Newsletter 24/25-19: 27.06.2025

Liebe Schulgemeinschaft,

ein weiteres Schuljahr neigt sich dem Ende zu, mein zweites als Schulleiter an der Weibelfeldschule. Ich könnte jetzt wieder Bilanz ziehen und aufzählen, was wir im letzten Jahr erreicht haben, wie den Abschluss des begleiteten Prozesses zur Bildung einer DNA-Gruppe und dessen Erträge für die Schulentwicklung, die Entwicklung eines Handy- und eines Präventionskonzeptes oder der Umbau des AV-Studios und vieles mehr. Um all den Entwicklungen und Veränderungen gerecht zu werden, bräuchte ich mehrere Seiten und das würde niemand lesen wollen.

Stattdessen würde ich Sie gerne an einem wichtigen Learning für mich US DEM LETZTEN Jahr teilhaben lassen: Wir leben in Zeiten exponentiellen Wachstums. Diese Idee habe ich von Christian Stöcker geklaut (https://www.youtube.com/watch?v=U6V22IWppT8) und mit anekdotischer Evidenz festgestellt, dass dieses Phänomen auf viele Bereiche übertragen werden kann, vermutlich auch auf Schulentwicklung.

Wir kennen von dem Phänomen des Klimawandels die Existenz von Kipppunkten. Ein (naturwissenschaftlicher) Kipppunkt bezeichnet in verschiedenen Fachbereichen einen Punkt, an dem eine kleine Veränderung zu einer abrupten und oft unumkehrbaren Veränderung des gesamten Systems führt. Im Kontext des Klimawandels bezieht sich dies zum Beispiel auf kritische Schwellenwerte, deren Überschreitung zu irreversiblen und sich selbstverstärkenden Klimaänderungen führen kann.

In den Sozialwissenschaften spricht man auch von Kipppunkten, diese sind etwas komplexer zu erklären, haben aber einen ähnlichen Effekt (https://www.zeit.de/2024/06/soziale-kipppunkte-gesellschaftliche-stimmung-demokratie-sozialwissenschaft/komplettansicht). Sobald eine gewisse Anzahl von Menschen, oft um die 20%, manchmal auch schon viel weniger (es gibt eine Studie, die von 3,5% ausgeht), etwas verändern möchte, beginnt ein (in der Regel) unumkehrbarer Veränderungsprozess. Wir kennen das zum Beispiel bei Werten und Normen (Emanzipation, Todesstrafe) oder auf dem Finanzmarkt.

Egal um welche Kipppunkte es geht, auch hier haben wir es mit einem Phänomen von exponentiellem Wachstum zu tun. Das Problem ist nun, dass das menschliche Gehirn nicht gut mit exponentiellem Wachstum umgehen kann und wir dazu neigen, diesen Effekt zu unterschätzen. Ein positiver Aspekt des exponentiellen Wachstums ist, dass die Veränderung, die Einzelne bereit sind zu gehen, einen größeren Einfluss hat als angenommen.

Für Schulentwicklung bedeutet das, dass es gar nicht zwingend einer Mehrheit bedarf, um einen Veränderungsprozess zu starten. Im Change- und Organisationsmanagement liest man häufig, dass 10% des Personals genügen, um Veränderungen anzustoßen. Und 10% veränderungswillige Lehrkräfte haben wir an der Weibelfeldschule bestimmt und diese haben bereits mit einem Veränderungsprozess begonnen, ähnliche Beobachtungen mache ich im gesamten hessischen und deutschen Schulsystem, viele haben sich auf den Weg gemacht und: Wir werden mehr!

Das bedeutet, dass wir uns auch im Schulsystem auf Kipppunkte zubewegen, die das System verändern. Das ist übrigens auch kein neues Phänomen, solche tiefgreifenden Veränderungen gab es immer wieder, zum Beispiel die Einführung der Schulpflicht, die Koedukation oder die Bildungsexpansion.

Für die Weibelfeldschule bin ich gespannt, wo wir im kommenden Jahr exponentielles Wachstum und Kipppunkte erleben können. Was auch immer auf uns zukommt, ich freue mich darauf dies mit dieser Schulgemeinschaft gemeinsam erleben und gestalten zu dürfen!

Ihr

Erik Grundmann

P.S.: 2027 besteht die Weibelfeldschule 50 Jahre! Im Hintergrund kursieren schon erste Ideen, nach den Sommerferien sollten wir mit den Planungen beginnen. Wer aus der gesamten Schulgemeinschaft Lust hat, mitzuarbeiten, kann sich gerne bei mir melden. Lassen sie uns dieses Ereignis ein Jahr lang mit verschiedenen Höhepunkten aus allen Bereichen feiern!

Und hier wieder als Angebot, ein paar Links, Tipps und Empfehlungen:Interessantes
Das Deutsche Schulportal fasst das vor wenigen Tagen erschienene Deutsche Schulbarometer zusammen, einer Befragung von über 1.500 Lehrkräften zu deren aktueller Stimmung und den Herausforderungen im Schulsystem: https://deutsches-schulportal.de/bildungswesen/deutsches-schulbarometer-lehrkraefte-2025-die-wichtigsten-ergebnisse/.
Das Medienmagazin „Zapp“ vom NDR beschäftigt sich mit der Frage, ob Lehrer Influencer sein dürfen: https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/Content-aus-dem-Klassenraum-Duerfen-Lehrer-Influencer-sein,zapp14806.html.
Auf dem Deutschen Schulportal gibt es ein Dossier zur datengestützten Diagnose: https://deutsches-schulportal.de/dossiers/datengestuetzte-diagnose-und-foerderung-in-der-schule-aber-wie/.
Der großartige Schulentwickler Jan Vedder hat auf seiner Homepage eine neue Metapher entwickelt, Schulentwicklung als „Raketenwissenschaft“: https://www.vedducation.de/2025/06/15/ab-geht-die-rakete-schulentwicklung-mit-schubkraft/.
Auf dem deutschen Bildungsserver gibt es eine Schwerpunktseite zu Autismus-Spektrum-Störungen / Asperger-Syndrom: https://www.bildungsserver.de/foerderpaedagogik-inklusion/autismus-spektrum-stoerungen-asperger-syndrom-2643-de.html.
Eine Expertengruppe hat im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung eine Empfehlung für eine zukunftsorientierte Lern- und Prüfungskultur in Schulen erarbeitet: https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/unsere-projekte/schulische-bildung/projektnachrichten/lern-und-pruefungskultur-in-schule-veraendern-ein-plaedoyer-fuer-mutige-entscheidungen.
Das DIPF stellt einen Sammelband zu „Soziale Herkunft als zentraler Faktor für Bildungserfolg – ein Schlüsselthema der Bildungsforschung“: https://www.dipf.de/de/dipf-aktuell/pressemitteilungen/soziale-herkunft-als-zentraler-faktor-fuer-bildungserfolg-ein-schluesselthema-der-bildungsforschung.
Die Bosch-Stiftung hat ein Papier zur psychischen Gesundheit von Schülerinnen und Schülern veröffentlicht: https://www.bosch-stiftung.de/sites/default/files/publications/pdf/2024-10/DUK%20RBSG_Psych%20Gesundheit%20SuS_web%20final.pdf. Zum gleichen Thema gibt es ein sehenswertes Video von Ferdinand Stebner: https://www.youtube.com/watch?v=nWJDQ_72O1M&t=74s.

Smartphone und Social Media
In diesem Newsletter muss einmal mehr vor Entwicklungen in Social Media gewarnt werden, die erschreckend sind.
OmeTV gibt es zwar schon länger, erfreut sich aber anscheinend aktuell bei Jugendlichen wieder wachsender Beliebtheit. Es handelt sich dabei um eine Videochat-Plattform, mit der man mit zufälligen Fremden in Kontakt treten kann. Eine kritische Auseinandersetzung dazu gibt es hier: https://www.saferinternet.at/social-media-ratgeber/was-ist-ometv.
In Hamburg wurde ein Mannfestgenommen, der sich wohl über soziale Medien gezielt vulnerable Jugendliche gesucht hat, um diese sexuell zu Missbrauchen oder in den Selbstmord zu treiben. Erschrecken ist, dass dies kein Einzelfall ist, sondern Teil einer weltweit agierenden Online-Community. Mehr dazu hier: https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/white-tiger-neue-details-zu-20-jaehrigem-hamburger-mordverdaechtigen,polizei-366.html.
Nicht ganz neu, aber dennoch ein erschreckender TikTok-Trend: „Forscher warnen vor übermäßiger Hautpflege bei jungen Mädchen“: https://www.spiegel.de/panorama/skincare-routine-forscher-warnen-vor-tiktok-trend-bei-jungen-maedchen-a-d406760d-81fb-4804-9fb1-bc140f36a100.
Nach Australien nimmt auch in Europa die Diskussion um Altersbeschränkungen für Social Media fahrt auf: https://www.tagesschau.de/ausland/europa/social-media-alter-eu-100.html.

KI
In diesem Newsletter wird in der Rubrik KI ein kleiner Schwerpunkt auf Dinge gelegt, die mit KI möglich sind, mal eher gruselig, mal eher genial. Entscheiden Sie selbst.
Das ZDF hat mit Deepfake-Techniken Schauspieler in historische Persönlichkeiten verwandelt: https://presseportal.zdf.de/pressemitteilung/ab-jetzt-im-zdf-die-deepfake-diaries-historischer-persoenlichkeiten. Nichts völlig Neues, in Geschichtsdokus hat schon länger Reenactment Einzug gehalten, was nicht unumstritten ist.
Die BBC beschäftigt sich mit der Frage, wie Googles KI-Suche das Surfverhalten verändert. Durch die Anzeige von KI-Antworten bei den Suchergebnissen, geht unter anderem die Nutzung von Websites zurück, da das Ergebnis vermeintlich schon angezeigt wird: https://www.bbc.com/future/article/20250611-ai-mode-is-google-about-to-change-the-internet-forever. Damit verändert sich, laut BBC, das Internet grundlegend.
Die Firma Titanom hat mit „MyMilo“ einen sprechenden KI-Teddy für Kinder entwickelt und versucht diesen auf den Markt zu bringen: https://www.mymilo.de/.
Das MÍT hat eine Studie veröffentlicht, die zeigt, dass ChatGPT die Fähigkeit kritisch zu denken einschränkt. Einen Bericht dazu gibt es bei time.com: https://time.com/7295195/ai-chatgpt-google-learning-school/. Hier geht es zur Studie: https://www.media.mit.edu/publications/your-brain-on-chatgpt/.
Aufgrund einer veränderten Rechtslage in den USA, können bei ChatGPT keine Daten mehr gelöscht werden: https://t3n.de/news/openai-muss-chatgpt-daten-wegen-klage-speichern-1691701/.
Im letzten Newsletter hatte ich auf die Möglichkeiten von Veo 3 hingewiesen und schon sehen wir die ersten erschreckenden Anwendungen: https://www.derstandard.at/story/3000000275464/neue-kriegswaffe-ki-videos.
Überblick zu einer Studie zu KI-Einsatz im Unterricht bei Bildungsklick: https://bildungsklick.de/schule/detail/ki-schule-unterricht-wissenschaft-handreichung.

Tipps für den Unterricht
Mit https://storymap.knightlab.com/ kann man Geschichten, Lernpfade und vieles mehr kostenlos in Landkarten einbinden.
Der Podcast „Laberfach“ hat auf Youtube eine Playlist mit 33 Stilmitteln veröffentlicht: https://www.youtube.com/playlist?list=PLaY9K1q68Ak-P6iL9zpNtQ5v7MaToNv6q.

Veranstaltungsempfehlung
Am 30. September kommt auf meine Initiative hin SPIEGEL-Bestsellerautorin Silke Müller (https://silkemueller.com/) nach Dreieich ins Bürgerhaus. Sie wird einen Vortrag zu Kindern und Jugendlichen in sozialen Medien halten, im Anschluss gibt es eine Podiumsdiskussion. Genaue Zeiten und Informationen zum Ticketverkauf folgen bald.
Am 15. November kommt auf Initiative der Hereaus Bildungsstiftung die großartige edunautika nach Hanau in die Karl-Rehbein-Schule nach Hanau! Die edunautika ist eines der renommiertesten Bildungsbarcamps in Deutschland und findet jährlich in Hamburg statt. Infos und Anmeldung gibt es hier: https://edunautika.de/2025-hanau/. Ich bin angemeldet.

Leseempfehlung
Sugata Mitra: The School in the Cloud. The Emerging Future of Learning, Thousand Oaks 2020. Sugata Mitra ist für mich persönlich eine große Inspiration und in Deutschland leider kaum bekannt. In diesem Buch beschreibt er die Grundlagen seiner Pädagogik und seine spannenden Projekte. Mehr zu ihm findet sich in meinem ersten Blogbeitrag: https://www.schulmun.de/2023/10/25/mehr-sugata-mitra/.

Hörempfehlung
Die Psychologin Hannah Metzler spricht im Podcast „deepdive“ über Mythen über Social Media, spannend und aufschlussreich: https://open.spotify.com/episode/7h7QFkPpa7jfrGdplmGGkf?nd=1&dlsi=941646749b304140.

Sehempfehlung
Die Maus erklärt KI kindgerecht, gelungene Sendung: https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLXNvcGhvcmEtMWU3N2UyOTctMDk4YS00NjA4LWIwZTktMWYwMzBkNThhY2Vj?isChildContent.
Auf dem Youtube-Kanal von Alexandra Wendler gibt es zahlreiche praktische Tipps für den Unterricht, vor allem zu herausfordernden Situationen: https://www.youtube.com/@entfesselteslernen2694.

Spaß im Netz
Das Catleidoscope: https://catleidoscope.sergethew.com/.



Newsletter 24/25-18: 06.06.2025

Liebe Schulgemeinschaft,

„Ihr habt eine tolle Schule!“ Diesen Satz hat letzte Woche ein Gast gesagt, der einen Einblick in unsere Arbeit bekommen hat. Solche Sätze tun gut und sind wichtig, bestätigen sie doch die Arbeit, die wir in unsere Schule stecken.

Man merkt das selbst oft nicht mehr, weil man im täglichen Betrieb, gerade in diesen herausfordernden Wochen, förmlich „betriebsblind“ wird. Dann kommen einem die Belastungen und Störfaktoren umso schlimmer vor, weil die Tage so durchgetaktet sind, dass all die positiven Momente und Entwicklungen verblassen.

Wenn ich dann aber einmal innehalte, weil ich einen solchen Satz vernommen habe oder weil ich mal durchatmen will und durch die Schule laufe, sei es in einer Pause über den Pausenhof oder am Nachmittag auf einen Plausch ins Lehrerzimmer gehe, dann kann ich ganz viel positive Stimmung entdecken. Schülerinnen und Schüler, die freundlich grüßen und für einen Spaß zu haben sind, Kolleginnen und Kollegen denen man ein positives Feedback geben kann und all die Plakate, Stellwände, Aushänge, die von Entwicklungsprozessen künden, bestärken, dass wir auf einem guten Weg sind.

Natürlich ist nicht alles super, natürlich läuft nicht alles glatt, natürlich gibt es Konflikte, natürlich passieren Fehler, aber das ist normal bei einer Schulgemeinschaft von ca. 5.000 Menschen. Wir müssen unseren Blick schärfen für die positiven Dinge und für all die Chancen und Optionen, die noch vor uns liegen.

