Warum eigentlich SchulMUN und warum „Trotz alledem“?

MUN ist die Abkürzung für „Model United Nations“, ein vor allem an angelsächsischen Schulen und Universitäten beliebtes Planspiel, bei dem verschiedene Gremien der Vereinten Nationen simuliert werden. Im Rahmen meines Politikstudiums hatte ich 2004 die Chance am weltgrößten studentischen MUN in New York, dem NMUN, teilzunehmen. Wir waren so begeistert davon, dass wir beschlossen, etwas ähnliches in Frankfurt zu etablieren, so entstand das bis heute existierende MainMUN. Im Rahmen dieser Initiative haben einige Kommilitoninnen, Kommilitonen und ich, gemeinsam mit unserer Professorin Tanja Brühl, SchulMUNs entwickelt, deren Ziel es war MUNs an Schulen in der Umgebung durchzuführen. Das haben wir auch getan, zum Beispiel in Lampertheim, Herborn oder Freigericht. Ich hatte dann angefangen diese MUNs auf einer Homepage zu dokumentieren und so entstand www.schulmun.de. Nach dem Studium war es uns leider nicht mehr möglich SchulMUNs durchzuführen und dann kam die Novellierung der DSGVO und es war nicht mehr möglich die auf der Website enthaltenen Bilder und Dokumente rechtskonform zu veröffentlichen, sodass ich mich entschied, diese vom Netz zu nehmen. Und das blieb dann einige Jahre so, doch der Gedanke wieder zu bloggen und eine Website zu betreiben ist nie ganz verblichen, sodass ich dann 2023 wieder damit begonnen habe. Da ich die Domain schulmun.de schon hatte, lag es nahe, diese einfach zu reaktivieren. Und deshalb heißt meine Homepage jetzt SchulMUN. Vielleicht schreibe ich ja auch einmal wieder etwas zu MUNs, die ich nach wie vor für eine sinnvolle Schulveranstaltung im Rahmen der politischen Bildung halte.

„Trotz alledem!“ ist der Titel eines Gedichtes von Ferdinand Freiligrath von 1843, das vor allem bei der 1848er Bewegung eine große Rolle spielte und auch im 20. Jahrhundert mehrere kleine Renaissancen und Adaptionen durch Liedermacher wie Wolf Biermann und Hannes Wader erlebte. Freiligrath ließ sich damals von Robert Burns Poem „A Man’s a Man for A’ That“ inspirieren (Mehr dazu hier). Der Tenor der Gedichte und Lieder ist, dass es sich lohnt trotz widriger Voraussetzungen und Umstände weiterzumachen und genau das ist eine gute Umschreibung der für Schulleitung nötigen Resilienz.

Newsletter 12, 22.03.2024

Liebe Schulgemeinschaft,

auch wenn es eher (zu?) kurz war, ich fand unser Experiment mit der offenen pädagogischen Diskussion am Ende der letzten Gesamtkonferenz gelungen. Auch wenn es keine konkreten Ergebnisse gab, so konnten dennoch viele Positionen ausgetauscht und verdeutlicht werden. Die Gruppe, die über den Umgang mit mobilen Endgeräten diskutiert hat, hat noch einmal gezeigt, dass wir in einer VUCA-Welt leben. Die Diskussion war nämlich von einer gewissen Unsicherheit geprägt, sie war komplex und hat Mehrdeutigkeiten aufgezeigt.

Bis vor einem Jahr war für mich klar, dass das Smartphone zur Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler gehört und deswegen nicht aus der Schule verbannt werden darf. Idealerweise wird eine Kultur der Digitalität gelebt, in der die Lernenden UND Lehrenden verantwortungsvoll mit ihren mobilen Endgeräten umgehen, diese nur in erlaubten Phasen im Unterricht einsetzen, Pausen für Bewegung nutzen und es nicht zu damit verbundenen Mobbingaktionen usw. kommt. Mittlerweile komme ich ins Zweifeln. Solange eine solche verantwortungsvolle Kultur der Digitalität noch nicht hergestellt ist, überwiegt vielleicht doch der Schaden, den Handy und Co anrichten. Immer wieder wird im Unterricht gefilmt oder fotografiert, wird in Chats gemobbt und sobald sich irgendwo eine Handgreiflichkeit anbahnt, werden die Smartphones gezückt. Ein Teil der Förderstufenschülerinnen und -schüler nutzt die Pausen nicht für Bewegung, sondern zum Spielen von irgendwelchen Browsergames, deren einziges Ziel es ist über Dopaminausschüttungen im Gehirn Suchtzustände herzustellen und am Ende vielleicht zu In-App-Käufen zu verleiten oder Werbung zu verbreiten. Jugendliche und Kinder werden über soziale Medien, TikTok, Gruppenchats, teils in ihren Spielen, über Airdrop und alle möglichen anderen Kanälen, mit Aufnahmen von (extremer) Gewalt, Tierquälerei oder Pornografie konfrontiert, von denen viele Erwachsene keine Vorstellung haben (ich empfehle in diesem Zusammenhang immer wieder Silke Müllers Buch „Wir verlieren unsere Kinder“, s.u.). Es gibt mittlerweile ja durchaus ernstzunehmende Studien, dass übermäßiger Medienkonsum, gerade bei Kindern, zu Konzentrationsschwierigkeiten oder Schlafstörungen führt. Es gibt andererseits aber keine Studien, die belegen, dass die sinnvolle Nutzung digitaler Endgeräte für schulische Zwecke schädlich ist.
Natürlich spielt sich von alledem nur ein Bruchteil in der Schule ab. In der Regel findet der Ge- und Missbrauch von digitalen Endgeräten ja zuhause und im Freundeskreis statt.
Dennoch muss sich Schule der Verantwortung zur Medienbildung bewusst sein. Die Medien sind da, ob wir sie in der Schule nutzen (kontrolliert oder unkontrolliert) oder verbieten, verschwinden tun sie nicht mehr und mit KI erreichen wir eine neue Dimension. Wenn jede und jeder über Prompts Programme erstellen, Bilder, sogar Videos, von erstaunlicher Qualität erzeugen kann, verschwimmt die Grenze zwischen Realität und Fiktion. Dann muss Schule erst recht Medienbildungsarbeit leisten und zum kritischen und reflektierten Umgang mit all den Geräten und Tools bilden, vielleicht sogar auf Kosten des tradierten Inhaltskanons schulischen Wissens.
Ich bleibe dabei, das Ziel muss es sein die Schülerinnen und Schüler zu einem verantwortlichen Umgang mit digitalen Endgeräten und den damit verbundenen Risiken und Möglichkeiten zu erziehen. Bis wir diese Kultur der Digitalität allerdings erreicht haben und in der Schule und zuhause dieser verantwortungsvolle Umgang stattfindet, könnte es aber sein, dass wir eine Art Moratorium brauchen, bis wir, und damit meine ich die gesamte Schulgemeinschaft, uns schlau genug gemacht haben, wie wir zu dem verantwortungsvollen Umgang kommen. Vielleicht brauchen wir dafür externe Expertise, auf jeden Fall brauchen wir Zeit, um einen nachhaltigen Prozess zu starten. Wir waren uns in der Diskussion nach der Gesamtkonferenz im Grunde einig, dass ein Schnellschuss mit Regeln, die nicht von allen getragen werden, keine Lösung sein kann. Wir werden diese Diskussion führen und ich lade Sie und Euch alle herzlich dazu ein.

Unten finden Sie noch ein paar Links zur Vertiefung des hier angesprochenen Themen-komplexes.

Ihr

Erik Grundmann

Und wieder als Angebot, ein paar Links, Tipps und Empfehlungen:

Leseempfehlungen
– Silke Müller: Wir verlieren unsere Kinder. Gewalt, Missbrauch, Rassismus. Der verstörende Alltag im Klassenchat, München 2023.
– Leonie Lutz, Anika Osthoff: Begleiten statt verbieten. Als Familie kompetent uns sicher in die digitale Welt, München 2022.
– Jessica Wawrzyniak: Screen-Teens. Wie wir Jugendliche in die digitale Verantwortung begleiten, München 2022.

Studie der TU München zum Wohlbefinden von Schülerinnen und Schülern in Deutschland: https://www.tum.de/aktuelles/alle-meldungen/pressemitteilungen/details/so-geht-es-den-schuelerinnen-in-deutschland.
Und ein Interview der Robert-Bosch-Stiftung mit Julian Schmitz zum Zusammenhang von Schule und Wohlbefinden von Kindern: https://www.bosch-stiftung.de/de/storys/warum-schule-bildung-und-wohlbefinden-zusammen-denken-muss-0?s=09.
Hier noch eine Studie der Körber-Stiftung zum Themenkomplex: https://koerber-stiftung.de/site/assets/files/37114/240305_koerber-stiftung_umfrage_nach_dem_potsdamer_geheimtreffen.pdf.

Empfehlenswert ist zum Thema KI auf jeden Fall auch die aktuelle Ausgabe der Pädagogik.

Wir wünschen eine erholsame Ferien- und Osterzeit!
Egal, was Sie vorhaben oder tun (müssen):

2024-08: Die Attraktivität des Lehrberufes – als Teil einer „Blogparade“

Vorbemerkung: Eine Reihe von bildungsaffinen Bloggern hat sich zum Ziel gesetzt, 2024 häufiger thematisch gemeinsam zu bloggen. Die Themenvorschläge werden an dieser Stelle gesammelt, alle Beiträge zum aktuellen Thema werden unter dem Beitrag gesammelt.

Das Thema der dritten diesjährigen Bildungs-Blogparade lautet:
Morgens nicht Recht, mittags nicht frei haben – trotzdem zufrieden. was macht den Beruf der Lehrer:in so attraktiv?

