künstliche Intelligenz mit sich bringt.

Das heißt, dass wir jetzt anfangen müssen, uns über veränderte Prüfungsformate, eine neue Hausaufgabenkultur und eine Didaktik der Künstlichen Intelligenz Gedanken zu machen (s. Links zu KI u.).

Dabei hilft hoffentlich mein Newsletter, aber auch unser Barcamp war ein wichtiger Schritt in diese Richtung und die Medienkonzeptgruppe beginnt auch sich entsprechende Gedanken zu machen. Ich lade alle Mitglieder der Schulgemeinschaft ein, sich mit uns auf den Weg zu machen und die Zukunft der Weibelfeldschule agil mitzugestalten.

Ihr

Erik Grundmann

Und hier wieder als Angebot, ein paar Links, Tipps und Empfehlungen:


Das Deutsche Historische Museum erklärt, warum Schulstunden 45 Minuten lang sind: https://www.dhm.de/blog/2018/08/15/geschichten-aktuell-warum-hat-eine-schulstunde-45-minuten/.

Kritik und Reformvorschläge zur Lehrkräfteausbildung in einer neue Studie von Mark Rackles (Analyse auf SPON): https://www.spiegel.de/panorama/bildung/lehrer-ausbildung-in-deutschland-wie-am-ende-mehr-und-bessere-leute-rauskommen-a-3fb287cf-bce1-43b8-85f1-5c2a9fd5a3a7?sara_ref=re-so-app-sh.

Spaß im Netz
Auf https://weirdorconfusing.com/ gibt es eine Auswahl der „besten“ Artikel, die im Netz zu erwerben sind (auf Englisch).

  • Der Hessische Rundfunk kommt!
    Am 20. März ist der HR von 05:00 bis 09:00 Uhr live aus der Weibelfeldschule auf Sendung. Im Rahmen der Reihe „hr1 packt´s an“ geht es um den Fachkräftemangel an Schulen. Dabei wird in einer Klasse aufgenommen, es werden aber auch O-Töne aus dem Kollegium gesucht. Für die Schülerinnen und Schüler werden natürlich vorher entsprechende Einverständniserklärungen eingeholt, bei den Lehrkräften gehen wir davon aus, dass sich nur diejenigen zu Wort melden, die keine Einwände gegen eine Sendung des Beitrages haben. Ziel der Sendereihe ist es, Menschen Lust auf unseren Beruf zu machen, weitere Informationen gibt es hier: https://www.hr1.de/sendungen/hr1-packts-an-mit-sylvia-und-tim-aktiv-gegen-den-fachkraeftemangel-v16,hr1-packts-an-100.html.