Natürlich ist es manchmal anstrengend, natürlich ist manchmal alles zu viel, natürlich ist nicht jede Entwicklung in jedermanns Sinn, aber im Großen und Ganzen sind wir auf einem guten Weg. Alle Anstrengungen, die wir jetzt unternehmen, zahlen in die Zukunft ein. Wir legen jetzt das Fundament für die Weibelfeldschule der Zukunft. Dafür haben wir der DNA-Gruppe ein Mandat gegeben und dort heißt es zum Schulentwicklungsprozess:

„Ziel hierbei ist es, …

  • dass alle wieder mehr Lust auf (die Weibelfeld)Schule haben.
  • mehr Zeit zu haben, pädagogisch freier zu handeln.
  • das System der Weibelfeldschule zu transformieren und allen beteiligten Akteuren sinnstiftendes und selbstwirksames Arbeiten zu ermöglichen.
  • Organisations- und Entscheidungsprozesse zu finden und mutig zu etablieren, von denen alle beteiligten Akteure profitieren.
  • die Mitgestaltung der Weibelfeldschule durch Lehrende, Lernende und Eltern weiter zu stärken.“

Und genau das tun wir gerade. Ich bin froh, diesen Weg mit euch und ihnen allen gehen zu dürfen, denn: Wir haben eine tolle Schule!

Ihr

Erik Grundmann

Und hier wieder als Angebot, ein paar Links, Tipps und Empfehlungen:

Interessantes
Die Bertelsmann-Stiftung hat eine neue Studie veröffentlicht, in der es um „Bedarfe von Kindern und Jugendlichen für ein gelingendes Aufwachsen“ geht. Kinder und Jugendliche wünschen sich mehr Mitspracherechte und ausreichend Geld für soziale Teilhabe: https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/themen/aktuelle-meldungen/2025/mai/kinder-und-jugendliche-wollen-dazugehoeren-und-wissen-was-sie-dafuer-brauchen.
In den Niederlanden ist die Idee entstanden in Schulen Bürgerräte durchzuführen. Das könnte auch etwas für hier sein: https://www.buergerrat.de/aktuelles/buergerrat-macht-schule/.
Unter https://websitemission.de/ versammelt Nele Hirsch die Websites pädagogisch tätiger Menschen, ein spannendes Projekt. Auf der letzten Seite kann man die eigene Website einreichen.
In einem Interview des Deutschen Schulportals mit Michael Krelle von der Universität Chemnitz, geht es darum, warum Schülerinnen und Schüler am Zuhören scheitern und was man dagegen tun kann: https://deutsches-schulportal.de/schule-im-umfeld/warum-schueler-am-zuhoeren-scheitern-und-wie-sich-das-aendern-laesst/.

Smartphone und Social Media
Der Medienpädagogische Forschungsverbund Süd-west hat die KIM-Studie 2024 veröffentlicht. Diese zeigt, dass das Internet und soziale Medien zunehmend bereits im Grundschulalter genutzt werden: https://mpfs.de/presse/kim-studie-2024-veroeffentlicht/ (PM und Downloadlink über den Shop).

KI
Die OECD und die Europäische Kommission haben einen Entwurf eines „AI Literacy Framework“ mit dem Titel „Empowering Learners for the Age of AI“ veröffentlicht: https://ailiteracyframework.org/wp-content/uploads/2025/05/AILitFramework_ReviewDraft.pdf.

Die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung hat ein Memorandum zum „Einsatz von Anwendungen „Künstlicher Intelligenz“ für die Leistungsbewertung an Schulen“ erstellt. Spoiler: Besonders bei Leistungsbewertung ist Vorsicht geboten. https://www.dkjs.de/wp-content/uploads/2025/05/memorandum_ki_leistungsbewertung.pdf.

Tipps für den Unterricht
Wer einen Einblick in das Materialnetzwerk erhalten will, das aus der Alemannenschule hervorgegangen ist, kann das hier tun: https://mnweg.org/.
Wie sich FelloFish in der Schule implementieren und einsetzen lässt beschreibt Georg Schlamp im FelloFish-Blog: https://www.fellofish.com/blog/ein-jahr-ki-feedback-mit-fellofish-ein-praxisbericht.

Leseempfehlung
Holzki, Larissa; Scheuer, Stephan: Inside KI. Wie künstliche Intelligenz und ihre Pioniere unser Leben und Arbeiten revolutionieren, Freiburg 2024. Holzki und Scheuer geben einen Überblick über die Geschichte der Künstlichen Intelligenz und die Mechanismen im Silicon Valley.

Hörempfehlung
Podcast mit Meron Mendel, dem Direktor der Bildungsstätte Anne Frank über die Frage wie Jugendliche und Erwachsene für Antisemitismus, Rassismus und andere Formen der Menschenfeindlichkeit sensibilisiert werden können: https://bildungsklick.de/bildung-und-gesellschaft/detail/didacta-podcast-politische-bildung-meron-mendel.
Podcast mit Jonathan Haidt: https://open.spotify.com/episode/0I7lcHPon0tPI5HdByXSLY?context=spotify%3Ashow%3A122imavATqSE7eCyXIcqZL.

Sehempfehlung
Auf dem Youtube-Kanal von Hashem Al-Ghaili kann man sehen, was mit Video-KI möglich ist. Sehenswert, und ein wenig erschrecken, sind besonders die Shorts mit Veo 3: https://www.youtube.com/@hashemalghailiofficialchannel.

Veranstaltungsempfehlung
Am 01. Und 02. September findet die mobile.schule Tagung in Hannover statt, Tickets gibt es hier: https://mobileschule.net/tagung.

Save the Date: Am 22. September findet das 4. Kamener Schulgespräch statt.

Spaß im Netz
Der unendliche Zoom: https://infinitezoom.net/.

Newsletter 24/25-17: 23.05.2025

Liebe Schulgemeinschaft,

ich will mich heute einmal mit Aufklebern beschäftigen.
Eine kurze Netzrecherche ergibt, dass das massenhafte Auftreten von Aufklebern im öffentlichen Raum mit günstigen Druckmöglichkeiten in den 1990er Jahren begann. Es waren oft politische Botschaften, die geklebt wurden, aber auch Fußballfans, die ihre Reviere mit Aufklebern markierten. In den letzten zwei bis drei Jahren tauchten vermehrt Artikel in Lokalzeitungen auf, die über Schäden von Aufklebern auf Verkehrsschildern berichten, die durchaus immens sind. Wer sich in der Stadt umschaut, sieht sie überall: Unmengen von Aufklebern für die Eintracht oder die Kicker, mal mehr oder weniger aus der Hooligan-Richtung.

Rechtlich gesehen handelt es sich dabei um Sachbeschädigung oder auch einen Verstoß gegen die Straßenverkehrsordnung, bzw. sogar einen gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr.
Auch in der Schule nimmt diese Aufkleberei massiv zu. Ich habe durchaus Verständnis, dass man seinen Fußballverein promoten will oder dass der Abijahrgang im Überschwang etwas hinterlassen will. Aber die Masse ist dann doch ein Problem. Klar, die Sticker sind für kleines Geld im Internet zu bekommen, sogar in Farbe. Für 50 Euro kann ich leicht 1000 Aufkleber bekommen. Diese sind dann ganz schnell überall hin geklebt, aber oft von minderwertiger Qualität, sodass sie nur mit größerem Aufwand rückstandsfrei zu entfernen sind. Das hat zur Folge, dass wir in der Schule überall und zunehmend Teile von Aufklebern oder deren Rückstände kleben haben, was einfach nur hässlich ist.

(Alle Aufnahmen von mir!)

Das ist alles nicht schön, kostet Optik, Geld und Nerven, wird aber noch getoppt von den bisher zum Glück nur selten auftretenden inhaltlich wirklich problematischen Aufklebern, die ich hier bewusst nicht abbilde („161“ auf dem unteren Aufkleber ist natürlich ein Code in diese Richtung, aber nicht eindeutig zuzuordnen). In einschlägigen Onlineshops gibt es, auch hier für kleines Geld, rassistische, homophobe, islamfeindliche oder politisch extremistische Aufkleber von links und rechts, die leider gelegentlich ihren Weg auf Schultoiletten oder Torschilder schaffen. Diese werden natürlich umgehend entfernt, bei den anderen kommen wir langsam nicht mehr nach.

Vielleicht können ja die Eltern und die Lehrkräfte mit den Schülerinnen und Schülern ins Gespräch kommen und versuchen die Folgen zu thematisieren. Es ist nämlich so, dass dieser beginnende Kontrollverlust seitens der Schule, das nicht Hinterherkommen die Aufkleber zu entfernen, dazu führt, dass sich Trittbrettfahrer eingeladen fühlen, weitere Aufkleber zu kleben und so wird unser Gebäude dann immer unansehnlicher und dass kann eigentlich nicht unser Ziel sein. Das gilt natürlich auch für Schmierereien aller Art und andere Formen von Vandalismus.

Es sind aber nicht nur die materiellen Schäden, die mir Sorgen bereiten, sondern auch die zunehmende gesellschaftliche Spaltung und die Verrohung des Diskurses, die sich hier zeigen. Die Weibelfeldschule ist ausgezeichnet als „Schule ohne Rassismus“ und das ist dem Kollegium und mir auch ein echtes Anliegen, für das wir einstehen. Schule muss ein Schutzraum für Kinder und Jugendliche sein, in dem sich alle in ihrer Persönlichkeit entfalten können müssen. Jede und jeder ist jemand und jede und jeder ist wertvoll für unser aller Zukunft.
Lassen Sie uns gemeinsam weiter dafür einsetzen, dass das so bleibt und dass die Verrohung des Diskurses und die Verklebung unserer Gebäudes aufhören.

Das alles ist ja auch kein Alleinstellungsmerkmal unserer Weibelfeldschule, sondern kommt vermutlich an fast allen Schulen vor. Außerhalb der Schulen ist es sogar an vielen Stellen noch schlimmer…

Ihr

Erik Grundmann

Und hier wieder als Angebot, ein paar Links, Tipps und Empfehlungen:

Interessantes
Zukunftsforscher Thomas Druyen setzt sich mit dem digitalen Generationenkonflikt auseinander: https://www.focus.de/wissen/zukunftsforscher-thomas-druyen-generationen-konflikt-warum-eltern-im-digitalen-zeitalter-auf-der-strecke-bleiben_1f9bdbe5-9fae-4c1f-bab3-b86d897a30dc.html.

Ein Beispiel, das Schule machen könnte? https://www.op-online.de/region/kreis-gross-gerau/wegen-ekelhaftem-zustand-schueler-putzen-die-toiletten-der-igs-kelsterbach-selbst-93719593.html
Spannender Beitrag von Birk Grüling zur kindlichen Neugier (und wie diese in der Schule abhanden kommt): https://www.goettinger-tageblatt.de/familie/unbaendige-neugier-wie-eltern-ihre-kinder-bei-der-lust-aufs-lernen-unterstuetzen-koennen-N7DNS5MUZZEBXDW2RNFRTAAJLU.html.
Stellungnahme zweier Verbände von Geschichtslehrkräften zum 80. Jahrestag des Kriegsendes, mit dem Schwerpunkt „Antisemitismus, Relativierung, Verharmlosung und Leugnung von NS-Verbrechen“: https://geschichtslehrerverband.de/stellungnahme-zum-80-jahrestag-der-befreiung-deutschlands-vom-nationalsozialismus/.
Streitbarer und spannender Blogbeitrag von Jan Vedder: „Abschlussprüfungen können weg!“: https://www.vedducation.de/pruefungen/.

Smartphone und Social Media
Die Broschüre „Der Holocaust als Meme“ der Bildungsstäte Anne Frank beschäftigt sich mit der Umdeutung von Geschichte in sozialen Medien anhand zahlreicher Beispiele: https://www.bs-anne-frank.de/mediathek/publikationen/der-holocaust-als-meme.
Wie digitale Tools und soziale Medien bei der Berufsorientierung unterstützen können kann man hier nachlesen: https://zdi-portal.de/blog/berufsorientierung-verstehen-wie-junge-menschen-ticken/.
Bericht von heise.de über ein Panel der letzten Learntec zu Smartphones und Social Media in Schulen: https://www.heise.de/hintergrund/Social-Media-Debatte-auf-der-Learntec-Sie-haben-den-Algorithmus-gefickt-10374340.html.
Ebenfalls bei heise gibt es einen lesenswerten Artikel zu verdeckten politischen Botschaften bei Influencern: https://www.heise.de/news/Studie-Influencer-verbreiten-zunehmend-verdeckt-politische-Botschaften-10383710.html

KI
Toller Blogbeitrag von Ferdinand Stebner und Hendrik Haverkamp zum Thema „Selbstreguliertes Lernen und KI“ bei FelloFish: https://www.fellofish.com/blog/selbstreguliertes-lernen-und-ki.

Joscha Falck und Manuel Flick haben einen weiteren exzellenten Leitfaden veröffentlicht, dieses Mal geht es um Prüfen und Bewerten: https://joschafalck.de/ki-leitfaden-pruefen/.
KI als Lernhelfer ist immer noch ein großer Teil der Debatte, eine Anwendungsmöglichkeit wird bei t3n beschrieben: https://t3n.de/news/ki-lernhelfer-eyetracking-system-schueler-rechenschwaeche-1678948/.
Einen etwas kritisch-dystopischen Blick auf KI wirft Patrick Swanson in einem Interview in „Der Standard“: https://www.derstandard.at/story/3000000268609/ki-experte-wir-werden-zur-zweitintelligentesten-spezies.
Englischsprachiger Artikel von KYM zu einem perversen Trend, der durch KI möglich wird: Sexualisierte Fake-Influencer mit Down-Syndrom: https://knowyourmeme.com/editorials/guides/who-are-the-ai-down-syndrome-models-on-instagram-special-jenny-and-the-fake-influencers-deepfaking-the-genetic-disorder-explained.


Tipps für den Unterricht

Toller „Fake News-Generator“ von Alexander Weller. Geeignet als Einstieg oder zur Arbeit zum Thema Fake News im Unterricht: https://medien-durchblick.de/fakenews/. Das muss Thema in jedem Unterricht sein und hier finden sich auch Anknüpfungspunkte für viele Fächer!

Ein weiteres brauchbares Tool für den Unterricht ist die digitale Argumentationswippe: https://argumentationswippe.de/.

Dr. Hannah Nitschmann setzt sich beim „Campus Schulmanagement“ mit nonverbaler Kommunikation in der Inklusion auseinander: https://www.campus-schulmanagement.de/magazin/anerkennung-im-unterricht-wie-nonverbale-signale-inklusion-beeinflussen-hannah-nitschmann.
Geographie: Auf dieser Seite kann man den Weg eines Wassertropfens von jedem beliebigen Ort der Erde ins Meer verfolgen: https://river-runner-global.samlearner.com/.
Geschichte: Empfehlenswerte AR-App des WDR mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen zum Kriegsende des 2. Weltkriegs: https://www.planet-schule.de/schwerpunkt/app-zeitzeugen-1945/index.html. Gibt es auch für die Jahre 1933-45: https://www.planet-schule.de/schwerpunkt/zeitzeugen-des-nationalsozialismus/app-wdr-ar-1933-1945-infos-zur-app-100.html.

Leseempfehlung
Silke Müller: Wer schützt unsere Kinder; Wie künstliche Intelligenz Familien und Schule verändert und was jetzt zu tun ist, München 2024. In ihrem zweiten Bestseller setzt sich Silke Müller mit den Auswirkungen von KI auf Schule und Familie auseinander. Silke Müller kommt übrigens am 30. September nach Dreieich ins Bürgerhaus, weitere Informationen folgen.

Hörempfehlung
Der in Deutschland viel zu wenig rezipierte Sugata Mitra im Podcast „Self Directed“ zum Thema „How Learning Emerges Naturally Through Self-Organizing Systems“: https://podcasts.apple.com/us/podcast/105-sugata-mitra-how-learning-emerges-naturally-through/id1669444436?i=1000686908083.