Zunächst muss ich festhalten, dass ich mittlerweile ja Schulleiter bin. Das ist deswegen bedeutend, weil meine Arbeit nur noch sehr wenig mit der Vorstellung von dem zu tun hat, was eine Lehrkraft tut. Ich habe, zumindest aktuell, keinen Unterricht. Ich tue also nicht, was ich eigentlich gelernt habe und was ich sehr gern gemacht habe, jungen Menschen Wissen und Zusammenhänge vermitteln und sie bei ihrem Prozess der Mündigwerdung zu begleiten. Das bedaure ich sehr. Was den Beruf so attraktiv macht, ist nämlich die Arbeit mit Kindern, mit Menschen und das damit verbundene Gefühl der Selbstwirksamkeit. Der Job der Lehrkraft ist hochbedeutsam, Lehrkräfte können den Unterschied machen, ob ein Kind Resilienz entwickelt und selbst Wirksamkeit erfährt oder nicht. Lehrkräfte stabilisieren die Gesellschaft, indem sie Kindern (demokratische) Werte vermitteln, indem sie ihnen einen geschützten Raum bieten, um sich auszuprobieren und zu reifen. Natürlich ist der Job auch mit Herausforderungen verbunden, zunehmende Heterogenität, soziale Medien, Bürokratisierung, entgrenzte Arbeitszeiten und vieles mehr. Aber der Kern bleibt. Mit der richtigen Haltung und einem pädagogischen Ethos ist der Lehrberuf einer der schönsten der Welt, mehr als ein Beruf, eine Berufung.
Jetzt stellt sich natürlich die Frage, warum ich das aufgegeben habe, um Schulleiter zu werden. Dominik Schöneberg beschreibt in seinem Blog „Bildungslücken“ ausführlich warum er nicht Schulleiter werden will. Er nennt zum Beispiel die zu bewältigende Aufgabenflut, permanenten Zeitmangel, fehlende Unterstützung, Mangelverwaltung, ein enges Korsett und noch ein paar Punkte mehr. Da ist sicher etwas dran. Schulleiter müssen vieles gleichzeitig tun, für das sie nicht einmal ausgebildet wurden.


Ich bin Schulleiter geworden, weil ich etwas verändern will, weil ich eine Vision habe, wie Bildung im 21. Jahrhundert aussehen soll, wie sich Schule verändern muss, um den veränderten Anforderungen gerecht zu werden, um zu einem Ort des Lebens und Lernens zu werden, der Freude macht. Um das erreichen zu können, muss ich Schulleiter werden.
Was den Beruf als Schulleiter so attraktiv macht, ist nämlich die Arbeit mit Lehrkräften und mit Kindern, denn damit ist das Gefühl der Selbstwirksamkeit verbunden. Der Job des Schulleiters ist hochbedeutsam, Schulleiter können den Unterschied machen, ob eine Lehrkraft Resilienz entwickelt und selbst Wirksamkeit erfährt oder nicht. Schulleiter stabilisieren die Gesellschaft, indem sie Lehrkräften den Rücken stärken, indem sie ihnen einen geschützten Raum bieten, um sich auszuprobieren und Schule zu einem besseren Ort zu machen.
In meinem Selbstbild als Schulleiter ist es meine zentrale Aufgabe Schulentwicklung zu betreiben. Aber nicht, indem ich meine Ideen zu Vorgaben mache und deren Umsetzung erzwinge, das kann nicht funktionieren. Meine Aufgabe ist es einen Resonanzraum zu schaffen, in dem Schulentwicklung passieren kann, in dem ein Mindset des Ausprobierens in einer positiven Fehlerkultur entsteht, in dem Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler und auch die Eltern gemeinsam ihre Schule erschaffen. Wenn mir das gelingt, bin ich (selbst-)wirksam, dann bin ich zufrieden, dann kann ich auch Rückschläge und Enttäuschungen verkraften.


Und ja, ich würde es immer und immer wieder machen. Die Arbeit in der Schule, ist mit kaum einem anderen Beruf zu vergleichen, kaum eine andere Institution hat eine solche Wirkung auf unsere Gegenwart und unsere Zukunft wie die Schule. Das müsste uns allen eigentlich noch viel deutlicher bewusst sein.

Weitere Beiträge zur Blogparade:

Jan Martin Klinge auf Halbtagsblog:
https://halbtagsblog.de/2024/03/04/blogparade-3-morgens-nicht-recht-nachmittags-nicht-frei-vom-lehrberuf/.

Matthias Lausmann als Herr Mess:
https://herrmess.de/2024/03/14/edublogparade-folge-3/.

Tobias Schreiner „Gedanken aus der Schule“: https://tobias-schreiner.net/2024/03/25/was-macht-den-lehrberuf-so-attraktiv/.

Gastbeitrag von „Lehrer mit Bart“ auf Halbtagsblog: https://halbtagsblog.de/2024/03/25/gastbeitrag-zur-blogparade-3/.

Susanne Posselt: https://susanneposselt.de/mit-begeisterung/.

Arne Paulsen, „Die reine Leere“: https://reine-leere.de/edublogparade-2024-3/.

Christiane Schicke in: Neues aus dem Baumhaus – https://moewenleak.wordpress.com/2024/03/16/blogparade-3-morgens-nicht-recht-mittags-nicht-frei-haben-was-macht-den-beruf-der-lehrerin-noch-attraktiv/.

Newsletter 11, 08.03.2024

Liebe Schulgemeinschaft,

ich habe bisher sehr unterschiedliches Feedback zu meinem Teil des Newsletters bekommen. Manche finden ihn zu lang, andere freuen sich über die Anregungen, manche nehmen ihn zur Kenntnis, andere eher nicht.

Das ist alles in Ordnung und ich betone ja auch immer wieder, dass ich nur ein Angebot mache. Ich greife relevante Diskussionen auf, schildere Beobachtungen oder mache auf für Bildung relevante Themen aufmerksam. Ich möchte das auch genau so beibehalten und werde mal länger, mal kürzer Themen aufgreifen, die ich für wichtig halte. Die einigende Klammer der Newsletter ist, dass es meist um Schulentwicklungsthemen geht, die in die Zukunft gerichtet sind. Heute soll es um das „Zauberwort“ Agilität gehen.

Als Antwort auf die Herausforderungen der Zukunft müssen wir agiler werden. Aber was bedeutet das eigentlich? Laut Wikipedia ist Agilität: „(…) ein Merkmal des Managements einer Organisation (Wirtschaftsunternehmen, Non-Profit-Organisation oder Behörde), flexibel und darüber hinaus proaktiv, antizipativ und initiativ zu agieren, um notwendige Veränderungen einzuführen.“

Agilität ist also eine Antwort auf die Herausforderungen der VUCA-Welt, die ich letztes Jahr im Newsletter 02 (https://www.schulmun.de/2023/10/24/newsletter-02-29-09-2023/) beschrieben habe. Da unsere Welt und damit auch Schule sich rasant verändern, müssen wir flexibler werden. Es ist nicht mehr sinnvoll Konzepte für die Ewigkeit zu schreiben. Konzepte müssen einen Rahmen abstecken innerhalb dem wir flexibel nachsteuern und reagieren können. Wir müssen uns ständig den Veränderungen proaktiv anpassen, wir müssen, soweit möglich, die Veränderungen antizipieren und immer wieder die Initiative ergreifen unsere Gewohnheiten und Prozesse zu hinterfragen und anzupassen.

Der Begriff der Agilität wird zunehmend inflationär gebraucht. Es gibt agiles Management, agiles Marketing, agile Softwareentwicklung und sogar agiles Lernen.

Diesen Begriffen von Agilität ist gemeinsam, dass es um flexiblen Umgang mit Problemen und Entwicklungen geht. Das heißt für uns in der Schule, dass wir uns schneller auf Veränderungen einstellen müssen, die zum Beispiel Künstliche Intelligenz mit sich bringt.

Das heißt, dass wir jetzt anfangen müssen, uns über veränderte Prüfungsformate, eine neue Hausaufgabenkultur und eine Didaktik der Künstlichen Intelligenz Gedanken zu machen (s. Links zu KI u.).

Dabei hilft hoffentlich mein Newsletter, aber auch unser Barcamp war ein wichtiger Schritt in diese Richtung und die Medienkonzeptgruppe beginnt auch sich entsprechende Gedanken zu machen. Ich lade alle Mitglieder der Schulgemeinschaft ein, sich mit uns auf den Weg zu machen und die Zukunft der Weibelfeldschule agil mitzugestalten.

Ihr

Erik Grundmann

Und hier wieder als Angebot, ein paar Links, Tipps und Empfehlungen:


Das Deutsche Historische Museum erklärt, warum Schulstunden 45 Minuten lang sind: https://www.dhm.de/blog/2018/08/15/geschichten-aktuell-warum-hat-eine-schulstunde-45-minuten/.

Kritik und Reformvorschläge zur Lehrkräfteausbildung in einer neue Studie von Mark Rackles (Analyse auf SPON): https://www.spiegel.de/panorama/bildung/lehrer-ausbildung-in-deutschland-wie-am-ende-mehr-und-bessere-leute-rauskommen-a-3fb287cf-bce1-43b8-85f1-5c2a9fd5a3a7?sara_ref=re-so-app-sh.

Spaß im Netz
Auf https://weirdorconfusing.com/ gibt es eine Auswahl der „besten“ Artikel, die im Netz zu erwerben sind (auf Englisch).