Sehempfehlung
Aladin El-Mafaalani zum Thema „Bildungskrise und fehlende Zukunftsperspektiven – Was läuft schief?“ bei der IHK Berlin: https://www.youtube.com/watch?v=5zsBrS3n-D8. Must see für alle Bildungsbetroffenen, kompakt in gut 30 Minuten.
Im Film „Augenhöhe macht Schule“ werden sieben innovative Schulen vorgestellt: https://augenhoehe-film.de/mediathek/#elementor-toc__heading-anchor-3.
Kurzes und interessantes Interview von der letzten Didacta mit Diana Knodel von fobizz zu KI in der Schule: https://www.youtube.com/watch?v=svPhFiwGpsk.

Veranstaltungsempfehlung
Stefan Ruppaner ist am 03.06.2025 online von 17 bis 18:00 Uhr im FelloFish Forum bei Hendrik Haverkamp. Anmeldung über https://events.teams.microsoft.com/event/e243d7a6-13b6-42c7-b716-d091ee902eda@ff01bb0d-f0c8-45cf-9655-d9a3f88b1fcc.

Spaß im Netz
Dreamforth interpretiert Träume: https://www.dreamforth.com/.

Und noch eine weitere Empfehlung:

Unsere 7. Klassen führen ja aktuell ein Projekt von DigitalSchoolStory (DSS) durch. DSS bietet ein weiteres Austauschformat für Eltern an: „Tatort Social Media“. Hier die Einladung dazu:

👨‍👩‍👧Tatort Social Media – und wir Eltern mitten drin.
Wir alle kennen sie: Die Herausforderungen der digitalen Welt, die uns als Eltern oft überrollen. TikTok, Instagram, Youtube – Orte, an denen sich unsere Kinder längst bewegen. Und wir? Versuchen Schritt zu halten. Ist ein Verbot wirklich die Lösung? Oder braucht es etwas anderes – Verständnis, Austausch und echte Verbindung? Genau deshalb freue ich mich riesig, dass wir Valentina Lauer – Projektleiterin von Safe im Recht bei Der Kinderschutzbund Frankfurt – zu einem besonderen Abend bei DigitalSchoolStory begrüßen dürfen. 🌐 💬Gemeinsam sprechen wir über Medien- und Methodenkompetenz und Digitale Kinderrechte. Wie wir als Eltern Brücken bauen können – statt Mauern zu errichten. Denn: Unsere Kinder sollen nicht nur Konsument:innen sein, sondern aktive, achtsame Mitgestalter:innen ihrer (auch digitalen) Welt. Und wir Eltern? Wir müssen mitgehen, verstehen und begleiten. 📌Die Teilnahme ist kostenlos. 📅27. Mai um 20:15 Uhr. ✔️Online. 📩Anmeldung? Direkt und unkompliziert über den Link https://is.gd/5u1FYp Wir freuen uns auf euch. Sophie Lüttich wird uns dieses Mal durch den Abend begleiten. Lasst uns gemeinsam hinschauen statt wegsehen. Denn Veränderung beginnt im Dialog.

Newsletter 24/25-16: 09.05.2025

Liebe Schulgemeinschaft,

viele von uns befinden sich in der schulisch herausforderndsten Phase des Jahres. Die Abschlussprüfungen Haupt- und Realschule stehen an. Das Abitur läuft, die Staatsexamina finden statt und natürlich müssen noch zahlreiche Klassenarbeiten, Lernkontrollen und Klausuren geschrieben und korrigiert werden. „Nebenbei“ müssen aber auch noch Schulentwicklung, pädagogische Arbeit, Gremiensitzungen und vieles mehr weiterlaufen. Für mich persönlich sind der Mai und eingeschränkt der Juni dieses Jahr die beiden dichtesten Monate, daher fällt dieser Newsletter auch etwas kürzer aus, ich muss priorisieren und mit meinen Kräften haushalten, es gibt da ja auch noch ein Leben außerhalb der Schule, welches wenigstens auf Sparflamme stattfinden soll.
Bedenken Sie bitte alle, gerade in dieser herausfordernden Zeit, die aktuellen Belastungen gelten für alle Mitglieder der Schulgemeinschaft. Klassenarbeiten bedeuten Stress für alle Beteiligten, für die Schülerinnen und Schüler, die sie schreiben und dafür lernen müssen, für die Eltern, die dabei begleiten und unterstützen müssen und natürlich auch für die Lehrkräfte, die sie konzipieren und korrigieren müssen. Lassen sie uns alle dafür Verständnis aufbringen und uns gegenseitig unterstützen. Wir alle machen Fehler, manche Klassenarbeiten fallen nicht gut aus und manche sind vielleicht auch mal nicht so gut konzipiert oder brauchen etwas länger für die Korrektur. Wir sind alle nicht perfekt, können uns aber immer mit Respekt und Anstand begegnen, dann wird die herausfordernde Zeit für uns alle erträglicher.

Ihr

Erik Grundmann

Und hier wieder als Angebot, ein paar Links, Tipps und Empfehlungen:

Interessantes
Ich habe etwas länger gebraucht, um zu verstehen, wie wichtig die kreativen Fächer für die Entwicklung des Gehirns sind. Deutlich zu kurz kommt dabei der Aspekt des Tanzens. Der Deutsche Bildungsserver hat dazu ein paar Informationen und Links gesammelt: https://www.bildungsserver.de/schule/tanz-12384-de.html.
Das Deutsche Schulportal hat einen guten Überblick zu BNE an Schulen verfasst: https://deutsches-schulportal.de/unterricht/bildung-fuer-nachhaltige-entwicklung-bne-an-schulen-wie-gelingt-das/.

Smartphone und Social Media
Interessanter Artikel über Bot-Farms und ihre Rolle in Social Media (auf Englisch): https://www.fastcompany.com/91321143/bot-farms-social-media-manipulation. Hier wird gezeigt, wie Regierungen, Influencer und andere gezielt Bot-Farmen nutzen, um Meinung zu manipulieren. Anhand von zahlreichen Beispielen wird erläutert, wie manipulierbar Algorithmen sind und welche Folgen damit verbunden sind. Ich kann immer wieder nur betonen, wie wichtig Medienbildung ist!
Die BpB hat ein Interview mit Deborah Schnabel, der Direktorin der Bildungsstätte Anne Frank, veröffentlicht, in dem es um „TikTok als antisemitischer Radikalisierungstunnel“ geht: https://www.bpb.de/lernen/digitale-bildung/werkstatt/560523/tiktok-als-antisemitischer-radikalisierungstunnel/.
Der „Behörden Spiegel“ hat sich mit Gefahren von Algorithmen beschäftigt: https://www.behoerden-spiegel.de/2025/04/30/gefahr-im-algorhitmus/.

KI
Die vom Forschungsministerium geförderte „Plattform lernende Systeme“ bietet zahlreiche Informationen rund um KI, die wenig bescheidene Selbstbeschreibung: „Die Plattform Lernende Systeme vereint Expertise aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft, um Deutschland international als Technologieführer für Lernende Systeme zu positionieren.“ https://www.plattform-lernende-systeme.de/ueber-die-plattform.html. Wir werden sehen.
Joscha Falck hat sich mit einem etwas zu kurz kommenden Thema im KI-Diskurs beschäftigt. In einem Interview der Soziologin Professorin Dr. Sigrid Hartong spricht er über die politische Dimension von Prompts. Ihr Schlussatz: „Ja, es braucht unbedingt eine starke politische Steuerung, gerade im Bildungsbereich. Und der AI Act würde in meinen Augen bei aller Kritik hierfür viele Möglichkeiten schaffen.“ https://joschafalck.de/interview-hartong/.
Die Lehrkräfte Bernhard Gmeiner, Norman Graf, Daniel Payer und Ronald Worgatsch heben einen recht umfassenden und hilfreichen Prompting Guide für Lehrkräfte veröffentlicht, den man zum Beispiel hier findet: https://www.unidigital.news/prompting-guide-fuer-lehrkraefte-effizient-prompten-bessere-antworten-erhalten/.
Ein häufig im Kontext von KI diskutierter Aspekt ist das „Deskilling“ oder „Skill Skipping“, der Verlust von Fähigkeiten durch Auslagerung dieser an die KI. Hauke Pölert hat sich in einem Beitrag auf seiner Homepage mit „KI als „False Buddy““ beschäftigt: https://unterrichten.digital/2025/04/29/ki-false-buddy-skill-skipping-deskilling/.
Bis zum 10. Oktober kann man sich noch für den KI-Schulpreis (Telekom- und Schwarz-Stiftung) bewerben: https://ki-schulpreis.land-der-ideen.de/.

Tipps für den Unterricht
Eine Weiterentwicklung der Cognitive-Load-Theory gibt es hier: https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC6435105/.
Karten mit historischen Orten, Stolpersteinen und vielem mehr: https://gk.historic.place/.

Leseempfehlung
Julia Ebner: Radikalisierungsmaschinen. Wie Extremisten die neuen Technologien nutzen und uns manipulieren, Berlin 2019. Julia Ebner recherchiert undercover in Netzwerken von Islamisten, Rechtsextremisten, Tradwives, Hackern und Trollarmeen. Lesenswert, weil klar wird, wie die perfiden Rekrutierungsmechanismen funktionieren, Bubbles gebildet werden und wie schnell man in die Fänge der Extremisten geraten kann, wenn man will. Jugendliche ohne gefestigte Persönlichkeit sind besonders gefährdet.

Hörempfehlung
Manchmal entstehen aus Begegnungen Projekte. Unter anderem das Treffen von Bildungsreformerinnen und -reformern in Wetzlar Ende März, an dem ich auch teilgeben durfte, hat ein solches Projekt hervorgebracht: Es gibt einen neuen Podcast mit Kristin van der Meer, Steven Bauer und Daniel Füller „Die Bildungsbaustelle“. Einfach mal reinhören! https://open.spotify.com/episode/7gtfqhpA1BSDRTXgZskAME. Der Podcast zeigt unter anderem zwei wichtige Dinge: Netzwerken ist so wichtig und Schule anders machen ist möglich!

Sehempfehlung
Im Moment haben wieder einmal mehr oder weniger gute Dokumentationen aus dem Schulalltag im Fernsehen Konjunktur, eine gibt es hier: https://www.zdf.de/play/reportagen/37-grad-leben-102/albtraumjob-lehrerin-102. Diese zeigt recht gut, was negatives Framing bewirken kann. „Realitätsschock“ und „Albtraumjob“ werden dem Job nur sehr einseitig gerecht.
Die investigative Reportage „Gefühlskiller Social Media“ gibt es aktuell bei arte: https://www.arte.tv/de/videos/122232-000-A/gefuehlskiller-social-media/. Der Titel ist selbsterklärend.

Veranstaltungsempfehlung
Stefan Ruppaner ist am 03.06.2025 online von 17 bis 18:00 Uhr im FelloFish Forum bei Hendrik Haverkamp. Anmeldung über https://events.teams.microsoft.com/event/e243d7a6-13b6-42c7-b716-d091ee902eda@ff01bb0d-f0c8-45cf-9655-d9a3f88b1fcc.

Spaß im Netz
Mit https://draw.audio lässt sich Musik malen.

Newsletter 24/25-15: 25.04.2025

Liebe Schulgemeinschaft,

heute geht es, Achtung Überraschung, um Schulentwicklung.
Nach einem halben Jahr als Schulleiter, also vor ca. 1,5 Jahren, hat das Ministerium alle neuen Schulleiter zu einer Zwischenbilanz eingeladen. Ein Programmpunkt war der Austausch untereinander. Dabei ist mir aufgefallen, dass viele Schulen aus allen Schulformen begonnen haben, sich mit selbstreguliertem Lernen zu beschäftigen. Viele Schulen haben Teile des Unterrichts aufgebrochen und in Lernbüros, Lernateliers, Lernzeiten oder ähnliches überführt.
Ende März durfte ich einen Workshop bei Vision@Schule in Wetzlar halten und habe dort Stefan Ruppaner und Prof. Ferdinand Stebner kennengelernt und von beiden Keynotes gehört, die sich ebenso mit selbstreguliertem Lernen beschäftigt haben und kürzlich habe ich in der Zeitung gelesen, dass die Adolf-Reichwein-Schule in Langen ein Pilotprojekt zum selbstregulierten Lernen startet. Ich weiß, dass die Nell-Breuning-Schule in Rödermark schon länger mit selsbstreguliertem Lernen arbeitet und spreche immer häufiger mit Kolleginnen und Kollegen über das Thema.
Vor den Ferien hat Stefan Ruppaner mit der Kultusministerin aus Niedersachsen Julia Willie Hamburg über das Thema gesprochen und es werden immer mehr Webinare und Fortbildungen dazu angeboten.
Das heißt, das Thema Veränderung von Lehr- und Lernprozessen nimmt Fahrt auf.
Angesichts einer sich immer stärker verändernden Welt, der zunehmenden Individualisierung und der immensen Herausforderungen und der bereits begonnenen Transformationsprozesse, beginnt das Bildungssystem nachzuziehen.
Wir haben an der Weibelfeldschule in den letzten beiden Jahren unsere Hausaufgaben gemacht und Strukturen geschaffen, diesen Transformationsprozess mit der gesamten Schulgemeinschaft zu steuern und unser System so resilient gemacht und wir haben erste Pilotprojekte gestartet. Gleichzeitig haben wir begonnen uns mit KI, Sozialen Medien und Changemanagement zu beschäftigen, wir haben Fortbildungen angestoßen und erste Hospitationen an anderen Schulen gestartet, wir haben einen Vernetzungsprozess ins Umfeld gestartet und begonnen unsere Schule zu demokratisieren, kurz: Wir haben uns auf den Weg gemacht.
Jetzt gilt es weiter mutig voranzuschreiten, unsere Strukturen zu nutzen und die ganze Schulgemeinschaft in den Entwicklungsprozess einzubinden. Die Weibelfeldschule war schon immer eine progressive Gesamtschule, an der Dinge möglich wurden und das muss so bleiben. Nur, wenn wir uns immer weiterentwickeln, können wir das sein, was wir alle sein wollen und auch sein müssen: Eine gute Schule für unsere Schülerinnen und Schüler, die diese bestmöglich auf das Leben vorbereitet.

Ihr

Erik Grundmann

Und hier wieder als Angebot, ein paar Links, Tipps und Empfehlungen:

Interessantes
„Auf TüDi-BASE werden aktuelle Forschungsbefunde basierend auf systematischen Übersichtsarbeiten kompakt und verständlich aufbereitet und im Kontext der Schulpraxis diskutiert.“ Die Schwerpunkte bilden „Lernen mit digitalen Medien“ und „Medienbildung“ https://www.tuedilb-tuebingen.de/tuedi-base.html#pane-1.
Die Studienlage zu unangekündigten Tests ist wohl recht eindeutig: https://www.br.de/nachrichten/wissen/exen-laut-studien-spricht-nichts-fuer-unangekuendigte-tests,UhO6UKG.
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung belegt in einer aktuellen Studie erneut den Zusammenhang von Sprach- und Mathekompetenzen von der sozialen Herkunft und weist auf die Bedeutung der frühkindlichen Bildung hin: https://www.diw.de/de/diw_01.c.944401.de/publikationen/wochenberichte/2025_14_1/sprach-_und_mathekompetenzen_haengen_in_deutschland_bei_schu___rt_staerker_von_sozialer_herkunft_ab_als_in_anderen_laendern.html.
Das Interview mit Seeber und Köller auf dem Blog von Jan Martin Wiarda zeigt imho die Hilflosigkeit der deutschen Bildungspolitik, die Probleme sind erkannt und nach Jahrzehnten deuten sich Lösungsmöglichkeiten an. Manche Bundesländer schaffen es, andere nicht und der Datenschutz verhindert ein Arbeiten über Stufengrenzen: https://www.jmwiarda.de/2025/04/08/curricula-die-durchgepeitscht-werden/.
News4teachers kommentiert den Koalitionsvertrag: https://www.news4teachers.de/2025/04/kommt-jetzt-der-grosse-wumms-fuer-die-bildung-der-koalitionsvertrag-laesst-hoffen-dazu-werden-wir-massiv-investieren/.
Das RND berichtet über „Lehrerin Frankes Kampf gegen die Schulschwänzer“. Fazit: „Tatsächlich gibt es viele Wege, eine Schule so zu gestalten, dass Kinder gern dort hingehen. Aber von der Haltung, auf Möglichkeiten statt auf die Defizite zu schauen, Ziele mess- und bewertbar zu machen und auf Team statt auf Einzelkampf zu setzen, kann sicher jede Schule profitieren.“ https://www.rnd.de/beruf-und-bildung/schulschwaenzer-berliner-schulleiterin-halbiert-fehlzeiten-mit-radikalem-konzept-TASL6QZ5XNDNLJXRGDXFTY66SM.html.
Die COPSY-Studie des UKE weist auf die zunehmende psychische Belastung von Kindern und Jugendlichen hin: https://www.uke.de/allgemein/presse/pressemitteilungen/detailseite_160448.html.
Michael Gisiger zu „Handschrift und Digitalisierung: Was die Forschung wirklich zeigt“: https://text.tchncs.de/gisiger/handschrift-und-digitalisierung-was-die-forschung-wirklich-zeigt.
Kristina Wahl („Die Frau mit dem Dromedar“) hat sich im Rahmen unserer Blogparade sehr ausführlich und lesenswert mit dem Thema Demokratiebildung auseinandergesetzt: https://diefraumitdemdromedar.de/demokratiebildung-fuer-lehrkraefte-alles-ist-politisch/.

Smartphone und Social Media
Thomas Felzmann hat sich sehr ausführlich mit der bei Kindern beliebten Spieleplattform „Roblox“ auseinandergesetzt, deren Nutzung mit bestimmten Risiken verbunden ist, die man kennen sollte: https://www.thomasfelzmann.at/roblox-was-eltern-und-lehrkraefte-darueber-wissen-sollten/.
Ein weiterer kritischer Beitrag zur beliebten Spieleplattform „Roblox“: https://www.derstandard.at/story/3000000265878/zutiefst-verstoerend-forschende-warnen-davor-kinder-auf-plattform-roblox-spielen-zu-lassen.
Ole Horn, Ina Samel, Bea Krause und Nele Hirsch haben bei der edunautika 2025 ein differenziertes Papier zu Smartphoneverboten verfasst (Ja, bei dem Thema ist wirklich Ambiguitätstoleranz gefragt…): https://smartphoneverbot.de/.
Die DAK-Suchtstudie weist auf den problematischen Medienkonsum von Kindern hin: https://www.dak.de/presse/bundesthemen/kinder-jugendgesundheit/dak-suchtstudie-millionen-kinder-haben-probleme-durch-medienkonsum-_91832.
Eine umfassende Studie zur Handynutzung, die in den sozialen Medein bereits heftig diskutiert wird, liefert Victoria A. Goodyear in „The Lancet“: https://www.thelancet.com/journals/lanepe/article/PIIS2666-7762(25)00003-1/fulltext. Professorin Katarina Scheiter von der Uni Potsdam fasst die Studie auf LinkedIn so zusammen: „Über Handyverbote in der Schule reguliert man an der Oberfläche das Verhalten, erzielt aber keine tiefgreifenden Wirkungen. Diese würden voraussetzen, dass gezielt ein alternatives Verhalten aufgebaut wird (Stichwort: Medienkompetenz), welches auch außerhalb von Schule angewendet wird. Dazu müssen sowohl die Schüler*innen als auch das außerschulische Umfeld (hier v.a. die Eltern) stärker adressiert werden.“

KI
Interessanter Beitrag auf t3n zum „Denken“ von LLMs am Beispiel von Claude (Spoiler: Teilweise wirklich kurios und immer noch sehr mysteriös): https://t3n.de/news/ki-blackbox-anthropic-geknackt-1680603/.
Hier werden Beispiele für Prompts gesammelt: https://www.prompt-cards.eu/ (ist noch am Anfang).
Die Hochschule Darmstadt hat eine Studie zu KI-Nutzung bei Studierenden gemacht (Spoiler: Mehr als 90% nutzen KI-Tools): https://h-da.de/meldung-einzelansicht/bundesweite-studie-mehr-als-90-der-studierenden-nutzen-ki-basierte-tools-wie-chatgpt-fuers-studium.
Umfangreiche Auseinandersetzung mit dem Thema KI und Schulleitung von Hauke Pöhlert (3I-Modell: Integration, Investition, Innovation): https://unterrichten.digital/2024/05/22/schule-chatgpt-ki-3i-modell/.
Einen sehr dystopischen Blick auf KI gibt es in „How AI Takeover Might Happen in 2 Years“ von joshc auf: https://www.lesswrong.com/posts/KFJ2LFogYqzfGB3uX/how-ai-takeover-might-happen-in-2-years.

Tipps für den Unterricht
Eine Seite voller Daten und Grafiken zu allen möglichen Themen: https://ourworldindata.org/.
Eine ausführliche Taskcard mit Material zu „Erklärvideos als Alternative Leistungsfeststellung“ von Ann Katrin Schäfer (den Podcast bei Edufunk dazu gibt es als Hörempfehlung weiter unten): https://smz-ka.taskcards.app/#/board/641e25b9-22fe-42bb-821e-f0fe3e20eeb6/view?token=488db4e7-f8be-4670-9d58-40b0a8d5ebec.
„Play Green ist ein Webportal, das analoge und digitale Spiele zum Thema Nachhaltigkeit bündelt und bewertet. Spielerisches Lernen in der Bildung für Nachhaltigkeit (BNE) soll so gestärkt und das Potenzial von Spielen für die Vermittlung von Nachhaltigkeit verdeutlicht werden.“: https://www.play-green.net/.
Wichtiger Beitrag zu Reflexion und selbstreguliertem Lernen von Jennifer Knellesen und Kristin van der Meer: https://vom-labor-ins-klassenzimmer.de/reflexion-und-srl/.
Der Hessische Rundfunk bietet mit dem „Creator Room“ ein neues Konzept zur Aufklärung über Fakenews für Schulklassen, dort können auch direkt Termine gebucht werden: https://www.hr.de/bildungsbox/neues-medienkompetenzstudio-im-hr-creator-room–dein-studio–dein-coach–dein-content-v1,creator-room-102.html.
Melanie Hoffmann hat eine umfangreiche Taskcard mit zahlreichen „Virtual Tours“ und Tipps dazu für den Englischunterricht zusammengestellt: https://www.taskcards.de/#/board/a0fb90a6-6473-42bd-a287-58fbb559d038/view.
(Nicht nur?) Für Geschichtslehrer gibt es eine Website, die historische Währungen inflationsbereinigt umrechnet oder grafisch darstellt: https://inflationhistory.com/.

Leseempfehlung
Zuboff; Shoshana: Das Zeitalter des Überwachungskapitalismus, Frankfurt 2019. Zuboff zeigt in dem dicken Wälzer sehr ausführlich wie Big-Teck einen Überwachungskapitailsmus etabliert, dem wir kaum entkommen können. Könnte das Projekt „Starlink“ etwas damit zu tun haben?
Ein überschaubareres Essay der Autorin zu dem Thema gibt es in der APuZ: https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/292337/surveillance-capitalism-ueberwachungskapitalismus-essay/.

Hörempfehlung
Ann Katrin Schäfer bei Edufunk zu Erklärvideos als neu gedachtes Prüfungsformat: https://open.spotify.com/episode/38L1oK51VK1JrIKfTvQfQh.
Micha Pallesche bei EduFunk: https://open.spotify.com/episode/1MWM4JnWtLBRRcXpJMcEDv.

Sehempfehlung
keine

Veranstaltungsempfehlung
Stefan Ruppaner ist am 03.06.2025 online von 17 bis 18:00 Uhr im FelloFish Forum bei Hendrik Haverkamp zu Gast. Anmeldung über https://events.teams.microsoft.com/event/e243d7a6-13b6-42c7-b716-d091ee902eda@ff01bb0d-f0c8-45cf-9655-d9a3f88b1fcc.

Spaß im Netz
Ein herrliches Browsergame ist „Baguette Sprint“: https://artsandculture.google.com/experiment/baguette-sprint/ZQFQrRgrvmOImQ?hl=en.

Newsletter 24/25-14: 28.03.2025

Liebe Schulgemeinschaft,

heute geht es um einen meiner persönlichen Schwerpunkte, die Medienkompetenz im weitesten Sinne und das in Hessen geplante Handyverbot im engeren Sinne.
Vorweg: Ich bin der Überzeugung, dass wir anfangen müssen Schule komplexer zu denken (https://www.schulmun.de/2025/01/15/2025-o4-wird-schule-hyperkomplex-oder-sogar-unser-ganzes-leben/). Wir müssen Medienbildung, Demokratiebildung, soziales Lernen und alle möglichen Präventionskonzepte zusammen denken, um den aktuellen Herausforderungen, wie dem Segen und dem Fluch des Smartphones, gerecht zu werden. In den Links sind dieses Mal einige Studien, Tipps für den Unterricht und zu den sozialen Medien in dieser Richtung enthalten.
Ich würde mittlerweile sogar so weit gehen, dass wir Medien- und Demokratiebildung absolut priorisieren müssen (https://www.schulmun.de/2024/04/18/2024-13-mehr-medienbildung-jetzt/). Wenn es uns nicht gelingt, die Schülerinnen und Schüler gegen Fakenews und demokratiezersetzende Kampagnen aus dem in- und Ausland zu wappnen, brauchen wir uns auch keine Gedanken mehr um den richtigen Mathematik- oder Deutschunterricht zu machen. Autokratie und spaltender Populismus erleben im Moment global eine Renaissance, der wir uns entgegenstellen müssen.
Insofern ist das in Hessen kommende Verbot der privaten Handynutzung an hessischen Schulen, meiner Meinung nach, eine richtige Übergangslösung. Ich habe lange um diese persönliche Position gerungen. Natürlich wäre es wünschenswert, dass unsere Kinder verantwortungsvoll mit einem Smartphone umgehen können und natürlich ist es Aufgabe der Schule, aber auch der Eltern, ihnen das beizubringen. Das soll und muss auch unser Ziel bleiben. Aktuell funktioniert das aber, mangels Ressourcen und Kenntnis noch(!) nicht. Die Studienlage ist recht eindeutig und wurde in diesem Newsletter immer wieder rezitiert, Handys lenken ab, beeinträchtigen die Salutogenese und das Sozialleben. Ich beobachte jeden Tag, wie viele Schülerinnen und Schüler, gerade aus den jüngeren Jahrgängen, in jeder Pause Browsergames spielen, die Fälle von Mobbing und pornographischen Bildern in Gruppenchats, auch hier wieder vorwiegend bei den jüngeren Jahrgängen, nehmen sichtbar zu.
Um dem wenigstens in der Schule Herr zu werden, kann das Handyverbot helfen. Wichtig ist aber auch, dass die Familien die Schulen dabei unterstützen. Es ist die Aufgabe der Sorgeberechtigten darauf zu achten, dass entsprechende Altersfreigaben und Jugendschutzbestimmungen eingehalten werden. Es ist wichtig, dass in den Familien ein Vertrauensverhältnis herrscht und über alles, was im Internet und auf dem Handy passiert gesprochen werden kann. Das Handy wegzunehmen ist keine Option, weil so genau dieses Vertrauensverhältnis ziemlich sicher zerstört wird.
Wir müssen natürlich anerkennen, dass das Handy auch ein zentrales Kommunikationsmittel unserer Schülerinnen und Schüler ist, hier werden Verabredungen getroffen, hier findet der alterstypische Austausch statt und hier finden auch Sozialisation und Adoleszenz statt. Und die damit verbundenen digitalen Kompetenzen sind unerlässlich für unsere heutige Gesellschaft und für unsere Zukunft.
Es muss uns aber auch gelingen, diese digitalen Kompetenzen zu vermitteln, diese müssen natürlicher Bestandteil der Erziehung und des Lehrplans werden, wie es Verkehrs- oder Sexualerziehung sind. Solange das noch nicht der Fall ist, macht ein privates Nutzungsverbot für Handys an der Schule Sinn. Natürlich heißt das nicht, dass Handynutzung in der Schule kategorisch ausgeschlossen werden soll, das sieht auch der hessische Gesetzentwurf nicht vor. Das Handy muss natürlich im Unterricht, nicht zuletzt zur Medienbildung, bei kompetenter Anleitung durch die Lehrkräfte nutzbar bleiben. Natürlich muss das Handy auch für medizinische Zwecke und gebotene Nachteilsausgleiche erlaubt bleiben.
Hinzu kommt, dass wir uns in den sozialen Medien und im Internet noch in einer gesetzlosen „Wild West-Zeit“ bewegen. Es gibt keinen wirksamen Jugendschutz. Übelste Pornografie und Gewaltdarstellungen sind nur wenige Klicks entfernt und der Reiz ist natürlich bei vielen Kindern da, das Verbotene zu sehen. Auf Reddit und Twitch lauern Pädophile, auf Instagram kann man Nazis und anderen Verfassungsfeinden folgen und auf TikTik geben sich Islamisten ein fröhliches Stelldichein. Vielen ist, glaube ich, gar nicht bewusst, welche Gefahren im Netz lauern, die es so einfach zugänglich in der analogen Welt nicht gab und auch nicht gibt. Recht eindringlich wird das in diesem Video von Klicksafe dargestellt: https://www.youtube.com/watch?v=tixkem59YZs. Hier Bedarf auf der einen Seite Aufklärung von Eltern und Jugendlichen und eine Stärkung der Resilienz, auf der anderen Seite aber auch staatliche Regulierung und ein Zwang zur Verantwortungsübernahme durch die Techunternehmen, die hinter den Netzwerken stehen. Es gibt technische Lösungen wirksameren Jugendmedienschutz auch im Internet zu betreiben.
Was wir also brauchen, ist ein Moratorium durch das Handyverbot, um die so entstehende Zeit zu nutzen, die Schulen, Elternhäuser und die staatliche Regulierung so aufzustellen, dass im Internet und den sozialen Medien ein ähnlich wirksamer Schutz und ein Präventionssystem entstehen wie im Bereich der Suchtprävention oder im Straßenverkehr. Diese Vergleiche zeigen aber auch, dass es keinen vollumfänglichen Schutz geben kann, das Leben ist und war immer mit einem Restrisiko verbunden, wir sind es unseren Kindern allerdings schuldig, dieses Restrisiko so gut wie es nur geht zu minimieren.
Manche Schulen sind bereits jetzt so weit, dass sie kein Handyverbot mehr brauchen, manche haben bereits schon länger Handyverbote, letztlich muss jede Schule ihren eigenen Weg finden und differenziert mit den Ansprüchen der verschiedenen Altersgruppen umgehen. Unser aller Ziel muss es aber sein Handyverbote überflüssig zu machen, weil wir ein System geschaffen haben, in dem wir zur verantwortungsvollen Nutzung befähigt haben. Dazu brauchen wir mehr Qualifikation bei den Lehrkräften und die Unterstützung der Elternhäuser, aber auch staatliche Regulierung.
Wenn uns das gelungen ist, brauchen wir kein Handyverbot mehr. Packen wir es an.