  • Der Hessische Rundfunk kommt!
    Am 20. März ist der HR von 05:00 bis 09:00 Uhr live aus der Weibelfeldschule auf Sendung. Im Rahmen der Reihe „hr1 packt´s an“ geht es um den Fachkräftemangel an Schulen. Dabei wird in einer Klasse aufgenommen, es werden aber auch O-Töne aus dem Kollegium gesucht. Für die Schülerinnen und Schüler werden natürlich vorher entsprechende Einverständniserklärungen eingeholt, bei den Lehrkräften gehen wir davon aus, dass sich nur diejenigen zu Wort melden, die keine Einwände gegen eine Sendung des Beitrages haben. Ziel der Sendereihe ist es, Menschen Lust auf unseren Beruf zu machen, weitere Informationen gibt es hier: https://www.hr1.de/sendungen/hr1-packts-an-mit-sylvia-und-tim-aktiv-gegen-den-fachkraeftemangel-v16,hr1-packts-an-100.html.



2024-07: Meine persönliche Bilanz der Didacta

KI, überall KI. Egal ob Startup oder Schulbuch-Dino, ohne KI geht (fast) nichts mehr. Das ist allerdings wenig überraschend, wie ich schon im Blog 2024-06 beschrieben habe. Auffällig war noch, dass es einige Stände mit VR-Brillen gab, es laufen ja schon Wetten, ob das Metaverse nächstes Jahr schon der neue „heiße Scheiß“ ist:


Wir werden sehen. Zu KI möchte ich Christian Vanell, zitieren, der messerscharf, differenziert und meiner Meinung nach korrekt folgendes beobachtet hat:


Unter dem Thread hat sich übrigens eine sehr spannende Diskussion entwickelt. Ich finde, dass „Quizzifizierung“ natürlich keine Lösung sein kann. Guter Unterricht in einer Kultur der Digitalität nutzt KI als Sparringspartner und Copilot für Lehrende und Lernende. Außerdem muss KI im Sinne des Dagstuhl-Dreiecks von der technischen Seite, der Anwenderseite und den gesellschaftlichen Implikationen her untersucht und bearbeitet werden. Nur so entstehen die nötigen Zukunftskompetenzen.
Die Didacta war ja schon in den letzten Jahren ein guter Spiegel des immer schnelllebigeren Edu-Marktes und wie bei den digitalen Displays und den damit verbundenen Anwendungen, bei Schulmessengern oder anderen digitalen Werkzeugen, wird auch bei den schulischen KI-Anwendungen bald ein Konsolidierungsprozess einsetzen. Ich wage mal zu behaupten, dass am Ende die Schulbuchverlage aufgrund ihrer Marktmacht und ihrer finanziellen Möglichkeiten als Sieger hervorgehen werden. Spannend bleibt, ob die „KI-Platzhirsche“ der „ersten Stunde“, wie Fobizz, Schul-KI oder der frisch prämierte Fiete ihre Eigenständigkeit bewahren können (und wollen). Die großen Verlage sind in jedem Fall gut beraten, neben digitalen Schulbüchern und den damit verbundenen Anwendungen, auch auf KI zu setzen.
Spannend ist auch die Inkorporation der Mobilen Schule in den Westermann-Verlag, der so sein Portfolio diversifiziert und damit Resilienz für die Zukunft aufbaut. Wie der aufgrund qualitativ hochwertiger Vorträge gut besuchte riesige Messestand der Mobilen Schule und natürlich auch die dortige Party am Freitag gezeigt haben, scheinen sowohl die Mobile Schule als auch der Verlag von dem Zusammenwachsen zu profitieren.
Eine hoffentlich nicht nur subjektive Beobachtung und ein außerdem hoffentlich positiver Trend war, dass mehr Schülerinnen und Schüler auf der Messe präsent waren, jedenfalls haben die Schülerinnen und Schüler meiner Schule eine großartige Präsentation gehalten und die Podiumsdiskussion mit dem Schüler Jonathan Bork, Michael Drabe und mir wurde durch Jonathans Konzept der hybriden Bildung bereichert.
Neben diesen eher progressiven Aspekten, zu denen auch Stände mit BNE-, SDG oder anderen Zukunftsthemen zählten, war auch immer noch eine deutliche Präsenz des letzten Jahrhunderts zu spüren: Bücher, Berge von Arbeitsblättern und natürlich die riesige Betzold-Tasche für Jäger und Sammler.
Am Ende ist die Didacta natürlich in erster Linie eine Messe, das heißt, es geht ums Verkaufen; schön ist aber dennoch, dass sich auch nicht kommerzielle Verbände und Institutionen, wie Ministerien und Datenschutz, präsentieren und es spannende Vorträge und Diskussionen gibt.
Für mich persönlich das Wichtigste ist jedoch das Netzwerken und das hat auch dieses Jahr wieder hervorragend funktioniert und ich freue mich, dass ich einige Menschen aus den sozialen Edu-Netzwerken endlich mal wieder oder auch zum ersten Mal „in echt“ treffen konnte.
Deshalb gilt mein besonderer Dank dem Didacta-Verband für die Einladung zu gleich zwei Podiumsdiskussionen mit tollen Gästen, der Mobilen Schule für die Party und all den Menschen, mit denen ich inspirierende Gespräche führen konnte, ich hoffe wir sehen uns nächsten Februar in Stuttgart!

Nachtrag nach Erscheinungsdatum:
Zur Ehrenrettung der Quizzification sei dieser Beitrag von Michale Drabe angeführt (Danke dafür!): https://schule-in-der-digitalen-welt.de/quiz/. Und die Forderung nach Evidenzbasierung ist angenommen!

Auch Christian Füller hat sich lesenswerte Gedanken zu KI, Schulbüchern und Elefanten gemacht: https://pisaversteher.com/2024/02/22/chatgptco-der-elefant-der-contentproduktion/.

Newsletter 10, 23.02.2014

Liebe Schulgemeinschaft,

die letzte Blogparade der Edu-Blogger hat sich im Wesentlichen mit dem Thema Arbeitszeit von Lehrkräften befasst. Eine Liste mit Links zu den Beiträgen findet sich unter diesem Blogbeitrag: https://www.schulmun.de/2024/02/04/2024-04-auseinandersetzung-mit-dem-manifest-des-bildungsrates-als-teil-einer-blogparade/.
Das Thema beschäftigt aktuell auch unsere Schulgemeinschaft wieder und ist natürlich von großer Bedeutung für die Identifikation mit dem Job. Matthias Lausmann, alias Herr Mess, schreibt davon, dass unser Job kein Job wie jeder andere sei und hat damit sehr recht!
Wir stehen aktuell mal wieder vor der Phase der größten Belastung im Lehrendenjob, der Prüfungskampagne. Für uns als Gesamtschule heißt das, Haupt- und Realschulprüfungen, mündliches und schriftliches Abitur und die damit verbundenen intensiven Korrekturen. Das heißt, dass für viele Kolleginnen und Kollegen eine Zeit der Überstunden ansteht, die erst Ende Juni aufhört.

(Interpretation erschöpfter Lehrkräfte im Lehrerzimmer von DALL-E)

Auch die unterrichtsfreie Zeit, die man außerhalb der Lehrkräftebubble als Osterferien bezeichnet, hilft da nur begrenzt, da mündliche Prüfungen vorbereitet und überarbeitet werden müssen und natürlich der normale Korrekturbetrieb und die Unterrichtsvor- und -nachbereitungen weiter gehen müssen. Bleibt also die unterrichtsfreie Zeit im Sommer, aka Sommerferien, als Lichtblick und Kompensation.
Der Grundgedanke bei der Lehrkäftearbeitszeit ist, dass die Überstunden in Belastungsphasen durch Unterstunden in der unterrichtsfreien Zeit und in Phasen geringerer Belastung kompensiert werden. Insgesamt gibt es, wenn man Samstage als Werktage mitzählt, bundesweit einheitlich 75 Ferientage (für Schülerinnen und Schüler). Berücksichtigt man nun, dass Beamte in Hessen eine vorgesehene Arbeitszeit von 41 Stunden in der Woche und einen Urlaubsanspruch von 30 Tagen haben, ergibt sich, dass der Jahresurlaub mit der freien Zeit im Sommer eigentlich abgegolten ist und dafür die anderen unterrichtsfreien Zeiten durchgearbeitet werden müsste, bzw. dort die Überstunden zu kompensieren sind. Nun arbeiten natürlich auch manche Lehrkräfte in den Sommerferien, vor allem Schulleitungsmitglieder, die dafür aber unter Umständen zu anderen Zeiten frei haben. Einschlägige Studien deuten auf jeden Fall darauf hin, dass viele Lehrkräfte spürbar mehr arbeiten. als sie müssten, eine schöne Übersicht zur Studienlage gibt es beim Deutschen Schulportal: https://deutsches-schulportal.de/bildungswesen/lehrerarbeitszeit-infografik-so-viele-stunden-arbeiten-lehrerinnen-und-lehrer-wirklich/.
Das der Arbeitszeitberechnung zugrundeliegende Deputatsmodell ist über 150 Jahre alt und seither nicht wesentlich erneuert worden. Natürlich haben sich die Welt und die Anforderungen an Schule stark verändert. Das wiederum hängt aber auch von dem Standort und Typ der Schule ab, außerdem hängt die Belastung von der Fächerkombination ab, vom Vorhandensein einer Oberstufe, vom Altersdurchschnitt des Kollegiums, vom Bundesland, von der Schulleitung, vom Kollegium, vom Rahmenterminplan, der Anzahl von Ausflügen und Fahrten, von Teilzeiten usw. Was gehört eigentlich zur Arbeitszeit? Wie verbuche ich, dass ich am Wochenende beim Einkauf Stifte für die Schule gekauft habe? Ist es Arbeitszeit, wenn ich ein interessantes Buch zu Agilität lese oder als PoWi-Lehrer die Tageszeitung? Das heißt am Ende, dass, auch bei Experimenten mit Jahresarbeitszeiten wie in Hamburg, eine Gerechtigkeit kaum hergestellt werden kann. Hinzu kommen noch Aspekte, die nicht unbedingt lehramtstypisch sind, wie subjektives Belastungsempfinden oder der unterschiedliche Zeitaufwand verschiedener Menschen für die gleiche Tätigkeit. Das heißt am Ende, dass mit einer Zeiterfassung für die Arbeitszeit von Lehrkräften wenig gewonnen wäre, aber Konflikte vorprogrammiert wären. Die Berechnung von Lehrkräftearbeitszeiten ist also eine komplexe Angelegenheit.
All das soll jetzt nicht heißen, dass Lehrkräfte nicht be- oder gar überlastet sind, im Gegenteil, viele arbeiten zunehmend am Limit (vgl. Newsletter 9: https://www.schulmun.de/2024/02/08/newsletter-09-09-02-2024/). Am Ende zeigen mir diese Ausführungen, dass wir, solange wir in Deputaten, Stunden, Fächern, Klassenarbeiten denken, keine Fairness hinbekommen werden und in Zeiten zunehmenden Lehrkräftemangels auch keine Entlastung.

Und hier wieder als Angebot ein paar Links, Tipps und Empfehlungen:

  1. Interessantes
    Eine Zusammenfassung der „berühmten“ Studie zur Lehrkräftearbeitszeit von Mark Rackles für die Telekom-Stiftung gibt es hier: https://www.telekom-stiftung.de/sites/default/files/files/Lehrkraeftearbeitszeit-Expertise-Zusammenfassung.pdf.
    Das Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg hat einige Bände zu wirksamen Unterricht als Transfer von der Bildungswissenschaft in die Praxis mit renommierten Autorinnen und Autoren zusammengestellt. Lesenswert: https://ibbw-bw.de/,Lde/Startseite/Empirische-Bildungsforschung/Publikationsreihe-Wirksamer-Unterricht.
    Verschiedene Ansätze zum Lernen aus der Gedächtnispsychologie: https://www.taptapklick.de/homeschooling/2024/02/15/wie-unser-gedaechtnis-tickt.
    Kristine Wahl, die Frau mit dem Dromedar, mit einem Blogbeitrag zu ihrer Odyssee durch verschiedene Schulformen und den Dingen, die man am Gymnasium nicht lernt: https://diefraumitdemdromedar.de/ende-einer-odyssee-oder-5-dinge-die-du-am-gymnasium-nicht-lernst/.
    Ein Beitrag zur Diskussion um die Aussagekraft von Noten auf SPON (weil wir auf dem Pädagogischen Tag eine spannende Session dazu hatten): https://www.spiegel.de/panorama/bildung/zeugnisse-wie-vergleichbar-sind-schulnoten-wirklich-a-a51b857d-d559-4d47-87b7-601f68f3f596?sara_ref=re-so-app-sh.
  2. KI
    OpenAI hat zu Wochenbeginn seine Text-to-Video-KI Sora mit beeindruckenden Ergebnissen vorgestellt, ein erläuterndes Video dazu (Dank an Hr. Zalac) gibt es hier: https://www.youtube.com/watch?v=vTkT0DruA_A.
    Zu den Implikationen von KI als Übersetzungstool für den Fremdsprachenunterricht: https://channelobserver.de/produkte/ki-als-dolmetscher-muessen-wir-nie-mehr-eine-sprache-lernen-37555/.
    Einen schönen KI Leitfaden zu Schülerprodukten des Gymnasiums Neubiberg (Georg Schlamp) gibt es hier: http://englisch-lehrer.net/abb/Gymnasium%20Neubiberg%20KI%20Leitfaden%2011%202023.pdf.
    Etwas umfangreicher mit der Zielgruppe Oberstufe gibt es noch eine Handreichung von Frau Stier: https://www.fraustier.de/ki-handreichung-fuer-die-schule/.
    Und noch drei Beiträge zum Diskurs um die Auswirkungen von KI auf Schule und Bildung:
    https://hechingerreport.org/opinion-why-artificial-intelligence-holds-great-promise-for-improving-student-outcomes/
    https://thefutureproject.de/content/zukunft-des-lernens-die-ki-chance/
    https://www.schulmun.de/2024/02/20/2024-06-ki-ist-der-gamechanger-in-der-bildung/.
  3. Medien- und Demokratiekompetenz
    Eine schöne Seite des Wiesbadener Kollegen Günter Steppich mit zahlreichen Tipps zur Medienbildung (danke Frau Hoffmann): https://www.medien-sicher.de/.
    Tom Mittelbach sammelt in einem Wakelet Material und Artikel zu „Lehrer:innen für Demokratie“: https://wakelet.com/wake/oY-2D4ayI_YxijA3oC8UD.
  4. Hörempfehlung
    Weil die Diskussion bei uns ja gerade auch wieder aufkommt: Podcast zu Smartphones und Digitalisierung an Schulen mit einem guten Beitrag des Kollegen Georg Schlamp aus Bayern (nur 10 Minuten): https://www.br.de/mediathek/podcast/br24-thema-des-tages/handyverbot-an-schulen-und-digitalisierung/2090259.
  5. Tipps für den Unterricht
    Clideo ist ein hilfreiches Online-Tool zur Online-Videobearbeitung: https://clideo.com/de.
  6. Sehempfehlung
    KI kann auch sinnvoll im Mathematikunterricht eingesetzt werden, ein schönes Video daz gibt es von Christian Spannagel von der PH Heidelberg: https://www.youtube.com/watch?v=ia95t6RID9g.
  7. Die Zukunft von Bildung
    In einem schönen Artikel auf der Seite „Bildung Schweiz“ werden einige Expertenmeinungen zum Einfluss von KI auf die Zukunft von Schule und Bildung sehr gut zusammengefasst. https://www.bildungschweiz.ch/detail/macht-kuenstliche-intelligenz-lehrpersonen-zu-lerncoaches. Passend dazu sind meine letzten beiden Blogeinträge:
    https://www.schulmun.de/2024/02/19/2024-05-hybride-bildung/
    https://www.schulmun.de/2024/02/20/2024-06-ki-ist-der-gamechanger-in-der-bildung/
  8. Spaß im Netz
    Goody ist nach Selbstbeschreibung „the world’s most responsible AI model“. Viel Spaß damit: https://www.goody2.ai/chat.
    Mit https://www.suno.ai/ lassen sich im Internet kleine Songschnipsel produzieren, da haben sich Hr. Klem (kennen Sie evtl. vom Pädagogischen Tag) und ich einen kleinen Spaß gemacht und Songs zur Weibelfeldschule erstellen lassen, der Rap ist von Robin und der Country/Pop von mir, bzw. der KI (?):
    https://app.suno.ai/song/fd9dcde7-a622-439a-957e-cb4f2af309e0/
    https://app.suno.ai/song/cef32f79-0d82-4541-bbe0-b6d9e6533308
    https://app.suno.ai/song/1e182751-f694-4237-b2e6-39abbc129f6c.

2024-06: KI ist der Gamechanger in der Bildung


Vorbemerkung
Dieser Blogbeitrag betrachtet ein mögliches Zukunftsszenario. Wie das bei Projektionen in die Zukunft ist, kann man dabei furchtbar daneben liegen. Dennoch halte ich diesen Debattenbeitrag für wichtig. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir wieder mehr Diskurs, auch über Grundlagen, (nicht nur) im Bildungssystem brauchen und freue mich daher über Beiträge und Kommentare. Wir sehen doch, wie rasant sich die Welt verändert und erleben jeden Tag neue Dysfunktionalitäten im System, sodass es eigentlich geboten scheint, auch einmal die Systemfrage zu stellen und zu schauen, was wir anders und besser machen können. Es ist ja auch nicht so, dass es keine Beispiele gibt; es gibt Schulen, die anders, besser und erfolgreicher arbeiten. Warum nicht von diesen lernen?


Wer meine Beiträge in social media oder auf dieser Website verfolgt, weiß, dass ich seit Beginn des Hypes Ende 2022 ein Fan von Künstlicher Intelligenz (KI) bin. Ich habe zahlreiche Texte dazu gelesen, Videos gesehen und Podcasts gehört, ich habe mich vor allem mit KI in der Bildung auseinandergesetzt und selbst vorwiegend mit Sprach- und Bildmodellen experimentiert. Ich nutze ChatGPT+, die Fobizz-Tools, war Betatester von Fiete und nutze zahlreiche kostenlose Probetools.
Ich bin kein Informatiker und kein Mathematiker, kein KI-Evangelist und verdiene auch kein Geld damit.
Dennoch bin ich mittlerweile der festen Überzeugung, dass KI viele Bereiche unseres Lebens grundstürzend verändern wird. Der Bereich, von dem ich vermutlich am meisten verstehe, ist der der Bildung. Deshalb will ich mich in diesem Blogbeitrag mit dem Einfluss von KI auf den Bildungssektor auseinandersetzen.

Seit ich mich mit KI beschäftige habe ich das Bauchgefühl, eine Entwicklung mitzuerleben, die unsere Zukunft so stark verändert wie die industrielle Revolution oder eine der großen historischen Agrarrevolutionen. Verstärkt wurde ich in dieser Annahme zunächst, als Sal Khan in seinem TED-Talk am 1. Mai letzten Jahres „Khanmigo“, einen KI-Tutor, vorstellte. Letztlich überzeugt haben mich die Custom-GPTs von OpenAI, mit denen man mit wenigen Kenntnissen seine eigenen Chatbots prompten kann. Das habe ich erst kürzlich mit einem von mir geprompteten Geschichtstutor, der bei der Vorbereitung auf das hessische Geschichtsabitur unterstützt, wieder erfahren.