Ihr

Erik Grundmann

Und hier wieder als Angebot, ein paar Links, Tipps und Empfehlungen:

• Interessantes
Aula ist eine renommierte von Marina Weisband gestartete Initiative zur Etablierung digitaler und demokratischer Strukturen in Schulen. Ich habe sehr viel Positives darüber gelesen und gehört, lohnt sich sicher mal Ein Blick drauf: https://www.aula.de/.
Spannender Artikel auf „t3n“ zu Studien über die abnehmende Fähigkeit Informationen zu verarbeiten und den Verlust von Intelligenz (Spoiler: Es könnte mit der Bildschirmzeit zu tun haben): https://t3n.de/news/studien-zeigen-menschen-kognitive-f%c3%a4higkeiten-informationen-verarbeiten-1678313/.
Benedikt Wisniewski zum Thema „Deimplementierung“ auf dem Deutschen Schulportal: https://deutsches-schulportal.de/expertenstimmen/was-schulen-fehlt-ist-der-mut-zum-weglassen/. Spoiler: Weg können zum Beispiel die meisten Korrekturen, die Erstellung individueller Materialien, Teile von Differenzierung, Klassenzimmerdeko, einmalige Fortbildungen, Unterrichtsbesuche und Lehrproben zur Bestimmung der Arbeitsqualität. Dazu ist auch sein neues Buch erschienen, auf das ich noch warte.
Das Kompetenznetzwerk gegen Hass im Netz hat eine Studie veröffentlicht (Spoiler: Hass im Netz bedroht den demokratischen Diskurs): https://kompetenznetzwerk-hass-im-netz.de/lauter-hass-leiser-rueckzug/.

• Smartphone und Social Media
Die Nachricht der letzten Woche zum Thema Bildung in Hessen war wohl das ab dem nächsten Schuljahr geplante Handyverbot. Den Gesetzentwurf zur Änderung des Hessischen Schulgesetzes findet man hier: https://starweb.hessen.de/cache/DRS/21/8/02048.pdf. Die Pressemitteilung des HMKB gibt es hier: https://kultus.hessen.de/presse/hessen-handelt-smartphone-schutzzonen-an-allen-schulen. Einen kurzen Überblick zur damit verbundenen Kontroverse bietet die Hessenschau: https://www.hessenschau.de/politik/hessens-vorstoss-zu-handyverbot-an-schulen-polarisiert-v1,handyverbot-reaktionen-100.html.
Der „Pisaversteher“ Christian Füller hat auf seiner Homepage ein interessantes Interview zu diesem Thema mit Tobias Windbrake vom Verein „Smarter Start“ (https://www.smarterstartab14.de/) veröffentlicht: https://pisaversteher.com/2025/03/18/deutschland-hat-keinen-kinder-medienschutz-in-der-online-welt/. Der Verein setzt sich, u.a. mit Petitionen, dafür ein, dass Jugendliche erst mit 14 Smartphones bekommen sollen und erst mit 16 Social Media nutzen sollen.

• KI
Im Rahmen des Rahmenprogramms „Empirische Bildungsforschung“ ist in Zusammenarbeit mit Personen aus der Praxis eine Handreichung zu KI in der Schule entstanden, die „Die vorliegende Forschungssynthese „Künstliche Intelligenz (KI) in der Schule“ will mit Blick auf die schulische Praxis alle Akteurinnen und Akteure dabei unterstützen, den Herausforderungen im Umgang mit Künstlicher Intelligenz aktiv zu begegnen“. Das Papier gibt es hier: https://www.empirische-bildungsforschung-bmbf.de/img/KI_Review_20250318_Veroeffentlichung.pdf.
Nele Hirsch hat eine neue Website gestaltet: „Sei kein Bot-Papagei“ auf der sie zum kritischen Umgang mit KI auffordert und für kreativen Umgang statt Nachplappern wirbt. Richtig gut: https://seikeinbotpapagei.de/.
Toller Blogbeitrag von Manuel Flick mit einer Zusammenfassung zu KI-Kompetenzen. Der Beitrag ist in Kooperation zwischen Manuel Flick, Susanne Alles, Regina Schulz und Joscha Falck entstanden und wurde im VK-KIWA vorgestellt: https://www.manuelflick.de/blog/ki-kompetenzen. Dazu gibt es außerdem einen Chat-Bot bei Hugging Face, der bei der Analyse von KI-Kompetenzen unterstützt: https://huggingface.co/chat/assistant/67bc450d755a855b7445eb8f. Eine begleitende Taskcard mit Grafiken und mehr gibt es unter: https://essen.taskcards.app/#/board/ba6226b4-e617-4134-8d6d-dc733dae8d9c/view?token=b490fc09-f845-4d6d-9ef7-9cc0ec548182. Auch Susanne Alles und Joscha Falck haben dazu Beiträge in ihren Blogs: https://teacherette-total.blogspot.com/2025/03/ki-kompetenzen-fur-lehrende.html und https://joschafalck.de/ki-kompetenzen/. Eine großartige und nützliche Pionierarbeit, vielen Dank! (siehe auch unten bei „Veranstaltungen“)
Googles Gemini-Flash eröffnet neue (rechtlich umstrittene) Möglichkeiten der KI-Bildbearbeitung, indem „echte“ Bilder per Prompt verändert werden können: https://www.br.de/nachrichten/netzwelt/googles-neue-bild-ki-gemini-flash-viel-wirbel,UfjG4Pn. Testen kann man das in Googles AI-Studio: https://aistudio.google.com/.
Texas arbeitet schon mit KI-Tutoren in den Schulen. „Lehrer News“ fragt, ob das auch nach Deutschland kommt: https://www.lehrer-news.de/blog-posts/texas-macht-es-vor-ki-tutoren-bald-auch-in-deutschland.

• Tipps für den Unterricht
„Use the News“ bietet Bildungsangebote, Unterrichtsmaterialien und Fortbildungen für Lehrkräfte, um die Vermittlung von Nachrichtenkompetenz in den Schulen zu stärken: https://www.usethenews.de/de.
Bis zum 30. April kann man sich noch für Newscamp von Westermann bewerben: https://www.westermann.de/landing/demokratie-lebt/newscamp.
Das Futurium in Berlin bietet zahlreiche Unterrichtsmaterialien zur Beschäftigung mit Zukünften an (zum Beispiel Demokratie, Gesundheit oder Ernährung): https://futurium.de/de/bildung. Vieles lässt sich herunterladen, hier kann man Material kaufen (ist etwas schwer zu finden, daher der Link): https://shop.futurium.de/design-by-futurium/.
Alex Weller hat ein Tool für digitale Lernkarten erstellt, das man manuell und mit KI inhaltlich füllen kann. Hier gibt es ein Erklärvideo: https://www.youtube.com/watch?v=BCkbsNibe1w und hier die Anwendung im Browser: https://medien-durchblick.de/lernkarten/.
Bei ZUM ist jetzt das Tool „FlexCards“ dazu gekommen, mit dem man digitale Notizkarten erzeugen und organisieren kann: https://flexcards.zum.de/. Bei ZUM gibt es übrigens auch ein tolles Tool zum Deutsch-Lernen: https://deutsch-lernen.zum.de/wiki/Hauptseite.

• Leseempfehlung
Verena Friederike Hassel: Der tanzende Direktor: Lernen in der besten Schule der Welt, Kein & Aber 2019.
Eine etwas romantisierende, kurzweilige und in Teilen inspirierende und schön zu lesende Beschreibung des neuseeländischen Schulsystems liefert die Journalistin Verena Friederike Hassel. Ich beabsichtige zwar sicher nicht zu tanzen, aber von der Haltung und dem System in Neuseeland kann man sicher etwas lernen.

• Hörempfehlung
Ein von Professor Stebner moderierter Podcast zum Thema evidenzbasierte Unterrichtsentwicklung: https://open.spotify.com/episode/0lB3qct0LIELPZKiByV7Mk?si=4FSUpb1UTKWbFesHONNzVw&nd=1&dlsi=51fa4c4261f649a2.

• Sehempfehlung
Benedikt Wisniewski im Youtube-Kanal von FelloFish zu Feedback: https://www.youtube.com/watch?v=-TBHJ-90PhY.

• Veranstaltungsempfehlung
Vom 16. bis zum 18. Mai findet in Darmstadt ein OER-Barcamp statt. „Die OERcamp Werkstatt ist ein Format, das die Arbeit an eigenen Materialien in den Mittelpunkt stellt. Für 48 Stunden treffen sich Menschen aus allen Bildungsbereichen, um konzentriert an eigenen Lehr-Lern-Materialien zu arbeiten.“ Ich kann leider wegen privater Verpflichtungen nicht, sonst wäre ich bestimmt dabei gewesen, zumal das Ganze von den ausgewiesenen Experten der „Agentur J&K – Jöran und Konsorten“ ausgerichtet wird. Hier geht es zu allen Infos und der Anmeldung: https://oercamp.de/veranstaltungen/werkstatt-hessen-2025/.
Über das Deutsche Schulportal kann man sich zu einer Veranstaltung zu KI-Kompetenzen mit den bereits oben erwähnten Susanne Alles, Regina Schulz, Joscha Falck und Manuel Flick am 10. April anmelden: https://campus.deutsches-schulportal.de/event/645.

• Spaß im Netz
Stein-Schere-Papier in einer interessanten Variante und mit der Möglichkeit eigener Erweiterungen: https://playrpsls.fun/.

Am 28. und 29. September durfte ich in Wetzlar Workshops halten, deswegen erscheint der Newsletter außerhalb der Schulgemeinschaft der Weibelfeldschule erst heute. Was genau ich dort gemacht habe, kann man hier nachlesen: https://www.schulmun.de/2025/03/30/blog-2025-10-workshop-visionschule-wir-muessen-etwas-aendern-aber-wie/.

Newsletter 24/25-13: 14.03.2025

Liebe Schulgemeinschaft,

unser Jahrgang 7 nimmt bis zu den Sommerferien am Programm DigitalSchoolStory (DSS) teil, finanziert durch die Initiative „Zukunft mitgemacht“ (https://zukunftmitgemacht.de/digitalschoolstory-24/). DSS wurde während der Corona-Zeit von Nina Mülhens und Siegfried Baldauf gegründet und verfolgt einen innovativen Ansatz zur Förderung von Medienkompetenz und kreativem Lernen (https://digitalschoolstory.de/). Ich selbst habe die Ehre, Teil des Expert:innen-Hubs zu sein.

Bereits im letzten Jahr haben zwei 6. Klassen an DSS teilgenommen – und die Begeisterung der Schülerinnen und Schüler war enorm! Doch warum ist dieses Format so wertvoll für unsere Schule?

DigitalSchoolStory – Lernen im 21. Jahrhundert
DSS zeigt eindrucksvoll, wie moderne Bildung funktionieren kann. Es fördert selbstständige Lernprozesse auf mehreren Ebenen und stärkt die Selbstwirksamkeit der Lernenden.

Das Konzept ist einfach und wirkungsvoll:
Über einen Zeitraum von vier bis sechs Wochen (18 Schulstunden) erstellen die Schülerinnen und Schüler in kleinen Gruppen ein Video im TikTok-Stil (max. 60 Sekunden). Dabei folgen sie einem strukturierten Prozess:
Lehrkräfte erhalten ein digitales Onboarding und passendes Unterrichtsmaterial.
Schülerinnen und Schüler entwickeln eine Idee, ein Storyboard und setzen ihr Video um.
Professionelles Feedback gibt es von bekannten Content-Creators (z. B. Papa Basti und Monumentalmo im letzten Jahr).
✅ Die Inhalte sind an den Lehrplan angebunden, sodass Unterrichtsthemen kreativ und praxisnah vertieft werden.

Doch DSS geht weit über die reine Videoerstellung hinaus:

🔹 Medienkompetenz: Die Schülerinnen und Schüler lernen, Videos zu schneiden, Inhalte aufzubereiten und sich kritisch mit der Funktionsweise von Social Media auseinanderzusetzen.
🔹 Kollaboration & Kommunikation: Sie arbeiten in Teams, müssen Ideen entwickeln, diskutieren und gemeinsam Lösungen finden.
🔹 Kreativität & kritisches Denken: Sie gestalten innovative Inhalte und setzen sich mit digitalen Medien reflektiert auseinander.
🔹 Selbstwirksamkeit: Wenn ihr Video schließlich fertig ist und ein Thema in kurzer, ansprechender Form vermittelt, erleben sie direkt den Erfolg ihrer Arbeit.

Diese Fähigkeiten sind laut OECD für die Arbeitswelt der Zukunft entscheidend. In einer Zeit, in der Wissen nicht mehr mühsam zusammengesucht werden muss, sondern die Fähigkeit, es zu verstehen, zu verknüpfen und zu präsentieren immer wichtiger wird, bietet DSS einen idealen Rahmen für zeitgemäßes Lernen – und es macht auch noch Spaß!

Ich freue mich sehr, dass unser Jahrgang 7 an diesem großartigen Projekt teilnimmt und bin gespannt auf die kreativen Ergebnisse!

Ihr

Erik Grundmann

Und hier wieder als Angebot, ein paar Links, Tipps und Empfehlungen:

Interessantes
Peter Fratton, der Stefan Ruppaner und die Alemannenschule beraten und begleitet hat, erklärt hier seine vier pädagogischen Urbitten als Weg zur nichtdirektiven Begleitung: https://peterfratton.com/2025/03/09/die-4-padagogischen-urbitten-als-weg-zur-nichtdirektiven-begleitung/.
Hauke Pölert setzt sich mit der neuen Cornelsen Schulleitungsstudie auseinander: https://unterrichten.digital/2025/03/06/vision-rebellion-cornelsen-schulleitungsstudie/. Die Studie selbst gibt es hier: https://www.cornelsen.de/schulleitungsstudie. In Kürze kommt die Studie zum Ergebnis, dass Veränderungswille vorhanden ist, Lehrkräftemangel und Lehrkräftegesundheit zentrale Themen sind und das System ungerecht ist. Schulleitungen wünschen sich daher spätere Differenzierung in Schulformen, gebundene Ganztagsschulen und mehr Eingehen auf die Heterogenität der Lernenden.
Der Kuketz-Blog gibt 30 Tipps, wie man sich im Netz unabhängiger von „Big-Tech“ machen kann: https://www.kuketz-blog.de/unplugtrump-mach-dich-digital-unabhaengig-von-trump-und-big-tech/ Zum Beispiel mit PeerTube, einer unabhängigen Videoplattform: https://joinpeertube.org/de.
Mit https://der-newstest.de/ kann man seine Kompetenzen im Umgang mit Nachrichten und Fakenews im Internet testen.
Das Deutsche Institut für Menschenrechte hat bereits 2019 eine ausführliche Stellungnahme zum Thema Neutralitätspflicht in Schulen veröffentlicht: https://www.institut-fuer-menschenrechte.de/publikationen/detail/schweigen-ist-nicht-neutral. Auch bei der Bundeszentrale für politische Bildung gibt es dazu ein ausführliches Dossier: https://www.bpb.de/themen/bildung/dossier-bildung/292674/was-man-sagen-darf-mythos-neutralitaet-in-schule-und-unterricht/.
Den UNESCO-Weltbildungsbericht 2025 „Leadership in der Bildung“ gibt es hier: https://www.unesco.de/dokumente-und-hintergruende/publikationen/detail/kurzfassung-weltbildungsbericht-202425-leadership-in-der-bildung/.
Etwas Off Topic, aber eine sehr Interessante These: Injektionslipolyse ist der eigentliche ökonomische Disruptor sagt Todd Gagne im Wildfire Labs Substack: https://wildfirelabs.substack.com/p/the-100-trillion-disruption-the-unforeseen.
Viele diskutieren noch über eine Schule ohne Noten, der SRF berichtet über einen ersten Master in Medizin ohne Noten an der Universität Freiburg (Schweiz): https://www.srf.ch/news/dialog/universitaet-freiburg-ein-masterabschluss-ohne-noten.