Diese KI-Tutoren können einen zentralen Teil der „klassischen“ Lehrarbeit übernehmen, indem sie Stoff, also Inhalte, vermitteln, durch Üben festigen und sogar den Lernerfolg überprüfen. Das Ganze können sie sogar für jede Lernerin und jeden Lerner individualisiert und mit einer Geduld, die keine menschliche Lehrkraft aufbringen kann. Diese Tools können Feedback geben, Aufgaben differenzieren oder komplexe Sachverhalte didaktisch reduzieren und so auf unterschiedlichen Niveaus vermitteln und das mittlerweile in allen Fächern.
In Verbindung mit einem modernen Lernmanagementsystem (LMS) und darin hinterlegten curricularen Inhalten und Kompetenzrastern, können Lernende so hochgradig individuell und selbstbestimmt ihre Lernprozesse organisieren.
Natürlich müssen sie dazu auf der Kompetenzebene befähigt und im Prozess begleitet werden.
Und da kommen die Lehrkräfte ins Spiel, deren Rolle sich grundlegend verändern wird. Sie sind jetzt schon kaum noch und dann gar nicht mehr die Hüter arkanen Wissens, dass sie in leere Schülerinnen- und Schülerköpfe trichtern. Sie werden in Zukunft wohl zu Begleitern von Lernprozessen und Coaches der Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen, also wieder mehr zu Pädagogen im eigentlichen Sinne. Auch auf der Seite der Lehrkräfte werden begleitende KI-Tutoren Einzug halten, sie werden helfen Lernbegleitung zu gestalten, zu strukturieren, zu kommunizieren und zu evaluieren.
Diese Veränderungen machen Lehrkräfte keinesfalls überflüssig, im Gegenteil, sie verändern zwar deren Rolle grundlegend, schaffen aber eben auch Ressourcen, die in der aktuellen Entwicklung des Lehrkräftemangels mehr denn je gebraucht werden. Es wird dann wieder leichter, die nötigen Ressourcen für die Schülerinnen und Schüler bereit zu stellen, die sie dringend benötigen und es wird der Raum geschaffen die nötigen „Futureskills“ und eine Medienkompetenz für die Kultur der Digitalität zu entwickeln. Ergänzt durch AR- und VR-Anwendungen ergeben sich so völlig neue (teils hybride) Lernsettings, die ein neues Level von Bildung schaffen. Auch hier gilt, wie schon bei den vergangenen technologischen Modernisierungsprozessen in Schulen seit Beginn des Computerzeitalters, Lernprozesse werden anspruchsvoller und die Möglichkeiten vielfältiger.
Die „Klassischen“ Strukturen der Schule in Jahrgängen, Zweigen, Klassen und Fächern lassen die durch KI möglichen Potenziale kaum zu und sind eher hinderlich. KI wird also dazu führen, dass Schule und Lernen neu gedacht werden müssen. Und eigentlich ist das auch gut so.

Weitere spannende Beiträge zum Thema:

Stephanie Wössner: „Zukunft des Lernens: Die KI-Chance“ bei https://thefutureproject.de/content/zukunft-des-lernens-die-ki-chance/.

Yolanda Watson Spiva und Vistasp Karbhari: „OPINION: Why artificial intelligence holds great promise for improving student outcomes“ bei https://hechingerreport.org/opinion-why-artificial-intelligence-holds-great-promise-for-improving-student-outcomes/.

Prof. Olaf Köller im MoMa: https://www.zdf.de/nachrichten/zdf-morgenmagazin/professor-koeller-zu-ki-in-schulen-100.html.

Ein wunderbarer Beitrag auf „Bildung Schweiz“: https://www.bildungschweiz.ch/detail/macht-kuenstliche-intelligenz-lehrpersonen-zu-lerncoaches.

Die Washington Post darüber, wie Sal Khans Khanmigo Schule und Lernen verändern wird „An ‘education legend’ has created an AI that will change your mind about AI“: https://www.washingtonpost.com/opinions/2024/02/22/artificial-intelligence-sal-khan/.

TeachingHero ist ein Startup zur KI-gestützten Generierung von Lernmaterial: https://www.lehrer-news.de/blog-posts/ki-im-klassenzimmer-teachinghero-die-zukunft-des-personalisierten-lernens.

Nele Hirsch und Joscha Falck haben eine Blogparade zu #KIBedenken gestartet, in der es viele interessante Impulse zu dem Thema gibt: https://joschafalck.de/blogparade-kibedenken/.

Der BR zeigt Vorteile der Nutzung von KI in der Schule: https://www.br.de/nachrichten/wissen/ki-an-der-schule-wie-laesst-sich-kuenstliche-intelligenz-sinnvoll-einsetzen,U9LDQ0l.

2024-05: Hybride Bildung

Hybrides Lernen ist mir spätestens seit dem phasenweisen Distanzunterricht während der Corona-Pandemie ein Begriff und ich habe mich damals intensiv damit auseinandergesetzt, habe digitale Fortbildungen besucht oder das Buch von Tim Kantereit gelesen. In dieser Phase ging es um ein vernünftiges Wechselspiel aus Präsenz- und Distanzunterricht.
Nach der Pandemie ist es dann für mich eher ruhig um das Thema geworden, bis ich Jonathan Bork kennengelernt habe (über Christian Füller, Twitter und auf dem PxP, andere Geschichte). Jonathan ist ein außergewöhnlicher Schüler, der ein eigenes Konzept für hybride Bildung entwickelt hat. Er hat mir klar gemacht, dass es bei hybrider Bildung um viel mehr als Unterricht in außergewöhnlichen Situationen gehen kann, nämlich um ein inklusives Modell für den Regelunterricht.


Zu Hybridunterricht in Zeiten der Pandemie wurde bereits viel geschrieben und geforscht. In der Summe hat sich dort gespiegelt, was wir über den Präsenzunterricht wissen, die Qualität hängt in erster Linie von der Lehrkraft ab, dann von den technischen Möglichkeiten und nicht zuletzt vom Unterrichtssetting und (virtuellem) classroom-Management.
Schauen wir uns zuerst die Ideen von Jonathan Bork an. Für Jonathan entscheiden Schule, Lernende und Eltern gemeinsam, ob eine hybride Beschulung von Schülerinnen oder Schülern an einer Regelschule in Betracht kommt. Ein gewisser Anteil der Schulzeit müsse weiter in Präsenz erfolgen. Profitieren könnten vor allem Kinder mit ADHS, Autismus etc., Mobbingopfer, hochbegabte oder kranke Kindern. Wichtig sei dafür vor allem eine digitale Lernplattform, die von den Lehrkräften mit Inhalten gefüllt werden müssten. Als Lösung für Schülerinnen und Schüler oder welche mit weiten Anreisen, schlägt Jonathan Studyhalls, also dezentrale Lernorte mit entsprechender technische Ausstattung, vor. In einer Stellungnahme für die Mitglieder des Ausschusses für Bildung im Landtag von NRW hat Jonathan die wichtigsten Aspekte noch einmal zusammengefasst und sich schon mit etlichen relevanten Akteuren der Bildungsszene ausgetauscht. In der Summe geht es ihm um gelingende Inklusion durch hybride Bildung.


Ausgehend von Jonathans Überlegungen beschäftigt sich auch der Schulberater Michael Drabe ausführlich mit hybriden Lernmodellen. Er geht dann weiter auf ein von einer Hochschulgruppe entwickeltes hybrides Prozessmodell ein, welches er grafisch so abbildet, Details dazu hier:


Sowohl das Modell von Jonathan Bork für die Schule, als auch die Ausführungen von Michael Drabe für Studenten, welches auch auf Schulen übertragen werden kann, verlangen von den Lernenden eine größere Autonomie und von den den Lernprozess Begleitenden einen stärkeren Fokus auf den Prozess, also die Kompetenzebene. Dabei ist zu beachten, dass der Prozess mit steigender Selbstlernkompetenz immer weniger Anleitung verlangt und immer mehr Autonomie ermöglicht, also genau das, was Lernprozesse im 21. Jahrhundert, die sich zum Beispiel an den „Futureskills“ oder dem OECD-Lernkompass orientieren, ausmacht. Michael Drabe betont dann weiter die Bedeutung des dialogischen Prozesses zwischen Lernenden und Lehrenden und die Notwendigkeit der permanenten Evaluation des Prozesses, außerdem nennt er acht Vorteile des hybriden Lernens (Funfact: Die acht Vorteile sind im Dialog mit KI entstanden).


Ich würde gerne noch einen dritten Aspekt in den Diskurs einbringen. Mein Punkt zur hybriden Bildung aus Sicht eines Schulleiters ist nämlich abschließend ein ganz pragmatischer. Hybrides Lernen kann, neben dem vermehrten Einsatz von Quer- und Seiteneinsteigenden (mein Blogbeitrag dazu), ein Beitrag zur Abfederung des beginnenden Lehrkräftemangels sein. Wenn den Lernenden durch vermehrtes hybrides Lernen ein autonomerer Lernprozess gelingt, verlieren die enge Steuerung von Lernprozessen und die klassische Instruktion an Bedeutung und Lernbegleitung oder Lerncoaching gewinnen an Bedeutung. Das schafft Ressourcen bei den Lehrkräften, die diese dann dazu verwenden können Lernende, die einen erhöhten Begleitungsbedarf haben, intensiver zu begleiten und mehr auf pädagogische Aspekte und Lernprozesse zu fokussieren. In Verbindung mit vernünftigen digitalen Lernmanagementsystemen entstehen so neue Lernformen, die den individuellen Bedürfnissen in der zunehmend heterogenen Schülerinnen- und Schülerschaft deutlich besser gerecht werden können.
Die Alemannenschule in Wutöschingen hat diese „Benefits“ zum Beispiel schon in Teilen umgesetzt. Lernende, die im dortigen Graduierungssystem die höchste Stufe erreicht haben, können Teile ihrer Lernprozesse zuhause gestalten, natürlich immer wieder angebunden an regelmäßige Gespräche mit ihren zuständigen Lerncoaches.
Denkbar sind dann außerdem Lernsettings, bei denen Lehrkräfte Teile ihres Jobs von zuhause, im Homeoffice, erledigen können, was die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erhöht.
Um diesen Autonomiegewinn der Lernenden und den damit verbundenen Changeprozess im Mindset der Lehrenden umzusetzen, bedarf es allerdings noch großer Anstrengungen. Ich meine aber, dass sich diese Anstrengungen lohnen, zumal die Alternative in Zeiten des Lehremangels der Ausfall ist.

Fazit
Die Beschäftigung mit hybrider Bildung bietet auf drei Ebenen entscheidende Vorteile:
1. Sie bietet die Chance für eine deutlich bessere Inklusion
2. Sie fördert die Autonomie der Lernenden und ist zukunftsfähig
3. Sie trägt zur Kompensation des Lehrkräftemangels bei.
Es lohnt sich also in jeden Fall, sich damit auseinander zu setzen. In diesem Sinne freue ich mich sehr auf die Diskussion mit Jonathan Bork und Michael Drabe zu diesem Thema auf der Didacta!


Die Bilder zu diesem Beitrag sind mit DALL-E4 generiert und sollen verschiedene Formen hybrider Bildung illustrieren.

Newsletter 09, 09.02.2024

Liebe Schulgemeinschaft,

dieser Newsletter ist auf den ersten Blick KI frei! Nicht, weil es aus diesem Bereich nichts Neues gäbe, sondern weil manchmal Denkpausen angebracht sind, das gilt meiner Meinung nach besonders bei KI. Das soll nicht heißen, dass das Thema durch ist, im Gegenteil, ich werde schon bald darauf zurückkommen. ?

Heute will ich mich mit dem Thema Fortbildung auseinandersetzen, genauer mit dem Trilemma aus Fortbildung, Schulentwicklung und Mangelverwaltung.

Ich kann zu Beginn festhalten, dass wir in einer Phase des Lehrkräftemangels sind, dass wir im Bildungsbereich einen massiven Investitionsstau haben, dass Vergleichsstudien wie PISA, IQB oder VERA, Abwärtstrends in der Performanz der Schülerinnen belegt haben und vieles mehr, bei gleichzeitiger Zunahme von Leistungsheterogenität und psychischer Belastung der Jugendlichen. Eigentlich nennt man so etwas eine Polykrise. Und das ist nur die systemimmanente Polykrise, über die im Land und auf der Welt haben wir dann noch gar nicht gesprochen.

Ich will aber weder lamentieren noch polemisieren, ich möchte Sie aber an einem Problem teilhaben lassen, das mich umtreibt und Sie zum Diskurs darüber auffordern. Ich frage mich schon länger, was wir machen können oder müssen, um aus dieser Polykrise rauszukommen.

Zunächst müssten wir Schulentwicklung betreiben, um uns neue Ideen und Konzepte zu überlegen, die auf die veränderten Bedingungen passen und die vielleicht sogar mit geringeren Ressourcen auskommen, die gleichzeitig diesen wunderbaren Job als Lehrkraft wieder attraktiver gestalten und so zumindest mittelfristig für personelle Entlastung sorgen können. Und dazu brauchen wir Zeit, vielleicht sogar Muse, Zeit für Diskussionen, Zeit, sich andere Schulen und Konzepte anzuschauen, Zeit für Fortbildungen und Schulentwicklung.

Wir stopfen im Moment aber Löcher. Ein Stundenplan jagt den nächsten, eine Lehrkraft erhöht ihre Stunden, die nächste arbeitet zusätzlich, um die Krise zu bewältigen. In der Summe holen wir immer wieder das allerletzte aus dem System heraus in der Hoffnung, dass es bald besser wird. Vielleicht wird es das, das wäre schön.

Aber was, wenn nicht? Müssten wir nicht jetzt das System agiler und resilienter machen? Aber wie soll das gehen, wenn wir alle Ressourcen aufwenden müssen, um unsere Pflicht abzudecken und keine Kapazitäten mehr für die Kür bleiben? Wir müssten eigentlich jetzt weniger Ressourcen in die Pflicht stecken und dafür mehr in die Kür.

Das verstehe ich als das Trilemma aus Fortbildung, Schulentwicklung und Mangelverwaltung. Das treibt mich um und dafür bin ich auf der Suche nach Lösungen und dafür fordere ich Sie zum Mitdenken auf. Noch bewegen wir uns auf kein „Worst-Case-Szenario“ zu, noch müsste es Möglichkeiten geben. Lassen Sie uns ins Handeln kommen, bevor wir nicht mehr handlungsfähig sind, was hoffentlich nicht passiert. Aber was, wenn doch?

Ein resilientes System hat Strategien und Ideen für Notfälle, es kann agil auf immer neue Herausforderungen reagieren, ohne seine Handlungsfähigkeit zu verlieren. Lassen Sie uns ins Gespräch kommen und Ideen entwickeln, wie wir unsere Schule zukunftsfest machen. Mit dem Pädagogischen Tag als Barcamp, der Initiative der Schulentwicklungsgruppe zur Umwandlung in eine Selbstständige Schule und dem im März beginnenden extern begleiteten Schulentwicklungsprozess (nähere Info und Einladung folgen bald), haben wir die Weichen in die richtige Richtung gestellt, jetzt müssen wir, um im Bild zu bleiben, noch alle auf den Zug aufspringen und gemeinsam Gleise legen und Feuer unter dem Kessel machen.

Ja, wir stehen vor großen Herausforderungen, aber unsere Schule hat alle Möglichkeiten, diese zu bewältigen. Ich bin in jedem Fall optimistisch, einfach weil es sich lohnt; für uns, für unsere Kinder und für unsere Welt.

Ihr

Erik Grundmann

Und hier wieder als Angebot ein paar Links, Tipps und Empfehlungen:

Interessantes
Interessanter Debattenbeitrag von Axel Krommer zur „Schule als chinesisches Zimmer„, bzw. über die Simulation von Kompetenzen: https://axelkrommer.com/2021/02/21/die-schule-als-chinesisches-zimmer-oder-wie-man-kompetenzen-simuliert/.
Bei https://wirlernenonline.de/ gibt es frei verfügbares Material nach Fächern sortiert.
Für die Technikbegeisterten könnte dieser Artikel des New Yorker zu Apples gerade herausgekommener VR-Brille „Vision Pro“ von Interesse sein: https://www.newyorker.com/tech/annals-of-technology/where-will-virtual-reality-take-us.

Medien- und Demokratiekompetenz
In der Toolbox von teachtoday der Telekom finden sich schnell und übersichtlich vielfältige Materialen zur Förderung der Medien- und Demokratiekompetenz junger Menschen im Alter von 9-16 Jahren. https://www.teachtoday.de/2920_Toolbox.htm.

Hörempfehlung
Podcast zu Sinn, Unsinn und Wirksamkeit von Korrekturen von Benedikt Wisniewski: https://open.spotify.com/episode/5VdwCXfWy3aq27I7nCCoFr.  
Eine Podcastreihe zur Nachhaltigkeitspädagogik gibt es hier: https://open.spotify.com/show/7Fm45ZWBZRsWf51M0mMrKG.

Unterricht mit digitalen Tafeln
Chartle
ist ein hilfreiches Online-Tool zur Erstellung von Diagrammen. Auf der Seite gibt es weitere Links zu zahlreichen anderen brauchbaren digitalen Helferlein, vom QR- bis zum Mindmap-Generator. https://www.chartle.de/.
Mit https://video.link/ kann man Youtube-Links „entschärfen“, d.h. die Werbung entfernen, Cookies minimieren, automatische Empfehlungen und Autoplay deaktivieren, sodass Youtube im Unterricht eingesetzt werden kann.

Sehempfehlung
Dieses Mal empfehle ich einen echten Film: „Das Lehrerzimmer“, nicht umsonst ausgezeichnet und für den Oscar nominiert (Verleihung am 10. März). Der Film ist wirklich sehenswert und intensiv. Eine gute Kritik, die den größeren Kontext bedenkt, gibt es hier: https://www.ndr.de/kultur/film/tipps/Oscar-Hoffnung-Das-Lehrerzimmer-Drama-moralische-Zwickmuehle,daslehrerzimmer100.html.

Smartphone und Co
Hier finden Sie Tipps zu Sicherheitseinstellungen bei Apps und Spielen auf Smartphones und Tabletts des BSI: https://www.bsi.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/BSI/Publikationen/Broschueren/Wegweiser_Checklisten_Flyer/Jugendschutzeinstellungen_Schritt_fuer_Schritt.html.

TikTok und Rechtsextremismus
Rechtsextreme Ideologien, versteckt hinter Hashtags: Extremisten umgarnen mit TikTok-Videos gezielt Kinder und Jugendliche. Experten warnen vor schleichender Radikalisierung. Beitrag von ZDF heute: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/tiktok-radikalisierung-kinder-jugendliche-rechtsextremismus-100.html#xtor=CS5-281.
Mehr zu TikTok gibt es in einem Dossier der BpB: https://www.bpb.de/lernen/bewegtbild-und-politische-bildung/themen-und-hintergruende/lernen-mit-und-ueber-tiktok/.