Smartphone und Social Media
Die neue DAK-Suchtstudie mit erschreckenden Ergebnissen zu Mediensucht ist ganz aktuell erschienen: https://www.dak.de/presse/bundesthemen/kinder-jugendgesundheit/dak-suchtstudie-millionen-kinder-haben-probleme-durch-medienkonsum-_91832.
Michael Drabe hat sich auf seiner Homepage ausführlich mit der Diskussion um ein Handyverbot in Schulen auseinandergesetzt und zahlreiche Materialien zusammengetragen: https://schule-in-der-digitalen-welt.de/handyverbotsdiskussion/.
Eine Studie der Universität für Weiterbildung Krems zeigt, dass weniger Smartphonezeit die psychische Gesundheit stärkt: https://www.donau-uni.ac.at/de/aktuelles/news/2025/weniger-zeit-am-smartphone-verbessert-die-psychische-gesundheit.html.

KI
Manuel Flick gibt in seinem Newsletter immer eine gute Übersicht zu den Entwicklungen im Bereich von KI, in einem letzten Beitrag beschäftigt er sich mit „Boomer-Prompts“ und Reasoning: https://www.manuelflick.de/news/nutzt-du-noch-boomer-prompts.
Ein ausführlicher Bericht darüber, wie Russland mit Fakenews KI-Modelle infiziert (auf Englisch): https://www.newsguardrealitycheck.com/p/a-well-funded-moscow-based-global.
Der in Deutschland gestartete KI-Bildgenerator Flux bietet mehr als nur Bilderstellung, es gibt auch hilfreiche kostenlose Tools, zum Beispiel zur Hintergrundentfernung: https://flux1.ai/. Flux steckt auch hinter der Bildgenerierung von Grok auf X!
Großer Beitrag in der SZ zu Datenschutz und KI mit einem Software-Tipp dazu: https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/datenschutz-ki-chat-gpt-deep-seek-li.3208619.
Hauke Pölert setzt sich in einem Blogbeitrag mit den Folgen des EU AI Act für Schule und Unterricht auseinander: https://unterrichten.digital/2025/02/26/ai-act-ki-vo-schule-unterricht/.
Eine tolle und sehr anschauliche Seite zur Funktionsweise und Erstellung von LLMs hat Thomas Zurfluh von der PH Zug gebaut: https://www.behind-ai.ch/.
Der SRF berichtet über ein spannendes und gruseliges Experiment, das zeigt, dass KI-Systeme täuschen und betrügen können, auch zur Selbsterhaltung. Ist das der erste Schritt zu Rokos Basilisk?: https://www.srf.ch/wissen/kuenstliche-intelligenz/fortschritt-mit-nebenwirkungen-wie-ki-taeuscht-und-luegt-tests-zeigen-ruecksichtsloses-verhalten. Mehr Details dazu: https://www.apolloresearch.ai/research/scheming-reasoning-evaluations.

Tipps für den Unterricht
Beim „Campus Schulmanagement“ gibt es ein lesenswertes Interview mit Prof. Ferdinand Stebner zu selbstreguliertem Lernen: https://www.campus-schulmanagement.de/magazin/selbstreguliertes-lernen-ein-schluessel-fuer-zeitgemaessen-unterricht-ferdinand-stebner.
Ein schönes Beispiel für die Nutzung von KI in Klassenarbeiten im Deutschunterricht liefert Timm Wiegmann im Blog von FelloFish: https://www.fellofish.com/blog/ki-in-klassenarbeiten.
Ausführlicher Artikel zu Missverständnissen beim Scaffolding (auf Englisch, nur Leseprobe): https://carlhendrick.substack.com/p/the-misunderstood-art-of-scaffolding.
Jochen Gollhammer hat eine großartige Taskcard (CC BY-SA 4.0) für „„Neue“ Themen für die Schule und den Unterricht“ zusammengestellt, dort gibt es zahlreiche hochwertige Links zu Themen von KI über Breakouts und VR bis zu Scrum: https://mz-bgl.taskcards.app/#/board/bba0681e-f6b3-447c-bac0-7ec110fd241e/view?token=1cd80b12-efe7-4bc4-82c2-83f57bfc9e41.
App Camps und der SPIEGEL haben Unterrichtsmaterial zum „Mobile Reporting“ entwickelt, also zur professionellen Berichterstattung am Beispiel eines Interviews nur mithilfe des Smartphones: https://appcamps.de/unterrichtsmaterial/unterrichtsmaterial-mobile-reporting/.

Leseempfehlung
Julia Ebner: Radikalisierungsmaschinen; Wie Extremisten die neuen Technologien nutzen und uns manipulieren, Berlin 2019. Julia Ebner ist Undercover und digital in extremistischen Milieus unterwegs (zum Beispiel Hacker, Terroristen, Trolle, Fundamentalisten und Verschwörer, Alt-Right-Bewegung oder Islamischer Staat), sie zeigt, wie die Netzwerke funktionieren und manipulieren. Das Buch gibt es übrigens auch günstig bei der BpB: https://www.bpb.de/shop/buecher/schriftenreihe/308408/radikalisierungsmaschinen/.

Hörempfehlung
Stefan Ruppaner ist bei Nina Mühlhens in der „Lunchbox“ zu Gast: https://lunchbox.podigee.io/62-stefan-ruppaner.
Micha Pallesche bei EduFunk: https://open.spotify.com/episode/1MWM4JnWtLBRRcXpJMcEDv.

Sehempfehlung
Auf der Website von Lemas gibt es einen Clip von Reinhard Kahl über die Alemannenschule: https://www.leistung-macht-schule.de/de/Selbstorganisiertes-und-individuelles-Lernen-Ein-Einblick-in-die-Alemannenschule-1895.html.

Veranstaltungsempfehlung
Läuft zwar schon, der Summit der Pioneers of Change, kann sich aber für Kurzentschlossene trotzdem lohnen: https://pioneersofchange-summit.org/terminplan/.
Außerdem: Bei FelloFish gibt es immer wieder interessante Online-Veranstaltungen.

Spaß im Netz
Das Useless Cat Game: https://onefishstudio.net/ucg.

Newsletter 24/25-12, 28.02.2025

Liebe Schulgemeinschaft,

es gibt immer einmal wieder Bücher, Podcasts oder Filme, die einen Einfluss auf persönliche Einstellungen und Entwicklungen haben. In seinem Buch „Das könnte Schule machen. Wie ein engagierter Pädagoge unser Bildungssystem revolutioniert“ beschreibt Stefan Ruppaner eine solche Situation mit dem Film „Treibhäuser der Zukunft“ von Reinhard Kahl bei dem er beim Zappen auf dem Sofa hängen geblieben ist.
Ich hatte ein ähnliches „Erweckungserlebnis“ als ich auf dem, während Corona digitalen, Deutschen Schulleitungskongress einen Vortrag von Margret Rasfeld gesehen habe, der mir gezeigt hat, dass Schule auch anders funktionieren kann. Daraufhin habe ich mir ihr Buch „Schulen im Aufbruch“ gekauft und war fasziniert von der Idee Schule anders zu gestalten, individualisierter und wirksamer. Genauso inspirierend ist das Buch von Stefan Ruppaner, das ich in diesem Newsletter empfehle, ebenso empfehle ich den erwähnten Film zum wiederholten Mal und auch einen passenden Podcast.
Ruppaners Moto ist ja „Unterricht ist allen Übels Anfang“. Damit spitzt er seine Grundhaltung zu, dass das Lernen im Gleichschritt obsolet ist und die Zukunft individualisierten und selbstorganisierten Lernprozessen gilt. Alle, die sich für Schulentwicklung und innovative Schule interessieren, sollten dieses Buch lesen! Der im letzten Sommer pensionierte Schulleiter der Alemannenschule Wutöschingen beschreibt hier, wie er und seine Kolleginnen und Kollegen die Alemannenschule von einer von der Schließung bedrohten Hauptschule zu einer der innovativsten Schulen Deutschlands gemacht haben. Das Buch zeigt, was in einer staatlichen Regelschule möglich ist, wenn visionäres Engagement, eine Hands-On-Mentalität und Durchhaltevermögen zusammenkommen und welche positiven Auswirkungen das auf die Schülerinnen und Schüler hat. Für mich immer wieder inspirierend und Hoffnung machend. Das Buch hat sich übrigens quasi von selbst gelesen, ich war in drei Tagen durch.
Überhaupt finde ich, gibt es Grund zur Hoffnung.
Ich habe auf der letzten Fachkonferenz Geschichte und auf dem „KI-Klassentreffen“ von fobizz letzten Freitag in Berlin festgestellt, dass immer mehr Kolleginnen und Kollegen anfangen die richtigen Fragen zu stellen und zu dem Schluss kommen, dass wir Dinge anders machen müssen. Das wird nicht leicht und das ist auch kein Selbstläufer. Den Ruppaner lesen, könnte aber ein Einstieg sein.

Ihr

Erik Grundmann

Und hier wieder als Angebot, ein paar Links, Tipps und Empfehlungen:

Vorweg wieder mal eine Warnung zu den sozialen Medien
Europol warnt aktuell vor einer wachsenden „Onlinesekte“, deren Ziel es ist Minderjährige zu manipulieren und zu Selbstverletzungen oder Schlimmerem zu treiben. Dazu ein Artikel auf Spiegel-Online: https://www.spiegel.de/netzwelt/web/europol-warnt-vor-suizid-chatgruppen-fokus-auf-minderjaehrige-a-44a3c7cb-9a8c-4c64-8e97-e20e6c836e5c?sara_ref=re-so-app-sh und hier die Originalwarnung von Europol: https://www.europol.europa.eu/media-press/newsroom/news/intelligence-notification-violent-online-communities-threaten-children.

Interessantes
Die UNESCO hat den Weltbildungsbericht 2024/25 mit dem Schwerpunkt „Leadership in der Bildung“ veröffentlicht: https://www.unesco.de/dokumente-und-hintergruende/publikationen/detail/kurzfassung-weltbildungsbericht-202425-leadership-in-der-bildung/. „In diesem Bericht wird gezeigt, dass Führungskräfte im Bildungswesen bei der Verfolgung bestimmter Ziele mehr als nur Manager sind. Der Bericht fordert Investitionen in und die Befähigung von Schul- und Systemleiterinnen und -leitern.“
ICCS, die „International Civic and Citizenship Education Study“ untersucht Zusammenhänge zwischen Demokratie und bürgerlicher Teilhabe im Kontext von Erziehung und Bildung: https://www.iea.nl/studies/iea/iccs.
„Engagement global“ hat den „Bildungsavatar Kaia“ entwickelt, einen KI-Chatbot zu den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen erstellt, der Wissen und Ideen rund um die SDGs vermittelt: https://www.17ziele.de/blog/detail/ki-bildungsavatar-kaia-ist-da-2.html.
Beim „fluter“ gibt es ein interessantes Interview mit dem Soziologen Steffen Mau über die „Triggerpunkte“ in der deutschen Gesellschaft und damit verbundene Fehlwahrnehmungen: https://www.fluter.de/steffen-mau-soziologe-trigger.
Das Redaktionsnetzwerk Deutschland über den fraktionsübergreifenden Plan von Prien, Schopper und Hubig das Bildungssystem nach dem Vorbild der kanadischen Provinz Alberta zu reformieren: https://www.rnd.de/wissen/vorbild-kanada-dieser-plan-soll-das-deutsche-bildungssystem-retten-47WYYGPT6BFT3JZARUOGW4GQ7U.html.
Norman Graf hat einen Blog zu digitaler Schulentwicklung gestartet, u.a. beschäftigt er sich mit LLMs und DSGVO in der Schule: https://techtalk-bildung.blogspot.com/.
Bob Blume über Schulentwicklung und unwillige Lehrkräfte: https://bobblume.de/2025/02/27/diskussion-schulentwicklung-kritische-und-unwillige-kolleginnen-ein-update-2025/.

Smartphone und Social Media
Lehrer News bietet eine Übersicht über einige Tools zum Fakten checken bei Fakenews: https://www.lehrer-news.de/blog-posts/fake-news-entlarven-wie-ihr-eure-schueler-fit-fuer-die-digitale-wahrheit-macht.
Zum selben Thema gibt es von der Nemetschek-Stiftung das Projekt „#whatthefact“: https://www.whatthefact.info/uebersicht.html ,mit Fakten zu zahlreichen aktuellen Diskussionen.
Ein Jugendlicher aus Detroit berichtet (auf Englisch), wie er während der Corona-Pandemie über TikTok in einer misogynen Bubble gelandet ist: https://www.chalkbeat.org/detroit/2025/02/12/alone-during-covid-i-was-drawn-to-manosphere/.
Pixelfed ist eine (noch kleine?) Alternative zu Instagram: https://pixelfed.social/.
Einen Überblick über den wissenschaftlichen Stand zu Smartphone-Verboten in Schulen liefert die Universität von Luxemburg: https://science.lu/de/screentime/smartphone-verbot-schulen-was-ist-der-stand-der-wissenschaft.

KI
Die Universität Cambridge warnt im Zusammenhang mit KI vor einer „intention economy“, in der KI-Assistenten unser Kaufverhalten beeinflussen und das dann kommerzialisieren bevor wir selber eine Entscheidung getroffen haben: https://www.cam.ac.uk/research/news/coming-ai-driven-economy-will-sell-your-decisions-before-you-take-them-researchers-warn.
The decoder berichtet über eine Microsoft-Studie, die zeigt, dass KI das kritische Denken negativ beeinflussen kann: https://the-decoder.de/zu-viel-ki-schadet-laut-microsoft-studie-dem-kritischen-denken/.
In diesem Video wird ausführlich auf Englisch erklärt, wie ein LLM funktioniert: https://www.youtube.com/watch?v=wjZofJX0v4M.
Hier gibt es eine Aufzeichnung der Keynote zum „KI-Klassentreffen“ von fobizz, in der sie auf den aktuellen Stand von KI im Bildungsbereich eingeht. Spoiler: Die Prozesse sind so schnelllebig, dass man kaum hinterherkommt: https://fobizz.com/de/ki-klassentreffen/. Die schlecht zu verstehende Frage zum EU-AI-Act ab Minute 45:30 Uhr ist von mir 😉

Tipps für den Unterricht
Stefan Ruppaner würde zwar sagen, dass Unterricht an sich das Problem sei, bis dahin gibt es hier Tipps zu gutem Classroom-Management: https://deutsches-schulportal.de/bildungsforschung/wir-haben-ein-massives-problem-mit-classroom-management/.
Alessandro Aleda hat zur De-Implementierung von Korrekturen einen Feldversuch mit KI-gestütztem Feedback gestartet und diesen ausführlich in einem Blogbeitrag beschrieben: https://nervous-mountain-83f.notion.site/De-Implementierung-von-Korrektur-Ein-Feldversuch-mit-KI-gest-tztem-Feedback-19bb5753f7cc808c99aee0a3edd42179.
Wer im Unterricht mit Memes arbeiten will, findet hier ein tolles Tool zur Erstellung: https://imgflip.com/memegenerator.
Eine Einführung in die Nutzung von KI in Canva gibt es hier (auf Englisch): https://www.canva.com/designschool/courses/ai-in-the-classroom/?lesson=welcome-to-ai-in-the-classroom.
Tolles Padlet von Lukas Gehlen mit Tipps und Tricks zum Start eines Podcasts: https://padlet.com/lukas77/pele-podcast-projekt-va86ckxc07opwbcx.
Wer sich mit der Taxonomie von Lernzielen beschäftigen will, dem seit dieses Kapitel aus einem E-Book von Peter Baumgartner empfohlen: https://peter.baumgartner.name/wp-content/uploads/2012/12/PDV-e-book-Kapitel-2.pdf.

Leseempfehlung
Alle, die sich für Schulentwicklung und innovative Schule interessieren, sollten das kürzlich erschienene Buch „Das könnte Schule machen. Wie ein engagierter Pädagoge unser Bildungssystem revolutioniert“ von Stefan Ruppaner und Anke Willers lesen (Hamburg 2025)! Der frisch pensionierte Schulleiter der Alemannenschule Wutöschingen beschreibt hier, wie er und seine Kolleginnen und Kollegen die Alemannenschule von einer von der Schließung bedrohten Hauptschule zu einer der innovativsten Schulen Deutschlands gemacht haben. Das Buch zeigt, was in einer staatlichen Regelschule möglich ist, wenn visionäres Engagement, eine Hands-On-Mentalität und Durchhaltevermögen zusammenkommen und welche positiven Auswirkungen das auf die Schülerinnen und Schüler hat.
Absolute Leseempfehlung!

Hörempfehlung
Hatte ich auch schon einmal empfohlen, aber da dieser Newsletter einen Stefan Ruppaner-Schwerpunkt hat, empfehle ich noch einmal den die Podcastfolge des „Radikalen Salons“ mit ihm: https://radikalarbeiten.podbean.com/e/revolutionare-schulkonzepte-im-gesprach/.
Podcast des Forum BD zu Leadership in der Kultur der Digitalität: https://auftrag-aufbruch.podigee.io/32-leadership-mit-maren-wichmann-und-marlon-lamour.
„Digital & Distributed Leadership, Social Media in Schulen und gemeinsames Lernen“, u.a. mit Jöran, Silke, Jan und vielen weiteren prominenten Bildungsaktiven: https://welle-lernen-digital.podigee.io/7-welle-lernen-digital-7.

Sehempfehlung
Auch wenn ich den Film „Treibhäuser der Zukunft“ von Reinhard Kahl schon zweimal im Newsletter empfohlen habe, muss ich es wieder tun, vor allem in Ergänzung zur Leseempfehlung, weil Stefan Ruppaner in seinem Buch genau mit der (zufälligen) Inspiration durch diesen Film beginnt: https://www.youtube.com/watch?v=foxcULxYcUs. Ich bin schon sehr gespannt auf den Film von Kahl über die Alemannenschule, der wohl gerade im Schneideprozess ist.
Absolute Sehempfehlung!
In der ARD-Mediathek gibt es aktuelle im Rahmen der Reihe „7 Tage“ den Selbstversuch eines Reporters, der sich in seiner alten Schule in der Wetterau als Lehrkraft versucht: https://www.ardmediathek.de/video/7-tage/7-tage-lehrer/ard/OGI5OWJhMDgtOWU0Ny00NGE5LWIwNTMtOTk0OWIwZmIzOTA0.

Veranstaltungsempfehlung
Im Mai findet ein OER-Barcamp zur professionellen Unterrichtsmaterialerstellung in Darmstadt statt: https://oercamp.de/veranstaltungen/werkstatt-hessen-2025/.
Safe the Date! Es ist mir gelungen am 30.09.2025 Silke Müller mit Ihrem Vortrag zu Gefahren im Netz ins Bürgerhaus Dreieich zu holen! Infos zu Silke Müller gibt es hier: https://silkemueller.com/. Nähere Infos zu Ticketing etc. folgen.

Spaß im Netz
Bei meinem letzten Berlinaufenthalt bin ich auf folgende bemerkenswerte Partei gestoßen: https://aipd-partei.de/. Die Wahl zum Bundestag ist zwar schon rum, aber die nächste kommt vermutlich in vier Jahren.

Newsletter 24/25-11, 14.02.2025

Liebe Schulgemeinschaft,

ich habe im letzten Newsletter ja schon angekündigt, dass es in diesem Newsletter um Zeugnisse und Noten gehen soll.
Noten haben eine Funktion in der Bildungs- und Arbeitswelt, sie sollen selektieren und kategorisieren, sie suggerieren Objektivität und Vergleichbarkeit und stellen Berechtigungshürden für bestimmte Abschlüsse oder (hoch-)schulische Zugänge dar.
Die Empirie zeugt allerdings, dass das in der Realität nicht ganz so einfach ist. Es gibt zahlreiche Studien, die belegen, dass Noten nicht objektiv und daher auch nicht vergleichbar sind. Ich verzichte jetzt darauf diese hier zu zitieren, wer mehr dazu wissen will, kann hier (https://deutsches-schulportal.de/bildungswesen/das-sagt-die-wissenschaft-ueber-noten/) oder hier (https://www.bpb.de/themen/bildung/dossier-bildung/213307/das-dilemma-mit-den-schulnoten/) anfangen zu recherchieren.
Noten und Zeugnisse sind vor allem Momentaufnahmen, sie sagen bestenfalls etwas über einen aktuellen Leistungsstand aus, aber nichts darüber, wie er zustande gekommen ist. Was ist eine bessere Leistung? Die 1 in Musik einer Tochter einer Konzertpianistin, die seit dem 3. Lebensjahr Geige spielt (jeden Respekt dafür!) oder die vier in Geschichte des vor einem halben Jahr in die Regelklasse in der Hauptschule integrierten Geflüchteten, der bis vor zwei Jahren noch kein Deutsch gesprochen hat und auch noch nie etwas von europäischer Geschichte im Mittelalter gehört hat?
Noten und Zeugnisse taugen auch nur sehr bedingt für eine berufliche oder soziale Zukunftsprognose. Die meisten Noten werden in Phasen des körperlichen, seelischen und kognitiven Reifungsprozesses vergeben und sagen daher eher weniger aus. Jeder kenn Beispiele von Menschen, die mit vermeintlich niederem oder gar keinem Abschluss fulminante Leistungen erbracht haben. Gerade neurodivergente Kinder kommen oft kaum mit dem Schulsystem zurecht, sind aber häufig die Kreativen, die wir im Leben brauchen.
Noten treffen aktuell auf eine Gesellschaft in einem enormen Transformationsprozess. Wissen, das früher noch mühsam memoriert werden musste, um es verfügbar zu halten, steht mittlerweile quasi in der Hosentasche zur Verfügung, selbst Prozesse für Reparaturen oder mathematische Operationen sind in Tutorials ubiquitär. Es kommt also zunehmend auf die Anwendung und den Prozess des Lernens an, darauf, wie ich in der Lage bin dieses Wissen zu verknüpfen, zu konstruieren und wieder zu dekonstruieren, ich muss in der Lage sein, dass Wissen kritisch zu hinterfragen und damit kreativ umzugehen.
Diese komplexe und kompetenzorientierte Dimension der Fähigkeiten lässt sich nicht mehr auf Ziffernnoten reduzieren, hier bedarf es in Schulen formativem Feedback und Prozessbegleitung durch Lehrkräfte.
Dazu kommt dann noch eine weitere Dimension: Dieses Wissen lässt sich nicht mehr in Fächern kategorisieren, sondern es muss über Fächer hinweg vernetzt gedacht und angewendet werden.
Ein weiteres Problemfeld bei Noten ist, dass sie nur einen (überkommenen?) Wissenskanon abdecken, der im 19. Jahrhundert entstanden ist. Noten sagen nichts über soziale Fähigkeiten oder nicht zu Kompetenzen im Bereich Modellbau oder zu kollaborativen und kommunikativen Fähigkeiten.
Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass wir ein Noten- und Selektionssystem in der Schule anwenden, das vielleicht in einer arbeitsteiligen Industriegesellschaft seine Berechtigung hatte, aber zunehmend nicht mehr kompatibel mit den globalen Veränderungen ist. Warum sonst legen große und renommierte Firmen, aber auch Handwerksbetriebe zunehmend weniger Wert auf Zeugnisse und veranstalten Assessment-Center oder lassen Probearbeiten? Vielleicht weil die Fähigkeit auswendig gelerntes Wissen in mehrstündigen Klausuren in Einzelarbeit wiederzugeben wenig mit der beruflichen Realität zu tun hat? Ich frage ja nur…

Ihr

Erik Grundmann

Warnung
Wir finden in letzter Zeit gelegentlich leere Dosen und Überreste von so genannten Nicopds auf dem Schulgelände, das sind kleine hochkonzentrierte Nikotin-Pads, die man sich hinter die Lippe in den Mund klemmt. Die Produkte sind teilweise verboten und ab 18. Mehr dazu gibt es zum Beispiel hier: https://www.deutschlandfunk.de/snus-pouches-nicopods-warum-gesundheitsexperten-vor-nikotinbeuteln-gerade-bei-jugendlichen-warnen-100.html oder hier https://www.dak.de/dak/gesundheit/psychische-gesundheit/sucht/nikotinbeutel_87164.

Und hier wieder als Angebot, ein paar Links, Tipps und Empfehlungen:

Spezialsammlung zur Bundestagswahl
Ich stelle hier einige interessante Seiten zur Bundestagswahl zusammen.
Der bekannte und beliebte Wal-O-Mat der BpB ist hier zu finden: https://www.wahl-o-mat.de/bundestagswahl2025/app/main_app.html. Wichtig zu wissen ist, dass hier nur Parteiprogramme, bzw. offizielle Positionen ausgewertet werden.
Am tatsächlichen Abstimmungsverhalten der Parteien im Bundestag orientiert sich der Real-O-Mat https://real-o-mat.de/ von „Frag den Staat“. Auch hier handelt es sich natürlich um eine Themenauswahl, die der Komplexität der Realität nicht gerecht werden kann.
Wahl.Chat ist ein KI-Chatbot, der es auf der Basis von Parteiprogrammen und anderen Informationen ermöglicht, „individuelle“ Fragen an die Parteien zu stellen: https://wahl.chat/. Auch hier ist natürlich Vorsicht geboten, KI neigt zum Halluzinieren.
Mit https://www.kandidierendencheck.de/bundestag von abgeordnetenwatch.de kann man die Kandidierenden aus dem eigenen Wahlkreis unter die Lupe nehmen.
All dies sind verkürzte Wege sich mit Politik auseinanderzusetzen, für eine wirklich seriöse Urteilsbildung müssen die Parteiprogramme studiert und die aktuellen Entwicklungen über seriöse Nachrichtenquellen dauerhaft verfolgt werden.
Ein interessantes Projekt ist auch https://bundestagswahl.ai/.

Interessantes
Am Montag kam der erste Teil der neuen SINUS-Studie 2024/2025 zum Thema „Zuversicht“ raus. Die Jugendlichen haben große Angst vor Krieg, Populismus und Extremismus, sehen die Zukunft Deutschlands und der Welt überwiegend pessimistisch, sind aber mit ihrem Leben zufrieden und optimistisch, was ihre persönliche Zukunft angeht: https://www.barmer.de/resource/blob/1295344/a7f57a64d056b7e6dd12b885eff681c6/sinus-studie-jugendbericht-2024-2025-kapitel-zuversicht-data.pdf.
Marlen Buri aus der Schweiz startet im Rahmen einer Weiterbilddung einen Blog zum Selbstregulierten Lernen: https://marlenburi.lilo.page/.
In seiner Kolumne bei t-online schreibt Bob Blume über das Fehlen der Interessen von Kindern und Jugendlichen im aktuellen Wahlkampf: https://www.t-online.de/leben/kolumne-bob-blume/id_100592168/bundestagswahl-die-zukunft-von-deutschland-wird-vergessen.html. Siehe dazu auch die Buchempfehlung im letzten Newsletter.
Dieter Dohmen sieht im ntv-Podcast den Kollaps des Schulsystems: https://www.n-tv.de/panorama/Der-Absturz-der-Friedrich-Bergius-Schule-Das-Schulsystem-befindet-sich-mitten-im-Kollaps-article25542935.html.
Am 11.02. war „Safer Internet Day“, Infos hierzu gibt es zum Beispiel bei der ohnehin sehr empfehlenswerten Seite „Klicksafe“: https://www.klicksafe.de/sid25.
Bei der Bundestagswahl mischen im Wahlkampf KI-generierte Fakeprofile, besonders von jungen Frauen, mit Fakenews mit: https://www.tagesschau.de/faktenfinder/kontext/rechte-ki-influencer-100.html. (Eigentlich müsste dieser Link in die Kategorie Social Media und/oder KI, was zeigt, dass die Zusammenhänge immer deutlich werden, naja, interessant ist es allemal, denn es unterstreicht noch einmal, wie wichtig Demokratie- und Medienbildung sind!).
Die Zeitbild-Stiftung hat ein digitales Buch der Demokratie herausgegeben, in dem um das Aufdecken von Verschwörungstheorien geht: https://www.zeitbild-stiftung.de/projekte/buchderdemokratie/.
„Brand eins“ erzählt die wunderbare Geschichte von „Tumo“ einem innovativen Lernkonzept aus Armenien, das mittlerweile die Welt erobert: https://www.brandeins.de/magazine/brand-eins-wirtschaftsmagazin/2025/kommunikation-in-nervoesen-zeiten/armenien-ein-land-im-lernfieber. In Frankfurt am Main entsteht übrigens gerade auch ein Tumo-Zentrum: https://www.tumoffm.de/.

Smartphone und Social Media
Bei jüngeren und TikTok-affinen Kindern und Jugendlichen wird aktuell der Song „Sigma Boy“ gehyped. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland hat dazu einen Interessanten Artikel mit Hintergrundinformationen bereitgestellt (Spoiler: Es geht um Russland, toxische Männlichkeit und Hypemuster in sozialen Medien): https://www.rnd.de/wirtschaft/sigma-boy-auf-tiktok-warum-ein-russischer-popsong-die-sozialen-medien-erobert-6ZQTSWVB6ZCUJGIUMQJ5HPT4OI.html.
Viele Kinder und Jugendliche nutzen die Spieleplattform Roblox, doch auch diese Plattform wird u.a. für Cybergrooming missbraucht (siehe auch die Sehempfehlung): https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/roblox-cybergrooming-online-spiele-100.html.
Sehr gute Analyse der Hessenschau zu Desinformationskampagnen zur Wahlbeeinflussung auf Social Media: https://www.hessenschau.de/politik/bundestagswahl/bundestagswahl-wie-desinformation-auf-social-media-waehler-beeinflusst-v1,btw25-desinformation-100.html.
Neuneinhalb zeigt in der ARD-Mediathek einmal wie man TikTok zur Information nutzen kann: https://www.ardmediathek.de/video/neuneinhalb/informieren-auf-tiktok-so-geht-s/das-erste/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLXNvcGhvcmEtNzk0MGQxNmUtZmI3MS00MWJmLWJhZWQtZTIxZWQ0NWE5Y2Q5?isChildContent.
Der Kompetenzverbund lernen:digital veranstaltet einen Community Call zum Thema „Smarter ohne Phone? Die Nutzung von Handy und Social Media in der Schule“ mit spannenden Speakern. Anmeldung über: https://lernen.digital/veranstaltungen/smarter-ohne-phone-die-nutzung-von-handy-und-social-media-in-der-schule/.

KI
Doris Weßels schreibt im Blog von FelloFish über KI-Agentensysteme, die weit autonomer agieren als Chatbots. Ich habe schon mehrfach gelesen und gehört, dass diese Agentensysteme das neue heiße Ding in 2025 werden sollen, also besser jetzt noch etwas schlau machen: https://www.fellofish.com/blog/agentic-learning-workflows-aufbruch-in-neue-bildungswelten.
Es gibt einen neuen KI-Detektor, speziell für deutsche Texte, ein Schnelltest war überraschend gut. 1000 Zeichen können kostenlos und ohne Anmeldung getestet werden. Sicher nicht gerichtsfest, aber vielleicht eine Hilfe: https://www.detectora.de/.
Im Blog „KI im Klassenzimmer“ von „Der Standard“ geht es dieses Mal um den Einfluss von KI auf Korrekturen: https://www.derstandard.at/story/3000000252004/ki-statt-rotstift.
KI erweckt nicht nur Tote zum Leben, sondern nimmt auch Einfluss auf unsere Erinnerungskultur, doch dabei ist Vorsicht geboten. Der NDR berichtet am Beispiel von Anne Frank: https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/kulturjournal/Anne-Frank-als-KI-Version-Erinnerungskultur-im-Wandel,kulturjournal9992.html.