Spaß im Netz
Eine schöne Graphic Novel finden Sie hier https://gh123432.my.canva.site/percy-jackson-and-the-hidden. Diese wurde mit Canva erstellt. Mit Canva kann man Beiträge für Social Media, Plakate uvm. erstellen. Für Canva gibt es kostenlose Lehrkräftezugänge! Bei Fragen können Sie mich gerne ansprechen.
Hier können Geschichtsinteressierte in das alte Persepolis eintauchen: https://persepolis.getty.edu/.
Eigentlich kein Spaß: Die German Toilet Organization hat erneut den Wettbewerb „Toiletten machen Schule“ zur Verbesserung der Situation in den Schultoiletten ausgeschrieben: https://www.toilets-making-the-grade.org/de/deutschland-2024.



2024-04: Auseinandersetzung mit dem Manifest des Bildungsrates – als Teil einer „Blogparade“

Mehr Vielfalt im Lehrerzimmer!

Quereinstieg ist eine Lösung

Vorbemerkung: Eine Reihe von bildungsaffinen Bloggern hat sich zum Ziel gesetzt, 2024 häufiger thematisch gemeinsam zu bloggen. Die Themenvorschläge werden an dieser Stelle gesammelt, alle Beiträge zum aktuellen Thema werden unter dem Beitrag gesammelt.

Der Bildungsrat von unten hat am 30.01.24 seine „Stellungnahme zum Fachkräftenotstand an Schulen und zu den von der SWK vorgelegten Empfehlungen“ veröffentlicht! Der Bildungsrat von unten geht auf eine Initiative von Susanne Posselt, Bob Blume, Philipp Dehne und Mark Rackles zurück. Er sieht sich als Bottom Up-Alternative zur KMK und setzt sich für die Vernetzung von Menschen aus der Bildungspraxis ein, die Reformvorschläge unterbreiten. Mittlerweile sind über 1.100 Menschen dort aktiv. Ich bin einer davon und konnte den Entstehungsprozess des Papieres begleiten, zugegeben eher passiv, kann aber versichern, dass es eine beeindruckende Leistung ist. Über 1100 Personen, vorwiegend Lehrkräfte, haben in einem exakt einjährigen Prozess in verschiedenen Arbeitsgruppen und Plenen diskutiert, formuliert, moderiert und abgestimmt und am Ende ist tatsächlich eine Reihe konkreter Forderungen entstanden.
Ich möchte mich für die Blogparade gerne schwerpunktmäßig mit Punkt 3, „Den Quereinstieg als zweiten regulären Zugang zum Lehramt mit bundesweit einheitlichen Standards verstetigen!“ beschäftigen, der wiederum eng mit den meisten anderen Punkten des Manifests zusammenhängt. Wir PoWi-Lehrkräfte glauben ja immer an Interdependenz.
Warum genau dieser Punkt? Einmal, weil er mich als Schulleiter im Moment sehr beschäftigt und dann, weil ich Ende des Monats zu diesem Thema in einer Podiumsdiskussion auf der Didacta sitze und mich so darauf vorbereiten kann; so etwas nennt man dann wohl einen Synergieeffekt.
Für mich ist Fakt, dass wir mehr Quer- und SeiteneinsteigerInnen in der Schule brauchen werden. In der Grundschule und in Mangelfächern ist das ja schon lange der Fall.

Das Lehrerzimmer ohne Quer- und Seiteneinsteiger.

„Der Quer- und Seiteneinstieg in das Lehramt ist seit einigen Jahren gelebte Praxis und effektiver Lückenfüller in Zeiten des Lehr- und Fachkräftedefizits. Der Quereinstieg mit Vorbereitungsdienst (hier so verstanden als Abgrenzung zum sog. Seiteneinstieg als Direkteinstieg ohne Vorbereitungsdienst in den Schuldienst) ist seit zehn Jahren von der KMK als Sondermaßnahme im Bereich der allgemeinen Bildung zugelassen.“ So beginnt dieses Kapitel des Manifests (S. 15).
Wie so oft, lässt sich beim Quereinstieg in das Lehramt kein konsistentes Konzept erkennen, schon gar nicht bundesweit. Für Hessen gibt es immer wieder Quereinstiegsprogramme für bestimmte Mangelfächer. Die Regularien sind kompliziert und es kann sein, dass an der Uni Scheine nachgemacht werden müssen oder/und ein (Teil-)Vorbereitungsdienst absolviert werden muss, an dessen Ende ein Staatsexamen steht, welches zu einem regulären Lehramtsabschluss führt. Diese Fälle sind eher selten, ich kenne wenige.
Das hier diskutierte Manifest geht dann darauf ein, dass die Ständige Wissenschaftliche Kommission der KMK (SWK) die Qualifikation der Quereinsteiger an die Universitäten binden will und fordert hier eine stärkere Einbindung der Landesinstitute und Institutionen der 2. Phase der Lehrkräfteausbildung (Zu den Phasen der Lehrkräftebildung: https://lehramtswiki.uni-due.de/index.php/Phasen_der_Lehrerausbildung). Ich denke, dass die Universitäten keine geeigneten Orte sind, es sei denn, es geht tatsächlich um rein fachliche Nachqualifizierungen und selbst da habe ich Zweifel. In Hessen gehören die Universitäten zu einem anderen Ministerium als die Schulen und die professorale Autonomie führt dazu, dass das Lehramt gerne belächelt wird und hinter die „echte“ Wissenschaft zurücktreten muss. So habe ich es selbst in meiner Studienzeit erlebt (Ja, ich weiß: Anekdotische Evidenz). Die Studienseminare in der 2. Phase der Ausbildung können hier eine Rolle spielen, noch besser geeignet sind aber, meiner Meinung nach, die Schulen als Orte der Praxis selbst. Dieser Aspekt fehlt leider im Manifest. Und natürlich fehlen dafür die Ressourcen an den Schulen, aber die könnte man ja schaffen (vgl. Fazit).

Häufiger als zum Quereinstieg kommt es zum Seiteneinstieg, der nicht mit einer berufsbegleitenden Qualifikation verbunden ist, zunächst in befristeten Beschäftigungsverhältnissen stattfindet und deutlich schlechter bezahlt wird. Da verdienen dann Menschen mit Abschlüssen an renommierten Universitäten ein unterdurchschnittliches Gehalt. Das muss man wirklich wollen. Hessen hat den Verdienst mittlerweile etwas angehoben, aber der Abstand zu regulären Lehrkräften ist immer noch groß. Außerdem gibt es keine Aufstiegsmöglichkeiten. Daher bleibt festzuhalten, dass der Seiteneinstieg in der Regel mit finanziellen Opfern einhergeht. Dennoch gibt es mehr Seiten- als Quereinsteiger, was vermutlich an den wenigen Programmen für den Quereinstieg liegt und dies auch nur bestimmte Fächer betrifft, die ohnehin zu wenig studiert werden.:
„Die quantitative Entwicklung des Quereinstiegs hat angesichts des Mangels an Lehrkräften in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Die SWK geht davon aus, dass knapp 10 % der Neueinstellungen Seiteneinsteigerinnen sind und 4-5 % Quereinsteigerinnen. In einzelnen Ländern liegt der Anteil der quereinsteigenden sogar über 50 %.“ heißt es in dem Manifest (S.15)
Man kann den Seiteneinstieg natürlich kritisch sehen, es fehlt ja in der Regel die pädagogische und didaktische Qualifikation. Und dennoch gibt es herausragende Beispiele für erfolgreiche Seiteneinstiege. (Genauso wie es Beispiele für Lehrkräfte mit voller Ausbildung, Seiten- und Quereinsteiger gibt, die dann doch auf Dauer nicht für den Job geeignet sind). Auch für Lehrkräfte gibt es übergeordnete Kompetenzen und Haltungsfragen, die eine gute Lehrkraft ausmachen und die sich nur begrenzt in der Lehrkräfteausbildung vermitteln lassen. Ich rede hier zum Beispiel von einer außerordentlichen Fähigkeit zur Selbstreflexion und einem adultismusfreien Menschenbild um auf der Beziehungsebene mit den Schülerinnen und Schülern in Resonanz treten zu können. Erst dann können eigentlich Lernen und Bildung stattfinden und das ist eine hohe Kunst, bei der auch Talent, eine Fehlerkultur und ein internalisiertes Growth Mindset eine Rolle spielen. Das sind auch Dinge, die man nicht abprüfen kann, die man nicht anordnen kann und die man nicht mal eben implementieren kann. Dafür bedarf es konzertierter und orchestrierter, langwieriger Change-Prozesse.
Manche Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger bringen solche Fähigkeiten aber mit und können ganz schnell wertvolle Mitglieder einer Schulgemeinschaft werden. Wie soll das System mit denen umgehen? Welche Perspektiven können solche Menschen haben? Kettenverträge und dann eine Entlohnung deutlich unter der der Kolleginnen und Kollegen? Nachstudieren und ein Referendariat machen, auch wenn man schon im fortgeschrittenen Alter ist oder schon ein Studium auf hohem Niveau absolviert hat, was aber nicht in den schulischen Fächerkanon passt?
Hier sehe ich ein individuelles Training on the Job als einzig sinnvolle Lösung und dafür braucht es fähige Personen aus den Kollegien vor Ort, die die dafür nötigen Ressourcen zur Verfügung haben (Vgl. Fazit).