Tipps für den Unterricht
Heute gibt es mal eine tolle Seite für den Physikunterricht! Michael Freeman stellt auf seiner Seite anschauliches und vor allem interaktives Material zu verschiedenen Themenbereichen aus der Physik zur Verfügung. Ist zwar auf Englisch, aber gut: https://sites.google.com/view/afreeparticle/interactives.
Er arbeitet dabei häufig mit desmos, einem Tool zur interaktiven Visualisierung mathematischer Funktionen: https://www.desmos.com/?lang=de. Und wenn wir gerade dabei sind, könnte auch diese Seite für Mathematik interessant sein: https://de.mathigon.org/.
Stefan vom Podcast „Laberfach“ hat seine Materialen zu „Woyzeck“ geteilt: https://www.laberfach.de/2025/02/08/mat02/. Siehe auch Hörempfehlung.
Auch für Sportlehrkräfte ist heute etwas dabei. QUA-LIS NRW hat eine Taskcard zu Apps und digitalen Medien im Sportunterricht erstellt: https://www.taskcards.de/#/board/fd07b560-173e-4202-bd11-d256b3f7434b/view.
Elke Höfler von der Uni Graz hat eine wunderbare Übersicht über Mythen und unsichtbare Effekte beim Lernen erstellt: https://digitalanalog.at/lernen/von-matthaeus-bis-matilda-wie-unsichtbare-effekte-unser-lernen-beeinflussen/.
Das Deutsche Schulportal stellt eine Studie zum Üben vor, die für „verschachteltes Üben“ wirbt: https://deutsches-schulportal.de/bildungsforschung/warum-verschachteltes-ueben-so-nachhaltig-ist/.
Niels Winkelmann hat einen wunderbaren Blogbeitrag zur Arbeit mit Taskcards bei der Abiturvorbereitung in einer Kultur der Digitalität geschrieben: https://digilog.blog/2025/02/12/wiederholen-mit-taskcards/.

Leseempfehlung
Um den ganzen dystopischen Entwicklungen in der Realität etwas entgegenzusetzen, empfehle dieses Mal „Wir können auch anders. Aufbruch in die Welt von morgen“ der Ökonomin Maja Göpel (Berlin 2022), die uns zeigt, wie wir es in eine lebenswerte Zukunft schaffen können.

Hörempfehlung
Aladin El Mafaalani ist zu Gast bei Isabell Probsts Podcast und spricht über seine Vergangenheit als Lehrer und die Zukunft des Schulsystems: https://lifeafterlehramt.podigee.io/32-aladin-el-mafaalani.
Für alle Deutsch-Lehrkräfte, Deutsch-Schülerinnen und -Schüler oder zum Lernen fürs Abitur ist der Podcast „Laberfach“ eine unbedingte Empfehlung: https://www.laberfach.de/.

Sehempfehlung
ZDF-Doku zu den Gefahren auf Roblox: https://www.zdf.de/dokumentation/die-spur/roblox-kinderspiel-online-gefahr-100.html.

Veranstaltungsempfehlung
Safe the Date! Es ist mir gelungen am 30.09.2025 Silke Müller mit Ihrem Vortrag zu Gefahren im Netz ins Bürgerhaus Dreieich zu holen! Infos zu Silke Müller gibt es hier: https://silkemueller.com/. Nähere Infos zu Ticketing etc. folgen.

Spaß im Netz
Heute gibt es einen polyglotten Liebesliedgenerator von Bodo Wartke: https://www.bodowartke.de/liebesliedgenerator/de/. Vielen Dank an die Kollegin Reinelt für den tollen Tipp!

Newsletter 24/25-10, 31.01.2025

Liebe Schulgemeinschaft,

ich habe noch nie so lange überlegt, über was ich in einem Newsletter schreiben soll. Meistens habe ich schon Wochen oder zumindest Tage im Voraus ein Thema im Kopf, welches dann gärt und sich konkretisiert, doch dieses Mal fällt es mir schwer.
Ich mag mich eigentlich nicht mit aktuellen weltpolitischen Entwicklungen oder denen in unserem Land auseinandersetzen. Hierzu gibt es am Ende auch nur einen zentralen Aspekt festzuhalten:

„(2) Die Schulen sollen die Schülerinnen und Schüler befähigen, in Anerkennung der Wertordnung des Grundgesetzes und der Verfassung des Landes Hessen

1. die Grundrechte für sich und andere wirksam werden zu lassen, eigene Rechte zu wahren und die Rechte anderer auch gegen sich selbst gelten zu lassen,

2. staatsbürgerliche Verantwortung zu übernehmen und sowohl durch individuelles Handeln als auch durch die Wahrnehmung gemeinsamer Interessen mit anderen zur demokratischen Gestaltung des Staates und einer gerechten und freien Gesellschaft beizutragen,

3. die christlichen und humanistischen Traditionen zu erfahren, nach ethischen Grundsätzen zu handeln und religiöse und kulturelle Werte zu achten,

4. die Beziehungen zu anderen Menschen nach den Grundsätzen der Achtung und Toleranz, der Gerechtigkeit und der Solidarität zu gestalten,

5. die Gleichberechtigung von Mann und Frau auch über die Anerkennung der Leistungen der Frauen in Geschichte, Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft zu erfahren,

6. andere Kulturen in ihren Leistungen kennen zu lernen und zu verstehen,

7. Menschen anderer Herkunft, Religion und Weltanschauung vorurteilsfrei zu begegnen und somit zum friedlichen Zusammenleben verschiedener Kulturen beizutragen sowie für die Gleichheit und das Lebensrecht aller Menschen einzutreten,

8. die Auswirkungen des eigenen und gesellschaftlichen Handelns auf die natürlichen Lebensgrundlagen zu erkennen und die Notwendigkeit einzusehen, diese Lebensgrundlagen für die folgenden Generationen zu erhalten, um der gemeinsamen Verantwortung dafür gerecht werden zu können,

9. ihr zukünftiges privates und öffentliches Leben sowie durch Maßnahmen der Berufsorientierung ihr berufliches Leben auszufüllen, bei fortschreitender Veränderung wachsende Anforderungen zu bewältigen und die Freizeit sinnvoll zu nutzen.“

Das ist der §2 des Hessischen Schulgesetzes und daran sind wir Lehrkräfte gebunden, wir sind zur Mäßigung verpflichtet, Neutralität bedeutet nicht, dass wir Verstöße gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung hinnehmen müssen, im Gegenteil, wir sind sogar aufgefordert, diesen entgegenzutreten.
In der Schule läuft es gut, wir sind weiter auf einem guten Weg, heute erscheint unsere neue Schülerzeitung (online abrufbar unter: https://www.wfs-dreieich.de/wp-content/uploads/2025/01/Fomo-Heft1.pdf) , wir hatten die erste Sitzung der DNA-Gruppe (Mehr Informationen dazu gibt es hier: https://www.schulmun.de/2025/01/16/wfs-06-auf-in-das-2-jahr-die-dna-arbeitet/), die Stimmung scheint mir im Großen und Ganzen gut zu sein. Sicher gilt das nicht in jedem Detail, die vielen Lehrkräftewechsel sind zum Beispiel für alle Teile der Schulgemeinschaft ein Ärgernis, lassen sich aber leider nicht vermeiden. Nächste Woche stehen die Zeugnisse an, denken Sie daran, dass die Kinder mehr sind als die Noten auf den Zeugnissen! Das werde ich im nächsten Newsletter noch etwas vertiefen, womit das Themenfindungsproblem in zwei Wochen schon einmal gelöst ist.
Ich bitte um Nachsicht, dass ich dieses mal im Wesentlichen „nur“ ein Gesetz zitiert habe, wenn auch ein wichtiges.

Ihr

Erik Grundmann

Und hier wieder als Angebot, ein paar Links, Tipps und Empfehlungen:

Aktuell: Gerade kam noch eine weiter Warnung vor einer TikTok-Challenge rein, dieses Mal geht es wohl darum große Mengen Paracetamol zu nehmen:
https://www.swissinfo.ch/ger/%22paracetamol-challenge%22-auf-tiktok-beunruhigt-%c3%84rzte/88803551

Interessantes
Michael Drabe hat eine, mittlerweile vierteilige, Serie zur datengestützten Schul- und Unterrichtsentwicklung gestartet, hier geht es zu Teil eins: https://schule-in-der-digitalen-welt.de/1-evaluation/.
Lesenswertes Interview mit Raúl Krauthausen über Inklusion: https://www.news4teachers.de/2025/01/es-sind-ja-nicht-die-behinderten-kinder-schuld-dass-lehrerinnen-immer-mehr-machen-muessen-raul-krauthausen-ueber-inklusion/.
Die Verbraucherzentrale Hessen hat ein umfangreiches Glossar zum Thema Datenschutz erstellt: https://www.verbraucherzentrale-hessen.de/wissen/digitale-welt/datenschutz/datenschutzrecht-wichtige-begriffe-zum-datenschutz-erklaert-55444.
Nach einer repräsentativen Forsa-Befragung im Auftrag des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) ist Gewalt gegen Lehrkräfte auf einem hohen Niveau: https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/gewalt-lehrer-studie-100.html.
Bob Blume appelliert in seiner Kolumne beim Deutschen Schulportal für mehr Unterstützung der Lehrkräfte beim Umgang mit Hass und Fakenews: https://deutsches-schulportal.de/kolumnen/wenn-lehrkraefte-mit-dem-hass-allein-gelassen-werden/.
Jan Martin Wiarda setzt sich auf seinem Blog mit den Vorschlägen von Schopper, Prien und Hubig auseinander, die u.a. mehr messbare Bildungsziele fordern: https://www.jmwiarda.de/2025/01/20/neue-ambitionen-auf-dem-weg-zur-bildungsrepublik/.
Nature schreibt darüber, warum Kinder mehr Risiko beim Spielen eingehen müssen: https://www.nature.com/articles/d41586-024-04215-2.
Die Montag Stiftung hat eine tolle Website zum Thema Schulbau gestartet: https://schulbauopensource.de/.

Smartphone und Social Media
Eine Studie der Friedrich-Naumann-Stiftung zeigt, dass Junge Menschen und TikTok-Nutzer besonders anfällig für Desinformation sind: https://www.zeit.de/digital/internet/2025-01/studie-desinformation-tiktok-junge-menschen.
Andrea Buhl-Aigner, renommierte Smartphone-Coach, stellt acht Tipps für einen bewussten Umgang mit Smartphones in der Familie und zwanzig Maßnahmen dazu zur Verfügung (Voraussetzung ist Registrierung beim abbestellbaren Newsletter): https://www.smartphonecoach.org/8-tipps-fuer-einen-bewussten-umgang-mit-smartphones/.
Ein Bericht des NDR über ein erfolgreiches Präventionsprogramm gegen Cybermobbing in Hamburg: https://www.ndr.de/kultur/Cybermobbing-Jedes-sechste-Schulkind-in-Deutschland-betroffen,cybermobbing406.html.
TikTok macht mal wieder mit einer Challenge von sich reden: https://www.srf.ch/news/schweiz/amokdrohungen-an-schulen-ein-tiktok-trend-der-fuer-aufwand-und-aerger-sorgt.

KI
Manuel Flick, Philipp Sölken & Niels Winkelmann haben einen empfehlenswerten Leitfaden zu KI und Facharbeiten erarbeitet: https://digilog.blog/2025/01/22/ki-und-facharbeiten-ein-leitfaden-fuer-den-unterricht/.
Joscha Falck hat einen sehr guten Blogbeitrag zum Thema „Prompting verstehen“ geschrieben: https://joschafalck.de/prompting-verstehen/.
Die Vodafone-Stiftung hat Schüler zum Thema „KI an europäischen Schulen“ befragt: https://www.vodafone-stiftung.de/europaeische-schuelerstudie-kuenstliche-intelligenz/.
Ab Februar tritt eine neue Stufe des AI Act der EU in Kraft, was das für Schulen bedeutet, ist allerdings noch umstritten, dazu der Standard: https://www.derstandard.de/story/3000000253344/ki-kompetenzen-ai-act-strafe. Fobizz bietet dazu schon Webinare an.
In diesem Video zeigt Hauke Pölert, wie man mit Napkin.ai Grafiken aus Texten erstellt: https://www.youtube.com/watch?v=y1pMMWjlepo.
Die Weltbank bloggt über den erfolgreichen Einsatz von KI in Nigeria: https://blogs.worldbank.org/en/education/From-chalkboards-to-chatbots-Transforming-learning-in-Nigeria.

Tipps für den Unterricht
Wer es noch nicht kennt: https://simpleshow.com/de/ ist ein einfaches und praktisches Tool zur Erstellung von Erklärvideos.
Für Informatiker eine Variante des Brettspiels »Turing Machine – Der Lochkarten-Computer«: https://apfelfreunde.de/2025/01/25/lochkarten/.
Taskcard zu „Deeper Learning“ von Cornelia Stenschke: https://www.taskcards.de/#/board/448fe454-5b72-4832-8e6c-9a7cc321d16c/view?token=b4b74cb3-0588-4aea-9be5-77fd65f90f4a.
Etwas für den PoWi-Unterricht; Simon Meier-Vieracker hat Heatmaps mit den wichtigsten Worten aus den aktuellen Wahlprogrammen erstellt: https://btw25heatmaps.streamlit.app/, sehr interessant.
Frank Ehspanner hat einen Geschichtenwürfel programmiert, mit dem man kleine Piktogramme aus einem Zufallsgenerator geriert, die dann als Schreib- oder Erzählanlass dienen können: https://geschichtenwuerfel.de/.

Leseempfehlung
Ich empfehle dieses Mal das neue Buch von Aladin El Mafaalani: Kinder; Minderheit ohne Schutz; Aufwachsen in der alternden Gesellschaft, Köln 2025. Mit Sebastian Kurtenbach und Klaus Peter Strohmeier beschreibt er, warum Kinder für die Politik kaum eine Rolle spielen (Spoiler: Sie sind keine relevante Wählerschicht) und was zu tun wäre.

Hörempfehlung
Romy Kopsch und Markus Väth sprechen im „Radikalen Salon“ mit Stefan Ruppaner: https://radikalarbeiten.podbean.com/e/revolutionare-schulkonzepte-im-gesprach/.
Bei mobile.schule gibt es eine kleine und feine Übersicht zu Podcasts aus dem Bildungsbereich: https://mobileschule.net/podcast.

Sehempfehlung
Der Hase der Hoffnung, der die ERS Karlsruhe schon durch die Pandemie begleitet hat, meldet sich wieder einmal zu Wort: https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=uDsulCXfq1k.
KI beeinflusst unser Leben auf vielen Ebenen, in der ARD Mediathek gibt es ein Doku zu einer Frau, deren toter Mann als KI weiterlebt: https://www.ardmediathek.de/film/mein-mann-lebt-als-ki-weiter-oder-doku/Y3JpZDovL21kci5kZS9zZW5kZXJlaWhlbi8zMGUxZjlmYi0yN2YzLTRhZGQtYmU4Ny0yMWM4OGU0OTE3N2UvMzI3MDM2MzYtMjZjMC00YzA1LWI2ZTctNzQzNDU1YzI4YTVm.

Veranstaltungsempfehlung
Die didacta findet vom 11. bis 15. Februar 2025 auf dem Messegelände Stuttgart statt. Die Weibelfeldschule wird dort auch wieder präsent sein.

Spaß im Netz
Schon was älter, aber gut:
https://www.youtube.com/watch?v=nPrWo5pEvyk&t=241s.