Training von Quer- und Seiteneinsteigern in der Schule

Um sowohl Quer- als auch Seiteneinsteigende sinnvoll in die Berufspraxis einzuführen und fachlich, pädagogisch und didaktisch nachzuqualifizieren bedarf es also mehr Ressourcen und da sind wir bei den eingangs erwähnten Interdependenzen mit den anderen Forderungen des Bildungsrates von unten.

Zum einen hilft es das Angebot an Fachpersonal in Schulen zu erhöhen (Forderung 2). Mehr Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen, Fachkräfte für Psychologie und Medientechnik, Verwaltungsassistenzen und Laborhilfen, IT-Kräfte oder medizinisches Personal und andere Fachleute könnten die Lehrkräfte im Kerngeschäft entlasten und gleichzeitig für einen Professionaliserungsschub in Schule sorgen. Dieses Personal könnte dann durchaus auch Funktionen in der Lehre erfüllen. Eine Gesundheitsfachkraft kann Suchtprävention, sexuelle Aufklärung oder Ernährungslehre einbringen, eine IT-Kraft kann ein freiwilliges Angebot zum „Computerschrauben“ machen oder in der Informatik mitarbeiten und eine Psychologin oder ein Psychologe kann Resilienztrainings durchführen usw. Der Fantasie sind da praktisch kaum Grenzen gesetzt, wenn Schule bereit ist sich dahingehend zu öffnen und ihr die nötigen Mittel an die Hand gegeben werden.

Mehr andere Professionen ins Lehrerzimmer!

Zusätzlich muss die Stundentafel auf den Prüfstand und entschlackt werden (Forderung 6). Die curricularen Inhalte und die zu unterrichtenden Fächer und damit Stunden haben eine Tendenz zur Vermehrung; zum Beispiel Blockflöte und Digitale Welt in Hessen oder mehr Deutsch und Mathe in bayerischen Grundschulen. Dazu noch Berufsorientierung mit immer mehr Praktika, soziales Lernen, Sucht- und Gewaltprävention und vieles mehr und, ach ja, natürlich auch Lesen, Schreiben, Rechnen, Geographie und Chemie, Latein und Englisch, Religion und Kunst, Musik und Sport, vielleicht auch noch Wirtschaft, Recht, Philosophie, Japanisch, Polnisch und was weiß ich. Das sind alles tatsächliche Fächer und Aufgaben von Schule. Dazu kommen dann ja noch die ganzen immer wieder diskutierten Wunschfächer wie Glück, Steuern, Mietvertrag oder Haushaltskasse. Sind wir mal ehrlich, das ist doch Unfug. Wir brauchen in den Schulen weniger Inhalt, viele Inhalte lassen sich mit den modernen Medien in einer Kultur der Digitalität erschließen, wenn die Schülerinnen und Schüler eben dieses Erschließen in selbstständigen Lernprozessen erlernt haben. Darauf müssen wir den Fokus richten. Lehrende müssen weg von der reinen Instruktion und hin zu mehr (Lern-)Coaching. Die aktuellen Fächer und ihre Inhalte werden den komplexen Herausforderungen und Zusammenhängen des 21. Jahrhunderts nicht mehr gerecht. In welchem Fach soll denn zum Beispiel Grundlagenwissen zum Klimawandel oder zu Künstlicher Intelligenz unterrichtet werden? Und ab welchem Alter? Mit welchem Prüfungsziel? Bei Fächern und Inhalten ist weniger mehr: Weniger statisches Wissen, dafür mehr Prozesswissen und mehr Kompetenzorientierung.

Letztlich muss die Arbeit an Schulen wieder mehr Wertschätzung erfahren und dadurch attraktiver werden (Forderung 9). Das kann dann gelingen, wenn endlich wieder deutlich gemacht wird, dass den Schulen für die Gestaltung der Zukunft eine bedeutende Rolle zukommt. In einer VUCA-Welt ist es unerlässlich Zukunftskompetenzen zu erlangen und resilient zu werden. Es ist wichtig Demokratie und Anerkennung einzuüben und nachhaltige Entwicklung zu verstehen. All das kann Schule leisten, wenn man sie lässt. (Vgl, dazu die Newsletter 02 und 08 auf dieser Homepage)

Fazit
Wir müssen jetzt handeln, um später davon profitieren zu können. Wir müssen jetzt Inhalte entschlacken und daraus Ressourcen generieren um hinreichend Quer- und Seiteneinsteigende verschiedener Professionen in das System Schule zu integrieren, mit denen wir dann gemeinsam die Schule und das Lernen der Zukunft gestalten können. Es geht dabei mitnichten um eine Deprofessionalisierung von Schule und Lehrkräften! Im Gegenteil, die Profession der vorhandenen Lehrkräfte ist wichtiger denn je.
Weniger von dem, was wir bisher hatten, führt dann zu mehr von dem, was wir in Zukunft benötigen. Wenn es sein muss, müssen wir dafür unter Umständen jetzt Stunden kürzen, auch bei den Hauptfächern, nur so können wir dringend benötigte Ressourcen zur Schulentwicklung generieren, die uns zukunftsfähig macht.
Das wird uns alles nur mit ausreichend qualifizierten Quer- und Seiteneinsteigenden gelingen, die die Chance haben als gleichwertige Lehrkräfte in den Schuldienst integriert zu werden!

In der Schule der Zukunft.

Anmerkung: Der Text ist wirklich handgeschrieben, die Bilder sind mit DALL-E generiert und natürlich ist nicht intendiert Quer- und Seiteneinsteiger als Tiere zu bezeichnen. Die Integration der doch eher sympathischen Tiere in die Lehrerzimmer soll schlicht und einfach etwas erheitern und den langen Text auflockern.

Ergänzende Anmerkungen zur Lehrkräftearbeitszeit:
Da sich die anderen BloggerInnen der Parade auf das Thema Arbeitszeit konzentrieren, hier eine kurze Ergänzung dazu von mir:
Viele Aspekte, die Kontroversität und die Schwierigkeiten bei der Messung von Arbeitszeit von Lehrkräften können in den verschiedenen Blogbeiträgen zur Blogparade nachgelesen werden (siehe unten).
Einen unpopulären Aspekt möchte ich noch ergänzen. Eine wirklich umfassende und exakte Erfassung der Arbeitszeit würde vermutlich große Ungleichheiten innerhalb der Kollegien ergeben, die sich aus der Fächerkombination und dem über den Unterricht hinausgehenden Engagement ergeben. Dazu kommen noch Lebensabschnittsbedingte Disparitäten und mögliche Karriereambitionen. Das birgt enormes Konfliktpotenzial, allerdings gibt es wohl in jedem Beruf „High- und Low-Performer“.
Letztlich lässt sich bei den meisten Berufen, abgesehen vielleicht von der Fließbandarbeit, eine rein am Output orientierte Erfassung von Arbeitszeit und Leistung nicht sinnvoll realisieren.
Dennoch, wer diesen Aspekt sinnvoll zu Ende diskutieren will, muss letztendlich auch über den Beamtenstatus diskutieren, aber das wäre dann vielleicht mal ein schönes Thema für eine andere Blogparade.
Ich habe mich im Rahmen eines Newsletters noch einmal intensiver diesem Thema gewidmet: https://www.schulmun.de/2024/02/22/newsletter-10-23-02-2014/.

Nach Veröffentlichung erfolgte Ergänzungen zum Thema:
Ein Beitrag der Telekom-Stiftung zur Notwendigkeit von Quer- und Seiteneinsteigenden im MINT-Bereich: https://www.telekom-stiftung.de/sites/default/files/files/MINT-Personal%20an%20Schulen_Zusammenfassung.pdf.

Weitere Beiträge zur Blogparade:
Die weiteren Beiträge befassen sich bisher fast alle mit der Arbeitszeit von Lehrkräften, daher habe ich einen kurzen Abschnitt dazu in meinem Beitrag oben ergänzt.

Jan Martin Klinge auf Halbtagsblog:
https://halbtagsblog.de/2024/02/04/blogparade-2-arbeitszeiten-in-der-schule-erfassen/.

Gastbeitrag von „Lehrer mit Bart“ auf Halbtagsblog:
https://halbtagsblog.de/2024/02/10/arbeitszeiterfassung-gastbeitrag/.

Thomas Kuban auf Kubiwahn:
https://www.kubiwahn.de/2024/02/arbeitszeiten-in-der-schule-erfassen/.

Die reine Leere:
https://reine-leere.de/lehrerarbeitszeit-gemessen-statt-gefuehlt-edublogparade-2/.

Matthias Lausmann auf Herr Mess:
https://herrmess.de/2024/02/10/edublogparade2024-runde-2-arbeitszeiterfassung-fuer-lehrkraefte/#comments.
Mit einer Ergänzung:
https://herrmess.de/2024/03/02/lehren-aus-runde-2-der-edublogparade-2024-working-hours-workload/.

Timo Off:
https://www.timo-off.de/2023/eigentlich-keine-arbeitszeiterfassung-aber/.

Susanne Posselt:
https://susanneposselt.de/vom-wert-der-zeit/.

Fengler Schule:
https://fengler.schule/?p=75.

Christiane Schicke:
https://moewenleak.wordpress.com/2024/02/11/blogparade-2-arbeitszeiten-in-der-schule-erfassen/.

Tobias Schreiner:
https://tobias-schreiner.net/2024/02/17/arbeitszeiterfassung-in-der-schule/.

Kristina Wahl als „die Frau mit dem Dromedar:
https://diefraumitdemdromedar.de/arbeitszeiterfassung-in-der-schule/.

Es gibt noch einen Beitrag von Julius Becker zum Thema „Stundentafel entschlacken“:
https://monsieur-becker.de/2024/stundentafel-entschlacken/.